»Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen« (Joh
14,18). Die Sendung Jesu, die in der Gabe des Heiligen Geistes gipfelte,
hatte dieses wesentliche Ziel: unsere Beziehung zum Vater, die durch die Sünde
zerstört worden war, wieder herzustellen; uns von der Situation als Waisen
zu befreien und uns die Gotteskindschaft zurückzugeben.
Atheistische
Anmerkung: Seit fast 2000 Jahren verkauft die katholische Kirche die Gotteskindschaft
an die Gotteskundschaft und die Geschäfte gehen viel schlechter als früher?
Da kam seinerzeit extra dem Chefgott sein Juniorverkäufer auf die Erde
nieder, viele Jahrhunderte kauften alle die Gotteskindschaft, weil es einerseits
keine Möglichkeit gab, mehr als kindliches Wissen zu erwerben und andererseits
der Nichterwerb der Gotteskindschaft strafbar war. Aber heute sind die Leute
eben keine unweisen Waisen mehr, denen man katholische Produkte aufzwingen kann,
darum jammert der Papst.
Der vatikanische Franz predigt weiter:
Der Apostel Paulus schreibt an die Christen von Rom und sagt: »Denn
alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes. Denn
ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr
euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen,
der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! «
(Röm 8,14-15). Hier ist die wiedergeknüpfte Beziehung: Die Vaterschaft
Gottes wird dank des Erlösungswerkes Christi und der Gabe des Heiligen
Geistes in uns wieder wirksam.
Atheistische Anmerkung: Und
als dann herrschende Schlauköpfe im Jahre 380 das Christentum zur römischen
Staatsreligion machten, hatte man das Volk unter der Knute, der kirchliche Vater
kümmerte sich um ein folgsames Volk und die Erlösung vom mühseligen
und beladenen Erdenleben gab's beim Jesus im Himmel für die Verstorbenen
- wenn sie zu Lebzeiten brave Knechte der katholischen Religion gewesen waren...
Und
weiter in der Predigt: Der Heilige Geist wird vom Vater gegeben und führt
uns zum Vater. Das ganze Heilswerk ist ein Werk der Wieder-Geburt. Dabei befreit
uns die Vaterschaft Gottes durch die Gabe des Sohnes und des Heiligen Geistes
von unserem Waisensein, in das wir geraten sind. Auch in unserer Zeit bemerkt
man verschiedene Zeichen unserer Situation als Waisen: die innere Einsamkeit,
die wir auch mitten in der Menge von Menschen verspüren und die bisweilen
zu einer existenziellen Traurigkeit werden kann; die vermeintliche Unabhängigkeit
von Gott, die mit einer gewissen Sehnsucht nach seiner Nähe einhergeht;
der verbreitete geistliche Analphabetismus, weswegen wir unfähig sind zu
beten; die Schwierigkeit, das ewige Leben als Fülle der Gemeinschaft, die
schon hier aufkeimt und nach dem Tod erblüht, als wahr und wirklich zu
empfinden; die Mühe, den anderen als Bruder zu erkennen, insofern er ja
Kind desselben Vaters ist; und andere ähnliche Zeichen.
Atheistische
Anmerkung: Um ein Waise zu werden, müssen die Eltern sterben. Meine
Eltern sind schon länger tot, darum bin ich ein Waise - allerdings im siebten
Lebensjahrzehnt, da hat man es irgendwie doch schon gelernt, ohne Eltern über
die Runden zu kommen. Mangels einer kleinkindlichen religiösen Indoktrinierung
ist mir die einfältige dreifaltige Geschichte vom Vater&Sohn&Hl.Geist
vor allem auf die Nerven gegangen, als ich in den seinerzeitigen Zeiten ohne
Religionsfreiheit den Religionsunterricht besuchen, dort Goschen halten und
Hände falten musste, was mich immer noch für diese Homepage motiviert.
Dass inzwischen in unseren Breiten tatsächlich Religionsfreiheit mit
Unabhängigkeit von den diversen Gotteshändlern herrscht, erfüllt
mich mit existenzieller Freude. Religionsbezüglich bin ich als aggressiver
Krawallatheist gut alphabetisiert, ich weiß aus eigenen Betrachtungen,
was für ein Schmarrn Religionen sind. Wenn jemand allen Ernstes meint,
sein richtiges Leben fange erst nach dem Tode an, dann würde er wohl geistigen
Beistand brauchen, weil sein geistiger Zustand ein schrecklich geistlicher ist:
er glaubt an Gespenster.
