Die Initiative Liberaler Muslime Österreich - ILMÖ erhebt konkrete
Forderungen nach dem menschenverachtenden Terroranschlag in Kairo Sonntag 11.12.2016.
Das Ziel des Anschlags die St. Michaels-Kathedrale, die als "Herz der Kopten"
gilt, und die benachbarte St. Peterskirche, stehen im Zentrum von Kairo. Sie
wurden sehr bewusst ausgewählt, denn der barbarische Akt sollte gleichzeitig
ein Schlag gegen die christliche Minderheit als auch eine politische Manifestation
gegen die herrschende Regierung darstellen, die seit ihrem Amtsantritt versucht,
den Einfluss der Moslembruderschaft im Land zurückzudrängen. Die Kathedrale
ist Sitz des koptischen Papstes Tawadros II und befindet sich unweit des ägyptischen
Präsidentenpalastes. Anhänger der Extremistenmiliz Islamischer Staat
bejubelten im Internet die Tat. Die Kopten sind die größte christliche
Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten und machen etwa zehn Prozent der 90 Millionen
Einwohner Ägyptens aus. Die Minderheit sieht sich immer wieder gewaltsamen
Übergriffen ausgesetzt.
Initiative Liberaler Muslime Österreich
- ILMÖ verurteilt den Anschlag auf das Schärfste und möchte den
Angehörigen der Opfer tiefstes Mitgefühl und Solidarität ausdrücken.
Beides ist wichtig, aber bei weitem nicht ausreichend. Denn seit Jahren
gehört es zu den Ritualen islamischer extremistischer Organisationen auf
der ganzen Welt, sich von Anschlägen zu distanzieren und mit Nachdruck
darauf zu verweisen, dass derartige Gewaltakte "nichts mit dem Islam zu
tun" hätten. Und es gehört zu den Ritualen der Regierungen und
Politiker der zivilisierten Länder, den Regierungen und Bevölkerungen
der betroffenen Länder, Beileid auszudrücken und eine "Allianz
der zivilisierten Welt gegen den Terror" zu beschwören. Beides hilft
weder den Betroffenen, noch hat es zu einer Verbesserung der Gesamtlage beigetragen.
Im Gegenteil: Der im politischen Islam begründete Terror wird zunehmend
aktiver und aggressiver und breitet sich auch territorial auf erschreckende
Weise aus. In Ägypten kämpfen vor allem auf der Halbinsel Sinai radikal-islamische
Terrorgruppen gegen die staatlichen Sicherheitskräfte, um die Destabilisierung
der Regierung voranzutreiben. Die Terroristen haben aber auch Kairo und andere
Städte angegriffen.
Christenverfolgung ist alltägliche Realität
in Ländern, in denen der radikale Islam die Gesellschaft und die Kultur
und das Alltagsleben prägen. Weltweit werden 100 Millionen Christen
wegen ihres Glaubens verfolgt. Weltweit sind 80 Prozent aller verfolgten Menschen
Christen. Und in der überwiegenden Zahl der Fälle sind es radikal-islamische
politische Aktivisten, die die Christen quälen, verfolgen, verletzen und
töten. Dagegen hilft nicht allein die Tatsache, dass die überwiegende
Zahl der Moslems, die einfach nur in Frieden leben, arbeiten und mit ihren andersgläubigen
Nachbarn zusammenleben wollen, sich von derartigen Taten mit Abscheu abwenden.
Denn
es ist notwendig zu erkennen, dass die islamischen Glaubensgrundlagen tatsächlich
nicht wenige Passagen enthalten, die ohne Missbrauchsabsicht und daher "zu
Recht" als Aufforderung zur Verfolgung und Massakrierung von "Ungläubigen",
zu denen nach einer berechtigten Leseart auch Christen und Juden gehören,
wahrgenommen werden können. Dagegen hilft nicht die unendliche Wiederholung
der Pauschalbehauptung, dass der Islam eben "Frieden" bedeuten würde.
Die
Initiative Liberaler Muslime Österreich - ILMÖ fordert daher alle
Muslime in Österreich und weltweit auf, Fatwas zu erlassen, in denen für
jede einzelne dieser kritischen religiösen Passagen eine konkrete friedliche
Leseart verbindlich vorgeschrieben wird. Bereits die Propagierung gewalttätiger
Lesearten und Auslegungen sollte mit dem Ausschluss aus dem Islam geahndet werden.
Deshalb nehmen wir am jährlichen friedlichen Marsch in Wien zum Aktionstag "Solidarität mit verfolgten Christen" teil. Am Montag 12.12.2016 gibt der Terror gegen unsere Koptischen Geschwister in deren Quellgebieten des Mittleren und Vorderen Orients in den letzte Jahren ungeahnte Ausmaße angenommen haben, unsere Solidarität mit verfolgten Christen neue Dominanz. Lassen wir uns von der Massenhaftigkeit dieser Verbrechen und der offenkundigen Gleichgültigkeit weiter Teile der Politik nicht abstumpfen. Bewusstseinsbildung und öffentlicher Druck sind Voraussetzungen jeder Veränderung, die Muslimbrüder als Mutter aller Terror-Organisationen sind zu allen Zeiten und überall zu verurteilen.
Anmerkung atheisten-info:
Es muss wieder
einmal darauf hingewiesen werden, dass die IGGiÖ kaum zahlende Mitglieder
hat und sich nur durch einen juristischen Trick als Sprecher aller Muslime in
Österreich aufzuführen versuchen kann. Die österreichische Politik
hat sich nämlich wieder einmal in heiliger Einfalt völlig übertölpeln
lassen, siehe "Staatlich erschaffene Islammitglieder".