Bundespräsidentschaftskandidat Alexander van der Bellen hat sich ein Unterstützungskomitee aus seinen intellektuellen Kreisen zusammengestellt, FPÖ-Konkurrent Norbert Hofer vertraut darauf, dass die Schickeria van der Bellen wählt und das österreichische Volk ihn (so ähnlich ist jedenfalls die von Hofer erhoffte Wählerverteilung).
Auf kath.net verkündete er in einem Text seiner Artikelserie "Klartext"
seine Meinung zu van der Bellen und Hofer:
Die
katholische Aktion Österreich wirbt für den links-extremen Kandidaten
Van der Bellen. Ihm gegenüber steht Norbert Hofer, den die Freiheitliche
Partei aufgestellt hat. Sprachlos stehe ich jeder Werbung für Van der Bellen
gegenüber, die einerseits zeigt, wie wenig kritisch Menschen denken oder
nicht denken, und andererseits, wie gleichgültig auch vielen Katholiken
ihr Glaube ist! Was Van der Bellen denkt und will, kann man im Internet und
in Zeitungen lesen oder im TV hören und anderswo nachlesen. In allen heiklen
und gefährlichen Fragen, vom Lebensschutz über die Gottesfrage bis
Gender, steht er auf der falschen Seite. Unwillkürlich denke ich an das
biblische Wort: "Sie lieben die Finsternis mehr als das Licht!"
Das
hingegen, was man von Hofer liest und hört, ist vernünftig und in
Ordnung! Dass ihn die Linken hassen und mit ihrer erprobten "Nazikeule"
prügeln, spricht eher für und nicht gegen Hofer.
Dass Christen
darüber entweder nicht nachdenken oder, noch schlimmer, bereits so gehirngewaschen
sind, dass sie bereit sind lieber einen erklärten Gotte- und damit auch
Kirchenfeind zu wählen und andere dazu auch noch verführen wollen
- zeigt, in welchem Zustand bestimmte Kreise in der Kirche sind.
Kardinal
Sarah spricht von einer "stillen Apostasie" vieler, die sich noch
katholisch nennen, es aber es mehr oder weniger nicht mehr sind. Und manche
von solchen Apostaten empfehlen und wählen Leute, die tragende Werte einer
christlichen Kultur ablehnen und je nach Möglichkeit bekämpfen!
Armes
Österreich, arme Kirche! Gott helfe uns und den Menschen in unserem Land!
So, wie das Angebot jetzt ist, kann man nur Hofer wählen und beten für
ihn und für Österreich! Wie tief und echt sein Gottesglaube ist, kann
ich nicht beurteilen, aber sein Reden gibt mir die Zuversicht, dass er das Naturrecht
achtet, das Benedikt XVI. die Grundlage des freiheitlichen Rechtsstaates nennt,
und dass er, durch sein Gewissen vermittelt, Gott in den wesentlichen Punkten
gehorchen wird. Wenn ich ihn einmal kennen lernen sollte, werde ich mit ihm
darüber reden!
Soweit der Laun in seinem katholischen Wahlaufruf
für den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer! Dieser hat sich selber regelmäßig
als gläubigen Christen deklariert, vermutlich in der Irrmeinung, sowas
würde die Menschen für ihn einnehmen. Dass er damit mehr Schaden als
Nutzen stiftet, ist ihm wohl nicht klar, weil das ist ja den meisten Politikern
nicht bekannt, dass eifrig Gläubige längst den Status von seltsamen
Außenseitern und nicht von Vorbildern haben.
Umgekehrt gab es am 19.5. in Wien am Ballhausplatz auch eine Aktion für
Hofer und gegen van der Bellen, die ebenfalls spiegelverkehrt gemeint gewesen
war: vermeintliche Linke demonstrierten gegen Hofer, die Teilnehmerzahl
wurde von der Polizei mit 600 angegeben, Medien schrieben von 700 oder "nicht
einmal 1000" und die Straßenbahnzeitung "Heute" meldete:
"Zur Demonstration aufgerufen hatte die 'Offensive gegen Rechts'. Sie
wurde schon im Vorfeld aus dem Umfeld von Hofer-Konkurrent Alexander Van der
Bellen scharf für die Abhaltung der Demo so kurz vor der Stichwahl am Sonntag
kritisiert. Die Befürchtung: derartige Veranstaltungen würden nur
Norbert Hofer in die Hände spielen."
Und damit man keine Chance
versäumt, dem van der Bellen zu schaden, wird am 21.5. zu einer Großkundgebung
gegen Hofer am Heldenplatz geladen. Weil diese selbsterwählten Antifas
werden es nie begreifen, dass sie in der breiten Masse der Bevölkerung
wenig Zustimmung finden, gutmenschlich befohlene Moraldogmen sind nicht
mehrheitsfähig. Es sei an die Bürgermeisterstichwahl in Wels 2015
erinnert, dort hatte auch eine Demo "für ein weltoffenes Wels"
dem siegreichen FPÖ-Kandidaten zusätzliche Stimmen gebracht und der
SPÖ-Kandidat hatte sich vergeblich von der Demo distanziert, die Wahl im
ehemals roten Wels endete mit 63:37 für die FPÖ...
Wahlumfragen
werden keine mehr veröffentlicht. Wie am 20.5. im Mittagsjournal berichtet
wurde, trauen sich die Umfrageinstitute nimmer zu, stimmige Bilder zur Wahl
zu ermitteln - verunsichert durch Falschaussagen von FPÖ-Wählern bei
den Umfragen zur ersten Wahlrunde, da hatte mehr als ein Drittel der Hofer-Wähler
nicht "Hofer" als Kandidaten genannt, wohl weil FPÖ-Wähler
ein schlechtes öffentliches Image verpasst bekommen hatten. Die letzte
Umfrage (GALLUP) ist vom 12.5. und lautet 53:47 für Hofer, die Spannbreite
beläuft sich bei Hofer von 49 bis 57% und bei van der Bellen von 43 bis
51%. Die Tendenz zeigt also in Richtung Hofer, aber ein Sieg von van der Bellen
ist auch nicht auszuschließen.