Dönmez: Wir müssen Einspruch erheben!

Efgani Dönmez am 7.11.2015 in seiner OÖNachrichten-Kolumne "Dönmez direkt".

Die Türkei hat offiziell 81 Städte. Nicht erst seit der letzten türkischen Wahl wird Österreich inoffiziell als die 82. Stadt und insbesondere als Hinterland des politischen Islams und deren Parteien, Institutionen, Medien, Vereinen und Stiftungen angesehen.

Jeder dieser Ableger hat in Österreich Vertretungen.

Ihre Befehle, Agenda und Politik bekommen sie direkt aus der Türkei diktiert, ebenso die finanzielle Unterstützung. Von den in Österreich lebenden 107.000 türkischen Staatsbürgern (insgesamt stammen ca. 300.000 aus der Türkei) haben ca. 40.000 an den letzten türkischen Wahlen teilgenommen, 68 Prozent davon haben die AKP gewählt. Man feierte den Ausgang seitens der AKP-Wähler lautstark in den Straßen Österreichs. In dem Wissen, dass kein türkischer Politiker die Probleme der (türkischen) Staatsbürger in Österreich lösen kann.

Es ist offensichtlich, dass hier manche Parteien aus der Türkei unter dem Vorwand des Feuerlöschers bzw. Dialogs, Wirtschaftskooperationen sowie der Agenda des politischen Islams als Brandstifter auftreten. Seit ca. 15 Jahren haben die österreichischen Regierungsparteien, insbesondere in Wien, unter dem Vorwand Solidarität, Integration, Religionsfreiheit, Toleranz und unter "Wirtschaft integriert" mit diesen Politakteuren, Vereinen, Institutionen, trotz vieler berechtigter Kritik, zusammengearbeitet. Die "Kopf in den Sand"-Haltung und das Hofieren dieser Politakteure durch die Politik ist in Österreich zu einer großen Gefahr geworden.

Ich möchte hier die Namen der österreichischen und austro-türkischen Journalisten, Intellektuellen und Politiker nicht nennen, die durch hinterhältige Methoden bedroht, gestalkt und gemobbt werden. Die meisten fühlen sich alleine gelassen und sind eingeschüchtert, weil sie ihre Meinung sagen.

Das ist importierter "Terror". Terror ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig bzw. ängstlich zu machen. Dieser Terror ist nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch auf Österreichs Straßen, am Arbeitsplatz und in den Schulen erlebbar. Die Opfer treten meistens nicht an die Öffentlichkeit, da sie Angst um ihre Existenz und Familie sowie um ihre Gesundheit haben. Diese "Drohkultur" gegenüber Andersdenkenden, Unternehmern, Journalisten und anderen Konfessionen hat selbst in Österreich um sich gegriffen. So weit haben wir es schon gebracht. Die türkischstämmigen Mitbürger, welche in Österreich leben und ca. 70 Prozent davon mit ihrer abgegebenen Stimme eine autoritäre Wende a la Erdogan für die Türkei wünschen, sind sich der Vorzüge der Demokratie, selbst nach vier Jahrzehnten Aufenthalt in Österreich, nicht bewusst.

Dies sollte uns zu denken geben.