"Eva Glawischnig tritt mit sofortiger Wirkung von allen politischen
Ämtern zurück und scheidet aus dem Nationalrat aus. Ihre Entscheidung
sei eine 'zutiefst persönliche' gewesen, sagte Glawischnig (..) bei einer
kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Parlament.
Einen bestimmten Anlass
für diese Entscheidung habe es nicht gegeben, so Glawischnig. Die Entscheidung
sei in letzter Zeit gereift und durch die Neuwahlsituation zugespitzt worden.
In letzter Zeit habe es 'in aller Offenheit' gewisse körperliche Warnsignale
gegeben, so Glawischnig, etwa einen allergischen Schock. Bei ihrer Erklärung
verwies Glawischnig auf ihre Familie und auf ihre zwei Söhne.
Als Mutter
könne sie ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. An Politik und Medien
appellierte sie, nicht nur auf Klicks und Quoten zu schielen. Zudem rief sie
erneut zum Handeln gegen Hasspostings im Internet auf und will sich weiterhin
gegen Hass im Netz engagieren. (..)"
Es gibt in der Politik bekanntlich
die Rechtspopulisten. Aber es gibt diesbezüglich eine Kategorie, für
die auch ein passender Name kreiert werden sollte:
Diese politische Kategorie kommt hauptsächlich bei den Sozialdemokraten
und den Grünen vor. In Deutschland hatte heuer die SPD verzweifelt
einen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahlen im Herbst gesucht, weil
die vorhandenen Personen alle als nur erfolgreiche Unpopulisten einzustufen
waren. Man entdeckte den Herrn Martin Schulz, der machte nach seiner Nominierung
einige sozialdemokratische Bemerkungen, auf einen dermaßen populären
Akt reagierten die von der SPD ständig Frustrierten und bei den Wahlumfragen
ritterte die SPD plötzlich mit CDU/CSU für kurze Zeit um den ersten
Platz!
Allerdings gab es dazu bald auch andere Meinungen:
Da
schulzmäßig danach nichts mehr kam, das ihn in den Verdacht hätte
bringen können, mit der SPD tatsächlich sozialdemokratische Politik
zu machen, ist er auf dem Weg zum Unpopulisten, die ja in der SPD zahlreich
vorhanden sind. Die deutschen Grünen verstehen sich auch sehr gut auf eine
unpopulistische Politik, sie legen bei den Umfragen aktuell mit sechs Prozent
an letzter Stelle der Parteien über der Fünfprozentklausel.
In
Österreich haben die Grünen ja auch immer darauf geachtet, den Unpopulismus
Achtung zu schenken. So hat man sich niemals mit den Bereichen befasst,
wo es die meisten Wähler und im neoliberalen Ausbeutungszeitalter immer
mehr Probleme gibt, mit der allgemeinen Arbeitswelt. Bei den Grünen gab's
und gibt's nur zwei Klassen: die Klasse der ganz Mühseligen und Beladenen
und die Klasse der hilfsbereiten Bildungsbürger! Die Millionen dazwischen
existieren grünmäßig nicht! Unpopuläres, wie die Willkommenskultur
im Jahre 2015, wurde von 85% der Bevölkerung abgelehnt, da konnte sich
die Grünen gut platzieren! Und jetzt ist es gelungen, die Popularität
der Grünen noch weiter zu senken, der Hinauswurf der Jungen Grünen
und andere Äußerungen der Obergrünen, der vom grünen Bundespräsidenten
van der Bellen vorgeschlagene islamische Akt einer solidarischen Kopftuchpflicht
für alle Frauen schärfte den Blick auf den grünen Unpopulismus
noch weiter!
Die Argumente der Frau Glawischnig zum Rücktritt waren irgendwie recht
seltsam, sie klangen nach, "jetzt werde ich Hausfrau und Mutter".
Hier der Originalton der Pressekonferenz:
Klar
geht daraus hervor: sie kann nichts für nichts. Es ist bloß ihre
Sorge um Gesundheit und die Familie. Darum geht sie ganz, sie bleibt nicht einmal
gewöhnliche unpopulistisch-grüne Abgeordnete.
Als Peter Pilz
einmal den Vorschlag machte, die Grünen sollten versuchen "linkspopulistisch"
zu sein, wurde er von seiner Chefin streng gerügt. Weil Populäres
zu machen, das ist eine Sünde, der Unpopulismus ist das richtige Konzept!
Nun muss man eine neue grüne Obfrau suchen. Wird man/frau jemand
jefraud finden, die die strenge Pflicht zum Unpopulismus aufrecht halten kann?