Die religiösen Institutionen in den muslimischen Ländern sind überwiegend
dafür verantwortlich, dass der Islam als Religion ein derart negatives
Bild in der Öffentlichkeit abgibt.
Statt sich auf die Seite der Aufgeklärten
zu schlagen, welche sich für Gerechtigkeit, Demokratie und Gleichbehandlung
von Mann und Frau einsetzen (eine der Kernaussagen des koranischen Islams),
unterstützen diese Engstirnigen im besten Fall durch Nichtstun gerade jene,
die diese Werte und Haltungen mit Füßen treten.
Die religiösen
Institutionen der Türkei über Saudi-Arabien bis hin zu Ägypten
haben Ableger in ganz Europa - auch in Österreich. Statt die Freiheit der
Wissenschaft und Lehre sowie das Recht der freien Meinungsäußerung
in Österreich dafür zu nutzen, einen innerislamischen progressiven
Diskurs in Gang zu setzen, damit den islamistischen Gruppierungen der Wind aus
den Segeln genommen wird, wird jegliche Kritik aus diesen Kreisen im Keim erstickt.
Die
wenigen aufgeklärten Stimmen werden denunziert, ausgegrenzt und bedroht.
Geistige Brandstifter biedern sich als Feuerlöscher an und agieren im Gewand
des Multikulti-Botschafters gesponsert mit saudischem Geld für den interreligösen
Dialog.
Insbesondere unsere Politiker müssen den Unterschied zwischen
Islam als Religion und dem politischen Islam als Urheber der Gewalt erkennen.
Das
Wort Islam besteht aus den Wörtern "Selam" und "Silm".
Das Wort "Selam", das auch in der jüdischen Sprache als "Salom"
verwendet wird und welches Jesus Christus bei Begrüßungen verwendet
hat, bedeutet Friede, Glück, Wohlbefinden und Vertrauen. Was die reaktionären
Vertreter der muslimischen Institutionen daraus gemacht haben, bekommen wir
tagtäglich vor Augen geführt. Wenn Erdogan von Satirikern als "Ziegenficker"
bezeichnet wird, dann geschieht dies nicht nur deswegen, weil er ein Islamist
ist und seine Politik zu Recht kritisiert gehört, sondern auch um in Bausch
und Bogen alle Muslime zu verunglimpfen. In diesen Chor stimmen auch manche
FPÖ-Abgeordnete wie Königsberger ein, welcher per Presseaussendung
Alarm schlägt, weil der Anteil von Muslimen in Österreich steigt.
Die Stimmung ist extrem aufgeheizt auf allen Seiten. Profit daraus schlagen
wiederum reaktionäre Islamverbände, weil die gefühlte und tatsächliche
Ausgrenzung von Muslimen in ihre Hände spielt. Die offene Gesellschaft
ist mehr denn je in Gefahr. Toleranz gegenüber der Intoleranz wird dazu
führen, dass die Toleranten über kurz oder lang den Rückzug antreten
werden. Jene Politik, welche sich traut, diesen Sumpf trockenzulegen, ohne alle
Muslime pauschal anzugreifen, wird den reaktionären, politischen und religiösen
Strömungen den Wind aus den Segeln nehmen. Differenzieren statt alles zu
tolerieren, ist das Gebot der Stunde!
Leider versucht es Dönmez mit einer der so beliebten Weißwäschen.
Dass der echte Islam in den islamischen Staaten ist, wo die Religion den Staat
eben formt, also die gesellschaftlichen Grundlagen vorgibt, ist für ihn
kein Blickpunkt.
Dass die Gleichbehandlung von Mann und Frau eine der
Kernaussagen des koranischen Islams wäre, ist eine mehr als kühne
Behauptung. Denn im Koran steht das Gegenteil, was sich schnell ergoogeln lässt:
Sure 2, Vers
223: "Eure Frauen sind für euch ein Saatfeld. Geht zu eurem Saatfeld,
wo immer ihr wollt."
Sure 2, Vers 228: "Die Männer stehen eine Stufe über ihnen."
Laut Sure 2, Vers 282 ist die Zeugenaussage einer Frau nur die Hälfte
Wert (auch beim Erben ist das Teilungsverhältnis Mann:Frau 2:1, begründet
wird das mit der patriarchalischen Tradition begründet wird, weil die Männer
mehr Aufwendungen - Brautkauf etc. - hätten)
Sure 4, Vers 3: der Mann darf vier Ehefrauen haben
Sure 4, Vers 34: "Die Männer haben Vollmacht und Verantwortung
gegenüber den Frauen, weil Gott die einen vor den anderen bevorzugt hat
und weil sie von ihrem Vermögen (für die Frauen) ausgeben. Die rechtschaffenen
Frauen sind demütig ergeben und bewahren das, was geheimgehalten werden
soll, da Gott es geheim hält. Ermahnt diejenigen, von denen ihr Widerspenstigkeit
befürchtet, und entfernt euch von ihnen in den Schlafgemächern und
schlagt sie. Wenn sie euch gehorchen, dann wendet nichts Weiteres gegen sie
an"
Sure
24, Vers 6/7: "Im Falle derer, die ihren Gattinnen Untreue vorwerfen, aber
keine Zeugen haben außer sich selbst, besteht die Zeugenaussage eines
solchen Mannes darin, dass er viermal bei Gott bezeugt, er gehöre zu denen,
die die Wahrheit sagen, und zum fünften Mal (bezeugt), der Zorn Gottes
komme über ihn, wenn er ein Lügner sein sollte" (das heißt,
dass die an anderer Stelle geforderten vier Zeugen sich leicht ersetzen lassen...).
