'Wildpinkeln' greift Bausteine des Ulmer Münster an
Die Bausubstanz
des Ulmer Münsters leidet durch Wildpinkeln. Die im Urin enthaltenen Säuren
und Salze zersetzen den Stein. Dies berichtet die „Augsburger Allgemeine Zeitung“.
Außerdem gehe es hierbei um die „Wahrung öffentlicher Ordnung“, erläuterte
Münsterbaumeister Michael Hilbert, wie die AAZ berichtete. Schon vor einem
halben Jahr war es in Ulm zu öffentlichen Diskussionen über diese
Problematik gekommen, daraufhin hat die Stadt das Bußgeld von 50 auf 100
Euro erhöht. Diese Maßnahme blieb allerdings ergebnislos, wie der
Münsterbaumeister feststellte: Er „habe das wieder ein halbes Jahr beobachtet
- und wieder ist alles vollgepinkelt und vollgekotzt“. Hilbert forderte, dass
bei öffentlichen Veranstaltungen Personen zur Überwachung abgestellt
werden sollten, auch sollten die Veranstalter verpflichtet werden, kostenfreie
Toiletten zur Verfügung zu stellen, beides ist bisher nicht der Fall.
Die
gotische Kathedrale (Grundsteinlegung 1377) wurde in der Reformationszeit evangelisch,
der 1890 vollendete Turm ist der höchste Kirchturm der Welt. Hauptbaumaterialien
des Ulmer Münsters sind Sandstein und Backstein.
Das Urinieren an die
Bausubstanz ist leider auch bei anderen Kirchengebäuden keineswegs unüblich.
Wer häufiger Kirchengebäude besucht, hat vielleicht auch selbst schon
am Außengemäuer einen entsprechenden Geruchseindruck mitgenommen.
„Beliebt“ sind vor allem die eher sichtgeschützten Stellen.
"Vier Männer sollen einen Wildpinkler in Freiburg angegriffen und so heftig verprügelt haben, dass er kurz darauf starb. Das hat die Freiburger Polizei mitgeteilt. Demnach sollen sich die Männer vor der Tat mit ihrem Opfer gestritten haben, weil der 51-Jährige öffentlich in der Nähe einer Kirche uriniert hatte."