Wiederaufbau des Potsdamer Garnisonskirchenturms

Die Potsdamer Garnisonskirche war 1730 bis 1735 unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. als Militärkirche errichtet worden.

Garnisonskirche Potsdam um 1900

Die Kirche wurde 1945 bei einem Luftangriff schwer beschädigt und 1968 auf Veranlassung der DDR-Regierung gesprengt.

Ruine 1945

2013 wurde die Garnisonkirche Potsdam als national bedeutendes Kulturdenkmal eingestuft. National bedeutend war für dieses Gebäude offenbar auch, dass dort Adolf Hitler am "Tag von Potsdam" am 21.3.1933 nach den unter dem Ausnahmerecht am 5. März abgeführten Reichstagswahlen seine Regierungserklärung abgab...

Im Vordergrund Bildmitte Hitler, rechts sitzend Hindenburg

Schon seit 2004 laufen Bemühungen, diese Kirche wieder zu errichten, und öffentliche Stellen kündigten dafür hohe Förderungsmittel an.
Die neuesten Meldungen dazu besagen, dass nun nur noch der Turm neu errichtet werden soll, dafür werden weiter Spenden gesammelt. Am 13.12.2016 meldete dazu die "Märkischen Allgemeine Zeitung": "Jauch gibt 1,5 Millionen für Garnisonkirche - Bis jetzt blieb geheim, wer der edle Spender ist, der 1,5 Millionen Euro für den Wiederaufbau des Turms der Potsdamer Garnisonkirche gegeben hat. Nach Informationen der MAZ handelt es sich um den beliebten TV-Moderator und Potsdamer Günther Jauch." Aber wenigstens hält Jauch "die Beschränkung auf den Wiederaufbau des Turms für ein realistisches Projekt".

Im Artikel wird auch die Gesamtlage aufgezählt: "Nach Angaben von Stiftungssprecherin (..) fehlen mit Jauchs Spende nur noch 750.000 Euro an der Spendensumme, die in Höhe von 14 Millionen Euro als Grundstock für das Projekt aufgebracht werden müssen. Dann steuert der Bund seine angekündigten 12 Millionen Euro bei. Die Gesamtkosten werden mit 37,8 Millionen Euro angegeben."

Soviel Geld für ein Bauwerk, das immer als Einrichtung und Symbol des Militarismus diente, zu verschwenden, ist eine Narretei, die vermutlich tief im alten preußischen Geist verwurzelt ist, diese Tradition spiegelte sich in der Hitlerrede von 1933 und 1968 auch im Abriss durch die diesbezüglich traditionskritische DDR wieder.