Buchtipp zum EuGH-Kopftuch-Urteil

Rainer M Wolski - Das "Kopftuch-Urteil" des EuGH und seine Auswirkungen auf die Integration von 6 Mio. Muslimen in Deutschland: Basiswissen Arbeitgeber Taschenbuch, Verlag CreateSpace Independent Publishing Platform, Juni 2017, 120 Seiten, österr. Preis ca. 15,40 Euro

Am 14.03.2017 verkündete der EuGH das Urteil C-157/15 und ermöglichte Privatunternehmen grundsätzlich die Wahl zwischen Religionsfreiheit oder unternehmerischer Freiheit am Arbeitsplatz. Über 22 Mio. Arbeitgeber in 27 EU-Ländern können jetzt eine Neutralitätsregel aufstellen und ihren Mitarbeitern mit Sichtkontakt zu Kunden der Firma verbieten: "Am Arbeitsplatz sichtbare Zeichen ihrer politischen, philosophischen oder religiösen Überzeugungen zu tragen und/oder jeglichen Ritus, der sich daraus ergibt, zum Ausdruck zu bringen". Die Regierungserklärung der CDU/SPD-Koalition von 2006, "Der Islam ist Teil Deutschlands und Teil Europas ..." und die, 2015 aus diesem Grund geforderte Umverteilung muslimischer Flüchtlinge, wurden durch den EuGH damit in praxi beendet. Auch in Deutschland bestimmen jetzt Unternehmer - und nicht mehr CDU und SPD - ob der Islam Teil ihrer Firmenkultur ist. Das Tragen von Kopftuch und Vollverschleierung, Moschee-Besuch am Freitag, bezahlte Gebetspausen und Minderleistung beim Fasten im Ramadan entscheiden jetzt Arbeitgeber. Für 3,7 Mio. Betriebe werden aus Praktikersicht erstmals beide Optionen ausführlich beschrieben. Im Falle von Religionsfreiheit am Arbeitsplatz wird gezeigt, wie nachhaltig religiöse muslimische Mitarbeiter die Gewinn- und Verlustrechnung beeinflussen. Damit werden im Jahr 2020 ca. 90 % der Firmen eine Neutralitätsregel haben und keine religiösen Muslime mehr beschäftigen. Sie müssen dann vom Steuerzahler alimentiert werden. Wird aus der "Willkommenskultur" ein Albtraum per Steuerbescheid?

Über den Autor: Rainer M Wolski arbeitete viele Jahre für US- Konzerne in Russland, stellte auch muslimische Mitarbeiter ein und führte sie (15% der Einwohner Russlands sind Muslime). Bis zur Berentung war er noch Gründer und sechs Jahre Sekretär des Deutschen Wirtschaftsvereins in Bosnien und Herzegowina - einem Land mit drei Religionen (katholischen Christen, serbisch-orthodoxen Christen und sunnitischen Muslimen) Er beriet deutsche Firmen auch zum Umgang mit religiös gemischtem Personal. Ihm ist das Spannungsfeld zwischen christlich-konnotierten und unter dem Einfluss der Aufklärung stehenden Denkweisen und dem orthodoxen Islam - insbesondere am Arbeitsplatz - seit Jahren bekannt.

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