Die zunehmenden Naturkatastrophen, Verlust der Artenvielfalt und menschlich-technisch
verursachte Katastrophen lassen die weltweite soziale Ordnung zusammenbrechen.
Es
sind aber die sozialen Effekte, die aus steigenden Meeresspiegeln, der Verschiebung
der Regenzonen, rasant fortschreitender Wüstenbildung und einer Mehrung
extremer Wetterereignisse erst Katastrophen werden lassen, die wir weder kontrollieren
noch verhindern können, selbst wenn wir das Kyoto-Ziel einer Erderwärmung
von nicht mehr als zwei Grad erreichen. Wenn wir hier nicht radikal gegensteuern,
sind die paar Millionen Flüchtlinge, die aus dem arabischen Raum Richtung
Europa unterwegs sind, erst der Anfang.
Auf dem afrikanischen Kontinent
leben ca. 75 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Sie sind die
Schwächsten und Ersten, welche von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen
sind. Wenn sie durch Ausbleiben des Regens, Rückgang des Grundwassers,
Erosion von fruchtbaren Böden, Überfischung der Weltmeere ihre Existenzgrundlage
verlieren, dann sind hunderte Millionen Flüchtlinge, die sich Richtung
Europa aufmachen werden, die logische Konsequenz. Die Veränderung der regionalen
Ökosysteme wird Migrationsströme und Gewaltexzesse auslösen,
deren Auswirkungen globale Ausmaße haben werden.
Wassermangel und
Wüstenausdehnung werden zu einem Kampf um knapper werdende Ressourcen führen,
der immer wieder von gewalttätigen Konflikten begleitet sein wird. Im Überlebenskampf
um knapper werdende Ressourcen wird die Tötung eines Konkurrenten als Entlastung
begriffen.
Dem müssen wir radikal gegensteuern! Jeder Einzelne kann
etwas dagegen unternehmen: Wir müssen fossile Brennstoffe im Boden lassen
und stattdessen in erneuerbare Energie investieren. Wir können die Spirale
exzessiver Produktion und exzessiven Konsums auch durch unser Kaufverhalten
stoppen. Durch den Ausbau von erneuerbarer Energie, Stärkung der regionalen
Wirtschaftskreisläufe statt ungehemmtem Freihandel, öffentlicher und
umweltschonender Verkehr statt neuer Megastraßen und Transitrouten, ökologische
Landwirtschaft statt Tier- und Agrarfabriken.
In über 2000 Städten
weltweit gehen Menschen an diesem Wochenende auf die Straße, um Druck
auf die Entscheidungsträger bei der bevorstehenden Klimakonferenz auszuüben,
damit unsere Kinder und Enkelkinder eine halbwegs intakte Umwelt auch in Zukunft
vorfinden und entsprechende Weichenstellungen getätigt werden. In Linz
gibt es einen "Climate March" am heutigen Samstag ab 14 Uhr vor dem
Vorplatz des neuen Musiktheaters.