Im Sommer 2013 huldigten in Österreich Tausende Türken auf den
Straßen Präsident Erdogan, der den türkischen Wahlkampf nach
Europa und nach Österreich hereingetragen hatte. Die Pro-Erdogan-Demonstrationen
wurden von der UETD, einem AKP-Ableger, gemeinsam mit nahestehenden "Kultur-
und Moscheevereinen" organisiert.
Es gibt in Österreich längst
eine Art türkische Pegida, mit dem Unterschied, dass diese deutlich
mächtiger und gefährlicher ist, weil die UETD einen ganzen Staat
als Unterstützer im Rücken hat. Einen Staat, welcher mit aller Härte
gegen Andersdenkende vorgeht.
Über Jahre hinweg wurden in Österreich
Strukturen aufgebaut, welche das Ziel verfolgen, Gegner der türkischen
Regierungspartei AKP in Österreich zu bekämpfen und für den nationalistisch-islamistischen
Kurs zu werben. Die Stimmung in den deutschsprachigen sozialen Netzwerken
ist im Gegensatz zu den türkischsprachigen noch eine verbale Kuschelzone.
Die fast gleichgeschalteten türkischen Medien werden per Sat-TV im Wohnzimmer
in Österreich konsumiert. Die meisten türkischen Fernsehsender und
AKP-nahen Zeitungen transportieren die Feindbildrhetorik von Erdogan in die
Wohnzimmer der in Österreich lebenden Menschen. Die ewigen Diffamierungen
Andersdenkender als Ungläubige, Feinde der Türkei und Verräter
beeinflussen auch die Menschen, die hier bei uns leben, massiv.
In
Teilen der Türkei wird Krieg gegen die eigene Bevölkerung geführt,
und die EU liegt Erdogan wegen der Flüchtlingsthematik zu Füßen.
Dabei werden die Augen und Ohren gegen die täglichen Menschenrechtsverletzungen
verschlossen. Die Verantwortlichen in den türkisch-nationalistischen und
kurdischstämmigen Kulturvereinen haben alle Hände voll zu tun, die
Menschen ruhig zu halten. Die Stimmung ist angespannt, die wenigen Stimmen der
Vernunft, wie die des Obmanns der Türkischen Kulturgemeinde Österreichs,
Birol Kilic, gehen unter. Dass sich türkisch-nationalistische Strukturen
in Österreich breit machen, welche die Politik des Herkunftslandes hereintragen,
darf man nicht nur den Verantwortlichen übel nehmen. Nicht diese sind primär
das Problem, sondern jene, die so etwas zulassen.
Hiermit wären
wir bei der österreichischen Innenpolitik. Der Verrat an Werten und
Positionen lässt sich auf Dauer nicht aufrecht erhalten. Deutlich wird
dies an der miserablen, doppelbödigen österreichischen Migrationspolitik,
wo klerikal-faschistische Gruppierungen, wie Milli Görüs, Graue Wölfe,
Personen aus dem Umfeld der Moslembruderschaft oder AKP-Ableger unterstützt
und salonfähig gemacht wurden. Es ist Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen,
ansonsten darf es niemanden wundern, wenn die Rechte noch mehr erstarkt und
die Linke in der Bedeutungslosigkeit versinkt.
Nachbemerkung atheisten-info: Efgani Dönmez ist ehemaliger Bundesrat der Grünen, die oö Grünen haben mit seiner Abwahl am 16.10.2015 durch den Landesparteivorstand ihren besten Mann aus der Politik geschmissen, sein Nachfolger heißt David Stögmüller. Hat irgendwer von diesem David schon mal was gehört? Nein? Der ist eben voll grünkompatibel und frei von jeder Art von Meinungen mit Schadstoffen!