Für das Bundesheer wurde ein "Militärimam" angestellt.
Eine solche Funktion gibt es sonst nirgends, mit Ausnahme weniger Länder,
die nach dem Scharia-Recht beherrscht werden. Im Islam sind "Geistliche"
unbekannt. Welche Aufgaben sollte ein "Militärimam" ausüben?
Es
gibt keine Hierarchie und Priestertum im Islam, weil der Glaube Privatsache
ist und es zwischen Mensch und Gott keinen Vermittler gibt. Es gibt auch keine
Seelsorger im Islam. Bei einer aktuellen Angelobung neuer Soldaten sprach dieser
"Militärimam" einen Segen. Auch das gibt es nicht im Islam. Hier
werden, in Unkenntnis religiöser Umstände, anscheinend die Regeln
anderer Religionen auf den Islam übertragen. Die Muslime halten das für
einen schwer wiegenden Eingriff in die freie Religionsausübung.
In
diesem Zusammenhang ist auch aufgekommen, dass "streng gläubige"
Muslime im Bundesheer von der Rasur befreit sind. Eine Bewertung, ob jemand
"streng" oder "weniger" gläubig ist, gibt es weder
im Koran noch sonstwo im Islam. Entweder jemand bekennt sich als Muslim oder
nicht. Die Rasur-Befreiung wird anscheinend mit einer Bescheinigung der Islamischen
Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) gewährt. Auch das ist nicht verständlich.
Die IGGiÖ ist ein Dachverband für Vereine. Sie übt keine religiöse
Funktion aus und nimmt keine einzelnen Muslime als Mitglieder auf. Die IGGiÖ
kann daher nicht einmal feststellen, ob eine Person Muslim ist oder nicht. Schon
gar nicht vertritt die IGGiÖ daher alle Muslime.
Es scheint, das
Bundesministerium für Landesverteidigung ist hier einer groß angelegten
Täuschung aufgesessen, mit der die politischen Interessen einiger konservativer
fundamentalistische Randgruppen gefördert werden sollen. Als österreichische
Muslime können wir das weder nachvollziehen noch begrüßen.
In
diesem Rahmen haben wir bereits früher für profil (Nr.30 am 21.7.2008)
unter dem Titel "Ein Mufti fürs Heer?" aufgedeckt und damit verhindert,
dass das BMLV unter Norbert Darabos die Absicht hatte, einen Mufti und einen
Imam für das Heer zu installieren. Selbst in den größten islamischen
Ländern gibt es nur einen Mufti - Warum dann in Österreich sogar zwei?
Außerdem hatte damals der türkische Mufti-Kandidat gefälschte
Zeugnisse aus Istanbul und der syrische Imam-Kandidat ist führender Muslimbruder.
Warum
man nun unter BM Klug diesen skandalösen Schritt nun doch machte, ist uns
schleierhaft und stärkt den politischen Islam und die Muslimbrüder
weiter.
Wir empfehlen Ihnen dringend, diese unislamischen und nur von radikalen
Islamisten betriebenen Umtriebe wieder abzustellen und die Trennung zwischen
Staat und Religion zu achten.
Im Laufe der letzten Wochen gelangten
mehrere Besorgnis erregende Verdachtsfälle an die Öffentlichkeit.
So berichteten mehrere Medien, etwa die Kronen Zeitung oder das Nachrichtenmagazin
Profil über wiederholte islamistische Gesten und Symboliken (etwa den ausgestreckten
Zeigefinger - ein IS-Symbol) von Rekruten des Österreichischen Bundesheeres.
Falsch verstandene und kontraproduktive Aktionen, wie etwa der Militärimam
verhindern derartige Entwicklungen nicht - im Gegenteil! Es muss hier endlich
gegengesteuert werden, sonst droht eine systematische Unterwanderung des österreichischen
Bundesheeres durch radikale Islamisten wie Muslimbrüder oder IS-Sympathisanten.
Amer
Albayati, Islam- und Terrorexperte - Präsident, Initiative Liberaler Muslime
Österreich - ILMÖ - www.initiativeliberalermuslime.org
Anmerkung:
Laut Wikipedia ist "Imam" ein arabischer Begriff mit sehr unterschiedlichen Bedeutungen. Im Koran hat er die Bedeutung von "Vorsteher, Vorbild, Richtschnur, Anführer". In der klassisch-islamischen Staatstheorie bezeichnet er das religiös-politische Oberhaupt der islamischen Gemeinschaft in Nachfolge des Propheten Mohammad. Daneben wird auch der Vorbeter beim Ritualgebet Imam genannt. Schließlich wird der Begriff als Ehrentitel für herausragende muslimische Gelehrte und Persönlichkeiten verwendet.
Laut
Wikipedia ist ein "Mufti" ein offizieller Erteiler von islamischen Rechtsgutachten. Der Mufti ist ein Rechtsgelehrter, der ein islamrechtliches Gutachten (Fatwa)
erstellen darf.
Geistliche wie christliche Priester, Pfarrer, Pastoren oder
jüdische Rabbi gibt es im Islam nicht.