Braucht der Islam eine Reformation?

Diese Frage stellte am 21.7.2015 der Islamwissenschaftler Simon Wolfgang Fuchs in der FAZ.

Unter anderem heißt es dort: "Eine wichtige alternative Ressource für solche Diskussionen im Islam wird in der Öffentlichkeit westlicher Staaten meist übersehen: die komplexe und vielschichtige Tradition, die unter anderem aus Rechtsmeinungen und Korankommentaren besteht und sich über Jahrhunderte angesammelt hat. Damit zu arbeiten erfordert nicht nur Geduld und intensives Training, sondern geradezu die Wiedererweckung von traditioneller Gelehrsamkeit und eine Erneuerung des Ansehens und Einflusses der Religionsgelehrten jenseits der erstickenden Kontrolle autoritärer Staaten. Manche Gelehrte wie der in Qatar beheimatete Yusuf al Qaradawi und Tahir ul Qadri aus Pakistan haben selbst die Initiative ergriffen und sich ihre eigenen transnationalen Foren geschaffen. Rundum 'verknöchert' oder 'erstarrt' ist das islamische Erbe keinesfalls, allerdings ist Außenstehenden oftmals die Tragweite der internen Debatten, die in solchen Kontexten geführt werden, nicht bewusst.
Von Gelehrten dieser Prägung ist keine blitzschnelle 'radikale Reform' oder die Schaffung eines wie auch immer gearteten 'Euro-Islams' zu erwarten, wohl allerdings Flexibilität, ein Fokus auf das Gemeinwohl und das Ermöglichen eines guten Zusammenlebens von Muslimen und Nichtmuslimen, auf das alle islamischen Rechtsschulen seit jeher Wert gelegt haben. Natürlich haben Muslime in Deutschland selbst das Recht, zu definieren, auf welchen Quellen sie die Auslegung ihrer Religion aufbauen wollen und inwieweit sie dafür überkommene Texte und Ideen nur als hinderlich empfinden. Allerdings tun wir auch gut daran, unsere Augen nicht vor den konservativeren, leiseren und damit unter Umständen sogar kreativeren Reformbemühungen traditioneller Gelehrter zu verschließen. Dabei muss sich nicht zwangsläufig eine liberale Form des Islams herausbilden, aber auch für sperrigere, nicht gewalttätige Lesarten des Islams muss in Deutschland Platz sein. Laut danach zu rufen, dass der Islam nun endlich erwachsen werden und sich einer Reformation unterziehen müsse, erscheint vor diesem Hintergrund kontraproduktiv."

Zur Illustration der Fachkenntnisse des Wissenschaftlers hier ein YouTube-Clip mit englischen Untertiteln vom o.a. angeführten "Reformer" Yusuf al Qaradawi:


Hier der englische Text dazu auf YouTube:
Yusuf al-Qaradawi is an Egyptian-born fundamentalist cleric and a prominent leader of the Muslim Brotherhood. The Ikhwan was suppressed by the Egyptian establishment for decades, so Sheikh Qaradawi lived in exile in Qatar for almost fifty years, until February 2011, when the Arab Spring enabled him to return to Egypt in triumph.
In the interview above, Mr. al-Qaradawi not only acknowledges that Islam prescribes the death penalty for apostasy, but that if it weren't for this little nicety of Islamic law, Islam could not have survived as an ideology. Unfortunately, since the interview was conducted in Arabic, you won't be seeing this issue raised in the American MSM anytime soon.
By the way, while Muslims who present their religion as peaceful abound throughout dar al-harb ("house of war" - non-islamic lands), they are nearly non-existent in dar al-Islam (islamic lands). A Muslim apostate once suggested a litmus test for Westerners who believe that Islam is a religion of "peace" and "tolerance": try making that point on a street corner in Ramallah, or Riyadh, or Islamabad, or anywhere in the Muslim world. He assured me you wouldn't live five minutes."

Was soll man dazu sagen?
Traut ihnen nicht, diesen Islam"wíssenschaftlern", entweder sind sie Hohlköpfe oder Philoislamisten! Auch der Herr Fuchs hätte es schließlich schaffen können, zumindest in Wikipedia nachzuschlagen:

Yusuf Abdallah al-Qaradawi (..) ist ein islamischer Rechtsgelehrter, Multifunktionär, Fernsehprediger und Autor. Qaradawi lebt seit 1961 in Katar und hat die katarische Staatsbürgerschaft erhalten. Qaradawis Predigten, die in der Regel über den religiösen Bereich hinausgehen und einen politischen und gesellschaftlichen Anspruch haben, erreichten durch seine regelmäßige Sendung aš-Šarīʿah wa-l-Ḥayāh ("Die Scharia und das Leben") im katarischen Fernsehsender Al Jazeera ein großes Publikum in der arabisch-islamischen Welt. Zahlreiche Kritiker, darunter anerkannte muslimische Intellektuelle, werfen al-Qaradawi vor, seine mediale Präsenz zu missbrauchen und durch seine Predigten den Islamismus und islamischen Terrorismus zu befördern.