Marien-Botschaft vom Marienseher Salvatore Caputa vom April 2016: "Meine Kinder, ich segne euch mit meinem mütterlichen Segen des Friedens und der Liebe. Meine Kinder, nehmt, trinkt an der Quelle des lebendigen Wassers. Betet, betet, betet. Ich lade euch ein zum nächsten Ruf am 29. Oktober 2016 Salvatore Caputa in Bad St. Leonhard."
Und man kann es kaum glauben! Dem italienische Marienseher gelingt es
tatsächlich immer wieder religiöse Narren im Kärntner Kurort
zu versammeln. Hier ein Auszug aus dem am Abend des 29.10 veröffentlichten
KURIER-Bericht.:
"Tausend
Hoffende und ein Sehender
(Keine) Marienerscheinung: Lokalaugenschein
in Bad St. Leonhard, wo 'Gnadenwasser' geschöpft und von Wundern berichtet
wird.
Das Wichtigste vorab: Die Gottesmutter Maria erscheint, wie angekündigt,
am Samstag in Bad St. Leonhard im Kärntner Lavanttal. Aber erblicken kann
sie nur der selbst ernannte Seher Salvatore Caputa, der das Spektakel halbjährlich
inszeniert.
Wien, Graz, Hallein, Wels, Spittal, Tarvis, ja sogar Mailand
- die Kennzeichen jener Pkw und Busse, die die Straßen des Ortes säumen,
bezeugen, dass rund 1000 Gläubige, Skeptiker und Neugierige Zeugen eines
Wunders sein wollen. Bereits in den Mittagsstunden schlendern sie mit Klappsesseln
ausgerüstet zum Schlossberg, wo zum 14. Mal die Gottesmutter erscheinen
soll.
Pfarrer Walter Oberguggenberger beobachtet den Pilgerstrom. 'Was hier
passiert, hat mit Marienverehrung nichts zu tun. Ich empfehle den Menschen immer,
dieser kirchlich nicht anerkannten Inszenierung fernzubleiben, doch sie kommen
erneut', meint er und zieht sich kopfschüttelnd zurück. (..)"
Im
weiteren Bericht wird der Bürgermeister von St. Leonhard, Simon Maier (SPÖ),
als "Gläubiger" tituliert. Denn für die Gemeinde bewirken
diese Narreteien zweimal im Jahre eine Steigerung des Fremdenverkehrs, am 21.4.2012
schrieb die "Kleine Zeitung": "Tourismusstadtrat Dieter Dohr
(BZÖ) steht 'zu 100 Prozent' hinter der Marienerscheinung. Auch Bürgermeister
Simon Maier (SPÖ) befürwortet das: 'Dadurch wird der Ort belebt und
die Gemeinde bekannt.' Vom Ansturm selbst profitieren die Beherbergungsbetriebe
zwar nicht, doch die Gastbetriebe verbuchen teils ein Umsatzplus durch die Pilger."
Am 23.4.2013 schrieb dasselbe Blatt: "Tourismusstadtrat Dohr (BZÖ)
und Bürgermeister Simon Maier (SPÖ) sprechen von einer 'unbezahlbaren
Werbung für den Ort' - und betonen die 'Ehrlichkeit' der Veranstaltung."
Liegt der Fremdenverkehr in St. Leonhard so darnieder, dass sich Politiker wegen zweimal 1.000 Tagestouristen im Jahr zweimal jährlich ebenfalls zu Narren und ihre Gemeinde lächerlich machen müssen? Oder sind sie so echte Narren
wie die anreisenden Pilger? Denn schließlich hat Albert Einstein die Menschheit
wissen lassen, seiner Meinung nach wären zwei Dinge unendlich, das Universum
und die menschliche Dummheit. Beim Universum wäre er sich nicht sicher...