Bischof: Islam ist besser als Religionslosigkeit

www.livenet.ch - das Webportal von Schweizer Christen berichtete am 12.9.2016 unter dem Titel "Lieber ein islamisches als ein religionsloses Europa" über die diesbezüglichen Meinungen eines gewissen Paul Hinder, ein Schweizer Kapuziner der  Bischof von Arabien ist.

Es wird dazu aus einem Interview zitiert, das Hinder bereits am 22.8. gegeben hat. Er erzählt von seiner Tätigkeit im arabischen Bereich, über die Unterschiede in der Religionsfreiheit, in den Emiraten gebe es eine gewisse Freiheit, man dürfe aber nicht offen missionieren.

Zur Lage in Europa meinte er auf die Frage "Im Zusammenhang mit der Angst vor einem Erstarken des Islam in Europa haben Sie einmal gesagt: 'Das Problem ist nicht die vermeintliche Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Christentums in Europa.' Wie meinen Sie das?":
"Die Lösung ist nicht, den Islam zu bekämpfen, sondern die Europäer müssen sich die Frage nach ihren Wurzeln stellen. Dazu gehört eine 2000-jährige christliche Geschichte. Dieses Erbe ist nicht einfach in Granit gehauen, sondern es kann verdunsten. Das meine ich mit der Schwäche des Christentums."

Und auf die Nachfrage "Aber gehören denn säkulare Werte wie Solidarität oder Gewaltfreiheit nicht auch zu diesen Wurzeln?":
"Doch, aber können solche Werte bleiben, wenn die Religion, die sie hervorgebracht hat, nicht weiter gepflegt wird? Man kann einen Acker eine Weile brachliegen lassen. Aber es kommt eine Zeit, wo ein Urwald entsteht, wenn man ihn nicht pflegt. Pflege kann heißen, dass man zum Beispiel Kenntnisse über Bibel und Christentum weitergibt."

Dann wird er zu einer These aus seinem Buch "Als Bischof in Arabien" gefragt: "Wäre Ihnen deshalb ein islamisches Europa lieber als ein religionsloses, wie Sie in Ihrem Buch sagen?"
Und er erklärt danach die positiven Seiten des Islam: " (..) Mir ist eine Gesellschaft lieber, in der Religion, egal welche, mit einer positiven Konnotation gelebt wird, als eine religionslose. (..) Der Islam hat einen ganzen Gürtel von Marokko bis China kulturell geprägt. Dadurch schuf er eine Grundsolidarität innerhalb des Islam. Ein Muslim war für den anderen primär ein Bruder oder eine Schwester. Leider wird das nun durch die Radikalismen, die jetzt aufgebrochen sind, gestört. Das Gewaltpotenzial im Islam soll man allerdings nicht verneinen. Der Islam hat da noch etwas aufzuarbeiten, wie auch das Christentum etwas aufzuarbeiten hatte."

Und auf die Frage "Islamophobie ist in der Schweiz ein zunehmendes Phänomen. Was entgegnen Sie Schweizerinnen und Schweizern, die ihre Angst vor dem Islam ausdrücken?", antwortet der arabische Bischof: "Ich verstehe, dass es Ängste geben kann, gegenüber dem Fremden, gegenüber einer ungewohnten Form von Religion. Die Verunsicherung halte ich für umso größer, je unsicherer man in seiner eigenen religiösen Position ist. Wichtig scheint mir, dass man nicht alle Muslime stigmatisiert für Gewalttaten, die trotz allem von einer zahlenmäßig begrenzten Täterschaft verübt werden. Konkret überwinden lässt sich die Angst schließlich am besten, indem man Menschen kennen lernt!"

Soweit die Auszüge aus dem Interview.

Es ist offenbar inzwischen fixe katholische Lehre, dass das aufgeklärte säkulare Europa eine Schöpfung der katholischen Kirche ist. Nachdem man den Kampf gegen die neuen Zeiten verloren hatte und dies sogar einsah, war man plötzlich der Gewinner, der Schöpfer als dessen, dass man jahrhundertelang so intensiv bekämpft hatte. Menschenrechte & Co sind darum seit einiger Zeit vom Jesus geschaffen worden.

Das Christentum ist gewaltfrei?

Da staunt man sehr! Man hatte das Christentum als römische Staatsreligion mit Gewalt durchgesetzt, die Ausbreitung erfolgte weit überwiegend mit Gewalt, die Machterhaltung beruhte auf Gewalt und in die Weltlage der Gegenwart hatte wichtige Hintergründe in der Tätigkeit christlicher US-Präsidenten.

Dem Bischof  Hinder ist Religionsfreiheit in Form von Religionslosigkeit so ein Gräuel, dass ihm der Islam lieber ist, er tritt also entschieden gegen die europäische Aufklärung und gegen die Säkularisierung auf und verlangt zumindest die geistige gesellschaftliche Vorherrschaft der Religion.

Was nicht verwundert. Er ist schließlich dort tätig, wo das der Normalzustand ist. In Arabien herrschen die Götter! Seine Ausreden auf religiöse Solidarität ist Schwachsinn. Sogar im Reich des Adolf Hitler gab es Solidarität, das "Winterhilfswerk" sammelte Almosen für Notleidende. Im Säkularismus braucht es diese Barmherzigkeiten nicht, weil für Hilfe gibt es Rechte und keine Almosen! Die oben angeführte Grundsolidarität im Islam, ein Muslim sei "für den anderen primär ein Bruder oder eine Schwester", gibt es in kleinerer oder größerer Ausprägung in jeder organisierten Gemeinschaft, beim Hitler war z.B. jeder ein Deutscher und ein Volksgenosse.

Und von Religionslosigkeit wird niemand verunsichert. Der Religionssoziologe Gerd Pickel sagte am Katholikentag in Leipzig zu den religionsfreien Zuständen in der Ex-DDR: "Die meisten Menschen sind mit ihrem Leben ohne Gott völlig zufrieden."

So ist es. Und in Europa entwickelt sich die religionsfreie Zufriedenheit unaufhaltsam weiter! In Sachen Islam müssen wir allerdings wachsam sein, dort ist man - höflich ausgedrückt - noch in vormodernistischen Zeiten...