Den katholischen Berlinern ist ein neue Bischof zugelaufen. Die Berliner
Morgenpost kann am 24.1. sogar darüber berichten, dass dieser Fachmann
sogar die Ungläubigen sortiert!
Zur Kategorie der Atheisten weiß
er: "Auch der Atheismus ist für mich ein Glaube. Denn auch der Atheist
glaubt - nämlich, dass es keinen Gott gibt." Falsch! Ein Atheist
weiß! Er weiß, dass er nichts glaubt!
Dann gibt's die Zweifler
und diejenigen, die den Glauben irgendwann aus den Augen verloren haben. Und
die vierte Kategorie ist ein DDR-Produkt, die sind überhaupt ganz weit
weg: viele aus dem Osten, aus der ehemaligen DDR, die sagen: "Wir sind
seit Generationen nüscht." Oder wie ein Mann mal zu ihm sagte: "Ich
habe ganz vergessen, dass ich Gott vergessen habe." Man spürt gar
nicht mehr, dass da vielleicht was fehlt.
Nachdem den Leuten ja nix fehlt,
spüren sie ihre Situation sehr zutreffend. Wer nicht an den Ostenhasen
glaubt, vermisst ja auch nichts. Aber über die paar Katholiken in religionlosen
Osten freut sich der Bischof sehr, denn "die hier Christen sind, sind es
aus Überzeugung, die sind es mit Kraft". Wie es eben in Sekten üblich
ist!
Am 25.1. fragt das die Internetzeitung "Die freie Welt". Ein
gewisser Winfried Schley meint dort: "Mich prägte vor allem die Entdeckung
des persönlich unmittelbar ansprechbaren Gottes, jenem Phänomen, das
Jesus von Nazaret durch den Namen Abba, also Vater, ausdrückte. Für
mich zählt, dass Gott eine persönliche, allumfassende Kraft ist, auch
dann, wenn ich sterbe und ich irgendwie dauerhaft bei ihm bleibe."
Und:
"Irgendwann in der Menschheitsgeschichte müssen begabte Individuen
begonnen haben, das Unergründliche, das sich von ihrem eigenen Ich-Bewusstsein
wesentlich unterscheidet, entdeckt, erahnt, erfasst haben und es irgendwie durch
kultische Handlungen, Rituale, Wortgebilde, Lieder und Gesänge verarbeitet,
begreifbar und anderen vermittelbar gemacht und sich diesem Unbegreifbaren vertrauend
überlassen haben. Liturgie und Gebet haben hier ihren Ursprung."
Ja,
die Leute haben bemerkt, dass ihre Kraft, ihre Macht, ihre Möglichkeit,
Erstrebtes, Gewünschtes, Ersehntes zu vollbringen, begrenzt ist. Und
darum dachten sie sich eine größere Macht aus, die das kann, was
der Mensch nicht kann. Der Ohnmacht des Menschen wurde eine fiktive Allmacht
entgegengesetzt und die allmächtigen Götter kümmerten sich dann
allumfassend für die Seufzer der bedrängten Kreatur. Oder doch nicht?
Aus einer Mail: mir ist bei den letzten beiden Großereignissen im Weltcupzirkus
ein kleines aber interessantes Detail aufgefallen. genau zum Start des Hahnenkammrennens
und auch beim Schladminger Nachtslalom haben die Kirchenglocken geläutet:
Die arme Kirche! Um endlich wieder unters Volk zu kommen, muss man die Kirchenglocken
per TV zum Start bei Skirennen platzieren! Bimbambum!
Katholisch.de am 26.1.: "Wegen angeblicher Freiheitsberaubung haben spanische Behörden ein Ermittlungsverfahren gegen ein Kloster in Santiago de Compostela eingeleitet. Laut einer Anzeige sollen mehrere Ordensfrauen jahrelang gegen ihren Willen im dortigen Mercedarierinnen-Konvent festgehalten worden sein, wie spanische Medien berichteten. Bei einem Polizeibesuch im Kloster am Wochenende hätten drei Nonnen die Vorwürfe bestätigt und das Kloster verlassen. (..)"
