Zur "Wir-schaffen-das"-Politik

GAM-Newsletter vom 01.09.2016 - Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und Menschenrechte

Das auf neue Art gespaltene und heillos polarisierte Deutschland zieht in diesen Tagen Bilanz im Hinblick auf die von Angela Merkel eigenmächtig verordnete "Wir-schaffen-das-Politik". Unbeantwortet blieb bis heute allerdings die zentrale Frage, ob "wir", d.h. mehrheitliche Teile der betroffenen Bevölkerung, diese leichtfertig und unverantwortlich aufgezwungene Aufgabe mit den daraus resultierenden vielschichtigen Langzeitfolgen überhaupt schaffen wollen oder ob "wir" nicht aus guten Gründen ganz andere, ja entgegengesetzte Aufgabestellungen im Sinn haben.

Eine umfassende kritische Einschätzung der deutschen "Flüchtlingspolitik" wurde bereits im Rahmen einer Konferenz in Wien am 5. Dezember 2015 vorgenommen, zu der der Freidenkerbund Österreich und die GAM e.V. eingeladen hatten.

Die dort gehaltenen Referate, die das Problemfeld umfassender und tiefer ausleuchten als die medial gängigen "Rückblicke", können jetzt auf der Internetseite des HINTERGRUND-Verlages nachgelesen, eine Zusammenfassung der Konferenz ist auf atheisten-info.at zu finden!

Hartmut KRAUSS - Deutschland im Niedergang: Flüchtlingschaos, gesellschaftliche Destabilisierung, fortschreitende Islamisierung
Michael LEY - Zur Zukunft Europas
Ronald BILIK - Die Flüchtlingskrise - Eine Herausforderung für den Humanismus
Gerhard ENGELMAYER - Humanistisches Manifest zur Flüchtlingsproblematik. Der humanistische Fußabdruck, die Willkommenskultur und der Islam

Daraus ein kleiner, aber grundsätzlicher Auszug:
"Eine universalistische Menschenrechtsorientierung ist unvereinbar mit einem kulturrelativistisch halbierten und dekadenten Humanismus, der praktisch-konkret nur Europa in die Pflicht nehmen will, aber weder für den arabischen noch für den asiatischen Teil der islamischen Herrschaftsregion gelten soll. Hauptzielsetzung einer progressiv-humanistischen Politik, die mehr sein will als pseudophilantropische Symptombekämpfung, müsste es vielmehr sein, auf die Durchsetzung modernisierter und menschenrechtskonformer Gesellschafts- und Lebensverhältnisse in den Herkunftsländern der Immigranten hinzuwirken. Alle anderen, "gutmenschlich" verbrämten Ersatzstrategien wie die Umwandlung Deutschlands und Europas in eine diversifizierte Rettungs- und Helferstation für entwicklungsblockierte nichtwestliche Herrschaftskulturen, laufen im Endeffekt auf eine quantitative Ausdehnung und qualitative Verschärfung der global vernetzten Krisenprozesse hinaus. Vereinfacht ausgedrückt: Dort wird es nicht besser und hier zunehmend schlechter."

Die Texte liegen auch in gedruckter Form vor und können über den HINTERGRUND-Verlag (hintergrund-verlag@t-online.de) bezogen werden.