Zur wissenbloggt-Merkel-Bewältigung meldet sich nun auch Günter Dedié. Er sieht die AfD ganz nüchtern als einzige aktuell ernstzunehmende Oppositionspartei und erklärt ihren Erfolg in Mecklenburg als Folge der vielfachen Fehler der Merkel-Politik (Intro: Wilfried Müller, Foto: Schweriner Schloss, Sitz des Landtags, Quelle: Wikimedia).
Frau Merkel hat eine schwere Heimniederlage erlitten. Regierung und
Qualitätsmedien machen es sich aber zu einfach, wenn sie den Erfolg der
AfD als vorübergehendes Ergebnis einer Protestwahl ansehen. Und gänzlich
daneben liegt der Mecklenburger Spitzenkandidat der Linken Helmut Holter, der mit Blick auf die AfD gesagt haben soll:
«Unsere Aufgabe ist es nun, der AfD die Maske des Biedermanns
runterzureißen, damit die Fratze des Hasses sichtbar wird.» Natürlich
sind viele Politiker des Establishments in Sorge um ihre Pfründe, und
nachdem die Erfolge der AfD durch jahrelanges Totschweigen nicht
verhindert werden konnten, wird seit einiger Zeit die zweite Phase
angewandt: "schlecht machen". Da sind sich alle Etablierten einig,
einschließlich ihrer Propaganda-Sprachrohre, unserer Qualitätsmedien.
Das Wahlergebnis aber allein auf die unkontrollierte Flut der Asylanten
zu fokussieren, ist zu einfach und falsch. Und dann noch den Mecklenburgern vorzuwerfen,
dass sie wegen ihrer relativ geringen Bevölkerungsdichte und der
geringen Zahl von Asylanten so gar nicht hätten wählen dürfen, zeugt von
Naivität oder Realitätsverweigerung.
Unsere Regierungen haben – vor allem unter Merkel – ihre massiven Probleme über Jahre hinweg selbst verursacht:
Durch Kohls zu frühe Einführung der D-Mark bei der
Wiedervereinigung in den Neuen Bundesländern und die merkwürdigen
Machenschaften der Treuhand-Anstalt wurden dort der Großteil der
Arbeitsplätze vernichtet und nicht enden wollende Subventionen notwendig
gemacht ("Solidarbeitrag")
Kohls und Merkels windige und korrupte Konstruktion der EU, die
verantwortungslose Euro-Einführung, die Vielzahl der Rechtsbrüche und
die fehlenden Maßnahmen gegen die hemmungslose Finanzspekulation
untergraben das Vertrauen der Wähler seit Jahrzehnten
Die Entwertung der Sparguthaben und der Altersversorgungen als Folgen
der korrupten Finanz- und Schuldenpolitik sind inzwischen für jeden
sichtbar und spürbar
Merkels Regierungsstil, der keine Alternativen zulässt und keine
Erklärungen für die Betroffenen ihrer (überwiegenden
Fehl-)Entscheidungen gibt, scheint noch aus ihrer Lehrzeit in der
DDR-Diktatur zu stammen. Nur ihre Auftraggeber haben sich geändert:
Statt UdSSR und SED jetzt USA, globale Konzerne und Finanzwirtschaft.
Aus der relativ vorbildlich regierten Bundesrepublik der Nachkriegszeit
mit ihrer sozialen Marktwirtschaft ist inzwischen eine von
internationalen und nationalen Lobbys gesteuerte Plutokratie geworden.
Und sooo schlecht ist das Gedächtnis der Bürger nun doch nicht, dass sie das alles schon wieder vergessen hätten.
Merkels Einladungen an die Asylanten der Welt im letzten Jahr waren da
nur noch eine letzte, größenwahnsinnige Steigerung dieser
verantwortungslosen Misswirtschaft. Es war sicher ein Anlass, aber
letztlich nicht die Ursache für die Wahlniederlage von Merkels Partei in
Mecklenburg. Wenn die Politiker und die Medien das anders darstellen,
versuchen sie sich nur selbst und die Bürger zu belügen. Die AfD ist
inzwischen nicht mehr einseitig auf die Probleme mit dem Euro fixiert,
sondern braucht nur die vielen Steilvorlagen nutzen, zu denen der Murks
der Bunderegierung und der EU einladen. Sie steht dabei nicht mal weiter
"rechts" als die CSU.
Zurück zu Herrn Holter: Ihm braucht man keine Maske mehr abzunehmen, er
hat sich schon als haltloser Fanatiker geoutet. Die Wähler sollten sich
aber seinen Namen gut merken, damit er nie wieder eine verantwortliche
Position in der Politik oder anderswo bekommt. An unserem pöbelnden
Vizekanzler (!) Gabriel kann man sehen, wohin das führt. Linke und SPD
sollten auch mal einen Blick in die Vergangenheit riskieren, auf die
Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, wo die bürgerkriegsartigen Zustände in
der Weimarer Republik, mit über 1000 Toten allein 1919 in Berlin, von
linken Fanatikern verursacht wurden. Das hat dann in der Folge auch die
nationalsozialistischen Schlägerbanden auf den Plan gerufen (vgl. z.B.
A. Wirsching, "Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg?"). In den linken Kreisen
wäre von daher in der Gegenwart etwas mehr Toleranz im Umgang mit dem
politischen "Gegner" angesagt. Offensichtlich ist aber das Gegenteil der
Fall.