Und darum ist Österreich bei den Pisa-Tests immer so tief unten und
bei einem aktuellen Test an allen Volksschulen im Lesen- und Schreibenbereich
wird den Schulen bescheinigt: das braucht man nimmer lernen!
Hier
die Bifie-Darstellung was in der 4. Klasse VS beherrscht werden soll:
Das BIFIE - Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation &
Entwicklung des österreichischen Schulwesens teste 2015 alle Volksschul-Viertklassler
im Bereich lesen und schreiben 75.000 Schüler wurden getestet, das
Ergebnis wurde Ende März 2016 vorgelegt und ist österreichisch: 70 Prozent haben Schwierigkeiten bei der
Rechtschreibung, fast jedes achte Volksschulkind in Österreich hat gravierende
Leseschwächen, ein Viertel erreicht die Lese-Standards nur teilweise. Insgesamt
erreichten von den Getesteten nur 29% die Vorgaben in allen Bereichen, weiteren
25 % gelang das großteils. Das Problem liegt vor allem im Migrationsbereich,
denn 26 % der Kinder mit Migrationshintergrund verstehe ihre Lehrer kaum,
weil sie zu schlecht deutsch können.
2012 hatte es einen ähnlichen
Test für 14jährige in Mathematik gegeben, der fiel ebenfalls dramatisch
schlecht aus, auch damals war das die schlechten
Leistungen verbindende Unterscheidungsmerkmal der Migrationshintergrund.
Was
am österreichischen System liegt, weil schulrechtlich ist das Nichtkönnen
der deutschen Sprache kein Grund, nicht am Regelunterricht teilzunehmen:
Die
Bestimmung des § 6 Abs. 2b des Schulpflichtgesetzes 1985 definiert die
"Schulreife" und stellt dabei auf "körperliche oder geistige
Überforderung" ab. Eine Interpretation des § 6 Abs. 2b des Schulpflichtgesetzes
1985, wonach Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen "geistig überfordert"
wären, dem Unterricht in der ersten Klasse zu folgen, und aus diesem Grund
nicht schulreif wären, ist im Licht der klaren Regelung des § 4 Abs.
2 des Schulunterrichtsgesetzes nicht zulässig.
Auch Einsteiger in
höheren Klassen werden gleich behandelt, sie müssen nicht zuerst sprachfest
sein, nein, das ist im österreichischen Bildungssystem egal, wer nix versteht,
wird ein außerordentlicher Schüler, kann dazu verurteilt werden,
bis zu zwei Jahren seine Zeit als unbenotet sinnlos zu vertun und hat dann gute
Chancen mit dem Ende der Schulpflicht nicht nur völlig unterwertige Lernkenntnisse
zu haben, sondern auch am Arbeitsmarkt vom ersten Tag an ziemlich chancenlos
zu sein. Dass Kinder ohne Deutschkenntnisse zuerst einmal in eigenen Klassen
die Landessprache lernen müssen, gibt es nicht. Weil das wäre
vermutlich diskriminierend...
Das ist eben so, das ist Schicksal in Österreich,
wer nicht lernen kann oder nicht lernen will, hat das Recht dazu, nichts gelernt
zu haben! Und damit das aufrecht bleibt, haben wir die Bildungsministerin Gabriele
Heinisch-Hosek. die praktisch betrachtet offenbar noch weit weniger weiß
als die leistungsschwächsten Schulkinder.