1. Rückfall der Reste von DAESH (Synonym für IS, ISIS, Islamischer
Staat) in ash-Sham im Kampf gegen den "Nahen Feind" in das Stadium
einer Insurgency-Group wie die Vorgängerorganisation Al Qaidah in Iraq
(AQI) unter Abu Musab al-Zarqawi, um einen Low Intensity Conflict (LIC) als
War of Attrition vor Ort vor der Folie des sich verstärkenden sunnitisch-schiitischen
Konfliktes zu führen, was auch für Al Qaidah in Syrien (an-Nusrah)
gelten wird, die im Rahmen ihres gewaltsamen Dschihads gegen den "Fernen
Feind" die Errichtung eines Emirates (wie in Yaman, Afghanistan und Kaukasus)
anstrebt, was Auswirkungen auf die gesamte Region hätte.
2. Verlagerung
von DAESH Kräfte in andere Länder wie Libyen zur Reorganisation,
wo schon ein Footprint und Safe Haven besteht.
3. Rückkehr der Foreign Fighter in ihre Heimatländer wie
die "Araber Afghanen" nach 1989, was insbesondere die innenpolitische
Stabilität Tunesiens gefährdet, von wo die meisten FF in ash-Sham
gekommen sind, die primär aus der gut ausgebildeten Mittelschicht stammen,
da der Grund für die Teilnahme am Salafi Dschihadismus nach der Majorität
der Studien nicht monokausal mit Armut und objektiv/subjektiv erlebte Diskriminierung
erklärt werden kann, da schon die Akteure des neuzeitlichen arabischen
und türkischen legalistisch agierenden Islamismus von Hasan al-Banna (Gründer
der Muslimbruderschaft) bis Recep Tayyip Erdoğan (AKP) aus der jeweiligen Mittelschicht
stammten/stammen. Und in der Regel keine ausgebildeten 'Uläma (Gelehrte)
mit umfassenden religiös-juristischen Wissen waren/sind, siehe "Poverty
Isn’t the Root Cause of Jihadist Terrorism. Here’s
What Is" und "Jihad. Facts are Stubborn Things: Here’s the Real
Reason People Join ISIS":
"It found no correlation between
education level or poverty and joining ISIS. While this may not come as a surprise
to those who have been following the development of the Islamic State, it delivers
a crushing blow to the left’s assertion that the root cause of 'violent extremism'
is economic."
Zum muslimischen FF Phänomen seit 1989 ein Paper
einer Mitarbeiterin von Prof. Edwin Bakker beim ICCT-The Hague. Einer meiner
Lehrer im Bereich Terrorism-Counterterrorism-Countering Violence Extremism (CVE),
"European Foreign Fighters: Lessons
from the Past".
4. Weiterhin globale Verbreitung der DAESH-Ideologie
als Corporate Identity im Rahmen des E-Jihad in sozialen Netzwerken, womit
es in der WENA-Region (Westeuropa-Nordamerika) auch die nächsten Jahre
zu Anschlägen durch ein heterogenes Täterspektrum (Self Made Jihadists,
FF-Rückkehrer, Lone Wolf Fighter, eingeschleuste Kämpfer, Home-grown
Terrorism) kommen wird, wobei keiner dieser Anschläge eine verfasste Ordnung
in ihren Grundstücken bedrohen wird, weil es sich um Low Level Terrorism
gegen Soft Targets handelt, der primär auf die psychologische Wirkung von
Terrorismus als strategische Kommunikation setzt, um den Zusammenhalt westlicher
Gesellschaften entlang bestehender religiös-ethnischer Bruchlinien weiter
zu erodieren.
5. Insgesamt gesehen wird mit der Vernichtung des DAESH
Chalifates nicht das Ende der Gruppe und ihrer Ideologie eingeläutet.
Sondern
eine Transformation eingeleitet, die schon das Netzwerk al Qaidah um Al Qaidah
Core (AQC) in AFPAK öfters durchlebt hat, um sich anzupassen, da Salafi
Dschihadismus seit Beginn des "War against Terrorism" seit Ende 2001
"lernender Terrorismus" geworden ist.