Und die Regeln für weibliche Züchtigkeit stehen in Sure 24, Vers
31: "Und sprich zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken
und ihre Scham bewahren, ihren Schmuck nicht offen zeigen, mit Ausnahme dessen,
was sonst sichtbar ist. Sie sollen ihren Schleier auf den Kleiderausschnitt
schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, es sei denn ihren Ehegatten,
ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten, ihren Söhnen, den Söhnen
ihrer Ehegatten, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und den
Söhnen ihrer Schwestern, ihren Frauen, denen, die ihre rechte Hand besitzt,
den männlichen Gefolgsleuten, die keinen Trieb mehr haben, den Kindern,
die die Blöße der Frauen nicht beachten. Sie sollen ihre Füße
nicht aneinanderschlagen, damit man gewahr wird, was für einen Schmuck
sie verborgen tragen."
Das soll einmal reichen. Interessant ist
dabei, dass auf den ergoogelten Sites, wo die Gleichberechtigung der Frauen
in Islam propagiert wird, bloß unbelegte Behauptungen und keine Koranzitate
zu finden sind.
Dönmez hat mit den darauf folgenden zwei Absätzen
recht, die er kritisiert, handeln jedoch nach dem Koran, eine Koranreform war
in Europa bisher eben nicht einmal ansatzweise möglich und Personen, die
dafür eintreten - wie etwa Amer Albayati von den Liberalen Muslimen - werden
von strenggläubigen Muslimen mit Mord bedroht und von den bestehenden Islamorganisationen
und von der Politik ausgegrenzt. Weil speziell die SPÖ darauf ausgerichtet
ist, muslimische Wählerstimmen aus den straff organisierten konservativen
und reaktionären Islamgruppen zu bekommen.
In seinem Schlussabsatz
träumt Dönmez wieder von warmen Eislutschern, wenn in einem Gruß
das Wort "Friede" vorkommt, macht ja aus dem Islam noch keine friedliche
Religion, laut Wikipedia stammt der Begriff Islām allerdings vom arabischen Verb "aslama"
("übergeben, sich ergeben, sich hingeben") ab, die Muslime müssen
sich bedingungslos Gott unterwerfen.
Der "Ziegenficker" von
Jan Böhmermann war keine Beleidigung aller Muslime, sondern eine satirische
Provokation gegen Erdogan, Michael Schmidt-Salomon beschreibt das so:
"Echte
Schmähkritik setzt voraus, dass der Kritiker seine Schmähungen ernstmeint.
Liegt diese Voraussetzung hier vor? Ganz sicher nicht! Denn niemand, der die
Sendung gesehen hat, und noch halbwegs bei Verstand ist, wird davon ausgehen,
dass Jan Böhmermann ernsthaft unterstellen wollte, dass der türkische
Präsident ungewöhnlich kleine Genitalien hat und sexuell mit Ziegen
und Schafen verkehrt! Böhmermann ging es um etwas völlig anderes:
Seine Satire zielte darauf ab, dass Erdogan zwischen berechtigter Satire und
verbotener Schmähkritik nicht unterscheiden kann, was der türkische
Präsident mit seiner Reaktion auf die ZDF-Sendung dann ja auch eindrucksvoll
unter Beweis stellte. Schon allein dies wäre tragisch-komisch genug und
ein Beweis für Böhmermanns satirische Qualitäten! Leider aber
scheint auch die deutsche Kanzlerin samt ihrer Berater, wie sich heute gezeigt
hat, nicht über das erforderliche Differenzierungsvermögen zu verfügen,
denn ansonsten hätte sie dem Strafverfolgungsinteresse der Türkei
aufgrund fehlenden Tatverdachts niemals nachgeben dürfen!"
Über
eine "Ausgrenzung" der Muslime braucht sich Dönmez keine Sorgen
machen, denn diese Ausgrenzung wird ja gerade durch die islamischen Parallelwelten
auf islamische Weise besorgt, wer im aufgeklärten Europa vormodernistisch
in einer Islamwelt leben will, wird nicht ausgegrenzt, sondern grenzt sich selber
aus, die hier lebenden Eingeborenen sehen ihrerseits in überwältigender
Mehrheit keinen Grund, sich in den Islam einzugrenzen! Die FPÖ ist nicht
die Ursache, sondern der steigende Stimmenanteil der FPÖ ist die Folge
dieses Zusammenpralls der modernen Welt mit dem Vormodernismus, mit seinem heutigen
Beitrag steigert Dönmez höchstens die FPÖ-Stimmen!