Heuer ist Ostern zwar erst vom 14.4 (Karfreitag) bis 17.4. (Ostermontag),
aber die Pfarre, der ich zugehörig sein würde, wenn ich ein Katholik
wäre, hat jetzt gegen Ende März bereits ihr österliches Pfarrblatt
ausgetragen. Dagegen hilft kein Reklameverzicht auf dem Briefkasten, das
"Pfarrblatt Linz Herz-Jesu" geht auch meinemeiner zweimal jährlich
zu!
Der neokatechumenale Pfarrer Dietmar Neubauer freut sich über
das Jahr 2017, weil das ist ein Jahr der Gottesmutter Maria, weil es hundert
Jahre sind, dass Kinder in Fatima behaupteten, die Maria wäre ihnen erschienen
und hätte ihnen eine Botschaft über den Frieden verkündet.
Der
Herr Pfarrer ist begeistert davon, denn er weiß, was katholisch ist!
Er
schreibt über die Fatima-Botschaften seiner Maria: "Die Botschaft
ist in unserer Welt heute genauso aktuell, denn auch unsere Zeit ist von Unfrieden
und Leid zerrüttet. Die in den Botschaften verwendeten Worte wie Buße,
Sühne oder Sünde sind heute oft nicht verständlich. Das Osterfest
gibt uns den Schlüssel zum wahren Verständnis: Jesus stirbt für
Dich am Kreuz, steigt in den Tod hinab und besiegt ihn durch die Auferstehung!
Dieses Ereignis wird zu Ostern lebendig: Jesus nimmt unsere Traurigkeit, unsere
Unzufriedenheit und Gottferne auf sich. Er tut es aus Liebe zu uns. Er schätzt
und respektiert uns. Er fordert nicht etwas von uns und es hängt auch nicht
von unserer Leistung ab. Er leidet mit uns und er schenkt uns Auferstehung,
das heißt Versöhnung, innere Erfüllung und Freude. Lass Dich
von Gott beschenken! Die Mutter Gottes von Fatima mahnt uns, unser Leben nicht
oberflächlich zu leben, sondern Gott ernsthaft zu suchen. (..)"
Ja,
der liebe Jesus, jedes Jahr lässt er sich kreuzigen, stirbt und steht wieder
auf, das alles macht er für die Menschen! Aber es fehlt wohl an Buße
und Sühne! Weil die Welt wird einfach nicht besser, sie wird neoliberaler,
globaler und fallweise politisch korrekter, aber das bestimmt nur aus Zensurgründen!
Und wie schaut die Realität in einer neokatechumenale Pfarre aus?
Wikipedia weiß alles und lässt über den neokatechumenalen
Weg wissen: "Er ist ein Instrument in der römisch-katholischen Kirche
zur Einführung von Erwachsenen in den christlichen Glauben. Er versteht
sich als 'Itinerarium', also als Bildungsweg zur Glaubensunterweisung. Im Gegensatz
zum Katechumenat, der Vorbereitung auf die Taufe, wendet sich das Neokatechumenat
auch an bereits getaufte Christen. Dabei steht nicht die Vermittlung von Glaubenswissen,
sondern persönliche Glaubenserfahrung im Mittelpunkt. Ziel des Weges ist
es, eine evangelisierte, geistlich geprägte Welt schon im Diesseits zu
realisieren und die persönliche Glaubenserfahrung durch Mission weiterzutragen."
Hier
das Pfarrplakat für die aktuelle neokatechumenale Schulung in der Pfarre:
Und
was hat das für Auswirkungen? Strömen die Katholiken zuhauf und
missionieren? Oder gehen vielleicht gar die Pfarrangehörigen solch einer
Lehre eher aus dem Wege?
Seit November 2016 sind 25 Pfarrangehörige
verstorben, Eheschließungen sind keine vermerkt und die Taufen belaufen
sich bloß auf fünf. Die Verstorbenen waren nicht in Gefahr, missionieren
zu müssen, aber Ehepaare und Eltern? Bedienen sich die einer anderen Pfarre?
Oder gibt's wirklich nicht mehr als diese wenigen ungefragt katholisch getauften
Nachwuchskirchenmitglieder?