Nächster Absatz der Predigt: All
dem widersetzt sich die Gotteskindschaft, die unsere ursprüngliche Berufung
ist. Dafür sind wir geschaffen; es ist unsere innerste DNA, die jedoch
zerstört wurde und zu deren Wiederherstellung das Opfer des eingeborenen
Sohnes erforderlich war. Von der unermesslichen Gabe der Liebe, die der Tod
Jesu am Kreuz darstellt, ging für die ganze Menschheit die Ausgießung
des Heiligen Geistes wie ein unendlicher Gnadenstrom hervor. Wer in dieses Geheimnis
der Wiedergeburt gläubig eintaucht, wird zur Fülle des Lebens als
Kind Gottes wiedergeboren.
Atheistische Anmerkung: Jedes Kind
wird ohne religiöse "DNA" geboren, heute stehen die Chancen gut,
nicht religiös infiziert zu werden und damit die Möglichkeit zu haben,
zeitlebens vernünftig zu bleiben. Man braucht sich ja bloß das
obige Gewinsel durchzulesen, um zu sehen, welche Wohltaten die Religionsfreiheit
dem Menschenhirn bringt! Das vatikanische Franzilein hat sich sein Kleinkindleben
jedenfalls durch geistige Abdichtung gesichert!
Nächste katholische
Wahrheit: »Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen.«
Heute, am Pfingstfest, lassen uns diese Worte Jesu auch an die mütterliche
Gegenwart Mariens im Obergemach denken. Die Mutter Jesu ist in der Mitte der
Gemeinschaft der Jünger, die im Gebet versammelt ist: Maria ist das lebendige
Gedächtnis des Sohnes und die lebendige Anrufung des Heiligen Geistes.
Sie ist die Mutter der Kirche. Ihrer Fürbitte vertrauen wir in besonderer
Weise die Christen, die Familien und die Gemeinschaften an, die in diesem Augenblick
die Kraft des Geistes, des Beistands, Fürsprechers und Trösters, des
Geistes der Wahrheit, der Freiheit und des Friedens am meisten brauchen.
Atheistische
Anmerkung: Zu schade, dass man nicht nach dem Vorbild der antiken Götter
eine echte Götterfamilie kreiert hat, dann würde das Gebet zum Kreuzzeichen
so lauten: "Im Namen des Vaters und der Mutter und des Sohnes, amen".
Aber der Jesus war ja ein außereheliches Kind und seine Mutter keine Göttin.
Was aber auch wurscht ist. Einen "Geist der Wahrheit" erhascht ein
gläubiger Katholik sowieso nie.
Nun zum Schluss der Predigt:
Wie wiederum der heilige Paulus sagt, macht der Heilige Geist, dass wir zu
Christus gehören: »Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört
nicht zu ihm« (Röm 8,9). Und indem er unsere Beziehung der Zugehörigkeit
zum Herrn Jesus Christus festigt, lässt der Geist uns in eine neue Dynamik
der Geschwisterlichkeit eintreten. Durch den Bruder aller, nämlich Jesus,
können wir auf neue Weise in Beziehung zu den anderen treten, nicht mehr
als Waisen, sondern als Kinder desselben gütigen und barmherzigen Vaters.
Und das ändert alles! Wir können uns als Brüder und Schwestern
sehen, und unsere Unterschiede vermehren nur die Freude und das Staunen darüber,
dass wir zu dieser einen Vaterschaft und Geschwisterlichkeit.
Atheistische Anmerkung: Die jahrhundertelange katholische Parole der Brüderlichkeit lautete: "...und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein!" Das geht jetzt nimmer. Darum winselt der Papst von der menschlichen Geschwisterlichkeit und zieht dabei eine breite Schleimspur. Wozu einem Laizisten die sarkastische Stellungnahme zur Verwandtschaft einfällt: Freunde kann man sich aussuchen, die Verwandtschaft nicht. Man ist gut beraten, wenn man nicht mit allen Menschen Bruder und Schwein spielt, es wird empfohlen, zwischenmenschlich zu differenzieren und den eigenen Geist in Verwendung zu nehmen, amen.