Wahlanfechtungen

Nachdem die ganz große Koalition Grüne-Griss-SPÖ-ÖVP-NEOS die Präsidentenwahl gegen die FPÖ mit einem Vorsprung von 31.026 Stimmen gewonnen hatte, stellte die FPÖ öffentlich die Frage, ob die Stichwahl gesetzeskonform abgelaufen sei oder ob es Anfechtungsgründe geben könnte.

Bis zum Mittag des 31.5.2016 wurden zwar einige Verletzungen des Wahlgesetzes bekannt, aber es waren mehr oder minder Belanglosigkeiten - wie die vorzeitige Auszählung von Briefwahlstimmen oder die falsche Eingabe des Alters von Wahlberechtigten ins Wählerverzeichnis einer Kleingemeinde.

Im Volke sind seit vielen Jahren zum Brauch gewordene Verstöße bekannt, wenn z.B. in Altersheimen ein Sektionsobmann Pflegebedürftigen bei der Wahl im Sinne des Wortes hilfreich zur Hand geht.

Nach der Nationalratswahl von 2013 tauchte allerdings ein Bericht über einen offenbar organisierten massenhaften Wahlschwindel auf.
U.a. brachte die PRESSE 18.10.2013 einen Artikel mit dem Titel "SPÖ: Wahlkarten in Moscheen ausgefüllt?" Berichtet wurde darin, dass der SPÖ-Kandidat Resul Ekrem Gönültas 12.715 Vorzugsstimmen erhalten hatte. Die Zeitung verwies dazu auf den damaligen Grün-Bundesrat Efgani Dönmez und dessen Erklärung dafür: kollektives Ausfüllen von Wahlkarten in Moscheen. Wahlkarten würden im Namen der Wähler von türkischstämmigen Wahlhelfern beantragt, diese dann an den Meldeadressen abgesammelt und zentral ausgefüllt.

Resul Ekrem Gönültas erklärte dazu, er werde sich nicht wegen seiner Vorzugsstimmen rechtfertigen. Passiert ist danach gar nichts, keine Wahlbehörde sah einen Grund dafür, diesem offensichtlichen Wahlbetrug nachzugehen. Dementiert wurde auch nicht, weil die PRESSE geschrieben hatte, ihr lägen Fotos vor, die solche Wahlkarten-Stimmzettel mit türkischen Namen aufgereiht auf einem Tisch zeigen.

Resul Ekrem Gönültas wurde in den Medien der radikalislamischen und in der BRD vom Verfassungsschutz beobachteten Organisation Milli Görüs zugeordnet, eine Nachschau in der Liste der 183 Abgeordneten zum Nationalrat förderte heute keinen Abgeordneten dieses Namens zutage, seine Homepage ist ebenfalls nimmer online.

Hat man den Wahlschwindel vertuscht, weil man ihn nicht als multikulturelle Bereicherung präsentieren wollte, aber den mutmaßlichen Täter in aller Stille ausgelagert?

Efgani Dönmez schrieb damals auf seiner Homepage:
"(..) 12.715 WählerInnen haben Gönültas eine Vorzugsstimmen gegeben. In türkisch-dominierten Dunstkreisen der Milli Görüs und diversen 'Kulturvereinen', die als verlängerte Arme der AKP in Österreich fungieren, hat Gönültas im Kreise der Vertreter eines politisierten Islams außergewöhnlich viele Wählerstimmen für die SPÖ gewonnen. (..) Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass sich beide österreichischen Regierungsparteien konservativer Strömungen aus der Türkei bedienen und Leute aus dem Umfeld der Milli Görüs sowie der Regierungspartei AKP über ihre Parteistrukturen salonfähig machen. (..) Manipulierte Stimmenmaximierung? Wie könnte das vor sich gehen? Vorgefertigte Formulare für die Wahlkarten-Beantragung können mit den (freiwillig zur Verfügung gestellten) Daten der MoscheebesucherInnen und Vereinsmitglieder zentral gesteuert ausgefüllt werden. Nach Zusendung der Wahlkarte an die Meldeadresse, können diese organisiert von türkischstämmigen WahlhelferInnen aus dem Umfeld der Milli Görüs und AKP abgesammelt und wiederum zentral ausgefüllt werden, Vergabe der entsprechenden Vorzugsstimme inklusive..." (..).

Und wie schaut das 2016 aus? Gab's auf Geriatrie-Zentren wieder Sammelbestellungen für Wahlkarten für alle Insassen? Bei Wahlkartenwählern ist der Wahlbetrug leicht zu begehen. Bei der letzten Arbeiterkammerwahl hab ich das selber gemacht. Als ich mein Altpapier in den Container warf, sah ich dort zwei Kuverts mit AK-Wahlkarten liegen, ich nahm sie an mich und wählte als längst nicht mehr wahlberechtigter Pensionist gleich zweimal. Das hatte zwar keinen messbaren Einfluss auf das Wahlergebnis, aber es zeigte die Leichtigkeit des Wahlschwindels mit Wahlkarten auf.

Wahlkarten sollten abgeschafft werden, denn organisierter Wahlschwindel ist damit zu einfach! Die große Zuneigung der SPÖ zu diversen konservativen Islamorganisationen könnte die Idee hervorrufen, den Anteil islamstämmiger Wahlberechtigter an den Wahlkartenwählern zu überprüfen. Denn wenn dieser deutlich über dem Schnitt liegen sollte, dann waren vielleicht wieder Moscheevereine beim Ausfüllen hilfreich. Allein ein solcher Verdacht sollte genügen, mit den Wahlkarten Schluss zu machen!