Das entdeckte evangelisch.de am 27.1.: "Der schleswig-holsteinische
Landtag hat vergangene Woche einen Änderungsantrag zum Gesetz über
Sonn- und Feiertage eines SPD-Abgeordneten beschlossen. Am Volkstrauertag und
am Totensonntag gilt die Feiertagesruhe in Schleswig-Holstein künftig von
6 bis 20 Uhr, am Karfreitag von 2 bis 2 Uhr des folgenden Tages. Der Schleswiger
evangelische Bischof Gothart Magaard hatte die Diskussion über eine Lockerung
des Feiertagsgesetzes als bedauerlich bezeichnet. Der nun beschlossene Weg schränkt
den Schutz der stillen Tage jedoch in deutlich geringerem Umfang ein als es
ein Antrag der Piraten vorgesehen hatte. (..) 'Die auf das Jahr gesehen kurzen
Unterbrechungen von Alltag und Trubel sind eine Säule der menschlichen
Kultur, des Respekts und der Achtung voreinander und vor unseren Verstorbenen'
(..) Nach der bisherigen Regelung galt das Verbot am Volkstrauertag und am Totensonntag
in Schleswig-Holstein von vier Uhr morgens sowie am Karfreitag den gesamten
Tag. Grundlage ist das Sonn- und Feiertagsgesetz, das öffentliche Veranstaltungen
verbietet, die dem Ernst stiller Feiertage widersprechen oder den Gottesdienst
stören.(..)"
Aha, an den stillen Feiertagen war also ganztägig das Jubeln und Trubeln
verboten. Jetzt dürfen die Leute z.B. am Karfreitag von Mitternacht bis
zwei Uhr früh z.B. im Kino "Das Leben des Brians" sehen und dazu
jubeln und trubeln, ohne einen Gottesdienst zu stören. Aber der Kirche
ist das immer noch zuviel Jubel und Trubel. Vielleicht sollte man den 1. Mai
auch zu einem stillen Feiertag machen, da weinen dann die unselbständig
Beschäftigten, weil es nur noch einen Klassenkampf von oben nach unten,
also gegen sie gibt...
Das ist aber ein überraschend niedriger Prozentsatz! Offenbar schwindet
in den USA langsam auch die Glaubenspflicht! Worldreligionnews, 27.1.: "While
the conventional wisdom in American politics has long been that someone who
is not religious cannot be elected president of the United States, a new Pew
Research Center survey finds that one of the candidates who is widely viewed
by Republicans as a potentially "good” or "great” president, Donald
Trump, is not widely seen as a religious person, even by those in his own party.
And on the Democratic side, the share of Americans who say Hillary Clinton is
not a religious person now stands at 43%, which is sharply higher than it was
in the summer of 2007, when she was seeking the presidential nomination for
the first time. (..)"
Hier ein Screenshot der PEW-Umfrageergebnisse:
Ungläubige Präsidenten sind trotzdem noch das Letzte, dass die
Amerikaner mehrheitlich gerne haben möchten, da wäre ihnen ein Muslim
noch lieber, weil Muslime glauben ganz fest an Gott...
Das berichtet die britische Site church&state am 27.1.: "The crisis
in Catholicism apparently has one source: women. According to Cardinal Raymond
Burke, since the 1960’s women have 'feminized” the church and discouraged 'manly”
men from participating in clerical life. Burke, 66, the firebrand conservative
who was recently demoted by Pope Francis to the ceremonial post as patron of
the Order of Malta, pointed to the introduction of altar girls as an example.
Serving mass is a 'manly” job argues the Irish American Cardinal, and so
the participation of women and girls in the daily life of the church has had
a chilling effect that has led to a drop in morale and priestly vocations. 'Young
boys don’t want to do things with girls. It’s just natural,' Burke, a Wisconsin
native with Tipperary roots, told a group called The New Emangelization (a conservative
organization that exists to put the 'man” back in evangelization). 'It requires
a certain manly discipline to serve as an altar boy in service at the side of
priest, and most priests have their first deep experiences of the liturgy as
altar boys.' (..)"
Wer es ganz genau wissen will: read more!
Zentralplus.ch am 29.1.: "Fast jede vierte Person in der Schweiz ist konfessionslos. Das zeigt eine Befragung des Bundesamts für Statistik BfS. So gehörten 2014 fast doppelt so viele Menschen keiner Glaubensgemeinschaft an wie noch im Jahr 2000. Die evangelisch-reformierte Kirche hatte 2014 rund 87.000 Mitglieder weniger als drei Jahre zuvor. Sie zählte noch 1,74 Millionen Mitglieder. Die Zahl der Katholiken, heute die größte Konfessionsgemeinschaft der Schweiz, erhöhte sich um rund 53.000 auf 2,59 Millionen. Allerdings schrumpfte auch ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der islamischen Glaubensgemeinschaft wuchs von 3,6 Prozent im Jahr 2000 auf 5,1 Prozent."
Religion.ORF am 29.1.: "Die irische Bildungsministerin Jan O’Sullivan
hat die Streichung eines jahrzehntealten Schulordnungsparagrafen veranlasst,
der den Religionsunterricht an Volksschulen zum 'wichtigsten Teil des Lehrplans'
erhob.
O’Sullivan bezeichnete den Paragrafen 68 aus der Nationalen Schulordnung
von 1965 als 'archaisch'. Er sei 'ein Symbol unserer Vergangenheit, nicht unserer
Zukunft', zitierten sie irische Medien am Freitag. Die Ministerin bemängelte
demnach, dass dem Religionsunterricht derzeit doppelt so viel Zeit zugesprochen
werde wie den Naturwissenschaften. Kinder sollten in der Schule zwar 'einen
starken ethischen Geist' entwickeln, aber 'noch viele andere Dinge lernen'.
O’Sullivan kündigte an, eine generelle Überarbeitung des Lehrplans
für Volksschulen solle noch in diesem Jahr beginnen. (..)"
In Irland hatte man also noch einen Stundenplan wie bei uns im 19. Jahrhundert!
Die katholische Kirche ist natürlich dagegen, aber seit den massenhaft
aufgeflogenen Kinderschändungen hat im katholischen Irland die katholische
Kirche sehr viel Einfluss eingebüßt, ein Großteil der Pflichtschulen
wird trotzdem immer noch von der katholischen Kirche geführt - wie im restlichen
Europa vor 150 Jahren...
Für ihren Umgang mit dem Thema Sex steht die Katholische Kirche immer
wieder in der Kritik. Mit ihrer Verurteilung von Homosexualität und dem
krampfhaften Festhalten am Zwangszölibat lebe die Kirche eine Doppelmoral,
so der Vorwurf. Welche Folgen hat das für die Betroffenen? Und warum reagiert
die Kirche nicht auf die gesellschaftliche Wirklichkeit? Im Nachtcafé
diskutieren Krzysztof Charamsa, Hans-Jochen Jaschke, Stefan Hartmann und Sandra
Dorn, Marco Palmiro Stoop, Prof. Dr. Rotraud Perner, Andreas Englisch
Domradio.de am 29.1.: "Die katholisch-theologischen Fakultäten
in Deutschland wollen die Studienzahlen in Volltheologie wieder steigern. Das
Vollstudium sei das Kerngeschäft der Fakultäten, sagte der Vorsitzende
des Katholisch-Theologischen Fakultätentags, Alfons Knoll. "Wenn dort
die Zahlen sinken, bedeutet das auch ein Ausbluten der kirchlichen Berufe",
erklärte Knoll dem Online-Magazin kirchensite.de in Münster. Gemeinsam
mit der Bischofskonferenz und den Zentren für "Berufe der Kirche"
solle eine entsprechende Strategie entwickelt werden, so der Regensburger Fundamentaltheologe.
(..)"
Weiterlesen im Internet!
Das meldete am 30.1. die Südwest Presse: "Beim 'Forum Thomas' des
katholischen Dekanats in Göppingen hat Dr. Katharina Peetz aus Saarbrücken
die Begrifflichkeit von Schuld und Sünde in eine horizontale und vertikale
Ebene eingeteilt. Während 'Sünde' das Verhältnis zwischen Mensch
und Gott beschreibe, bezeichne die vertikale Ebene die 'Schuld' immer zwischen
Menschen. Allgemeines Interesse finde das Thema 'Sünde' allenfalls, wenn
man es mit einem gewissen Augenzwinkern in den Mund nehme. 'Viele Leute leiden
heute an Schuldverstrickung, die sie selbst nicht auflösen können.
Das Bewusstsein gegenüber Gott nimmt permanent ab' (..)."
Ja, die Leute fürchten heute keine Götter mehr.
Aber anscheinend
bilden sich Pfaffologen immer noch ein, dass man für ein schlechtes
Gewissen einen Gott braucht. Aber es ist doch längst Brauch, sich ohne
Gott zu entschuldigen...
Religion.ORF, 30.1.: Der Vatikan hat die italienische Kirche aufgefordert, die Anzahl ihrer Diözesen drastisch zu reduzieren. Das geht aus einem Bericht in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift 'Famiglia Cristiana' hervor, wie Kathpress am Samstag berichtete. Demnach könnte die Zahl der Diözesen von derzeit 226 auf 119 knapp halbiert werden. Italiens Kirche ist die größte Bischofskonferenz Europas und eine der größten der Welt, bei 48,5 Millionen Katholiken. Zum Vergleich: Österreich hat bei knapp 5,3 Millionen Katholiken neun Diözesen und ein Militärordinariat. Der Grund für die Vielzahl der italienischen Diözesen sind die zahlreichen Gründungen im frühchristlichen Italien. (..)"
So, das wäre es wieder, die echten Metawelten vom 31.1.2016 unter den aktuellen Fortsetzungsgeschichten haben 14 Meldungen! Das ist die dritte Nummer im Jänner, drei Stück dieser Kurzmeldungssammlungen gab's monatlich auch 2015, jetzt sind es in einem Monat insgesamt in allen Sparten schon zwölf: wenn ich was reduziere, dann wird es jedesmal mehr! Ein Wunder, zwei Wunder, drei Wunder, zwölf Wunder!