MEINE KOLLEGEN SIND AUCH DABEI!
Es ist 6.15 Uhr, ich geh grad zur U1 in Kaisermühlen. Der Mann, der
mir die Hand schüttelt, trägt die orange Arbeitskleidung der MA 48.
Gestern hat er mit seinen Kollegen unsere neue Liste diskutiert.
7.30 Uhr, am Weg vom Funkhaus zum Cafe Eiles. Immer wieder Gespräche,
stimmt es, dass wir antreten, Österreich braucht was Neues, und immer wieder:
viel Glück.
11.30 Uhr, Schwedenplatz: "Warum tun Sie sich das an?" Gut gekleidet
und selbstbewusst sieht sie mich fragend an. Und: "Ich hätte den Sebastian
Kurz gewählt. Aber jetzt wähl ich Sie."
"Machen´s das!" Der Mann im blauen Anzug geht lachend an
uns vorbei und hält den Daumen hoch.
13.20 Uhr, Parlament. Die Fußgängerampel steht auf rot. D, 71,
1 - drei Straßenbahnen fahren vorbei, drei Fahrer winken mir zu.
14.40 Uhr, Burgtheater. Ida Metzger vom Kurier begleitet mich vom Büro
zum Parlament. "Coraggio!" Burgschauspieler Peter Matic spricht mir
beim Hintereingang des Theaters Mut zu.
18.10 Uhr, Schmerlingplatz. Der BMW bleibt neben mir stehen, der Fahrer
lässt die Scheibe herunter. "Es geht. Sie wissen das. Gute Sache."
Er winkt und fährt weiter.
20.30 Uhr, Linie 49. "Machen Sie es wirklich?" Beide so um die
25, entspannt, neugierig. Ein paar Stationen lang unterhalten wir uns, wie das
gehen könnte.
Seit Montag bewegt sich etwas, und es wird mehr. Die meisten der Menschen,
die mich immer öfter ansprechen, kommen nicht aus unserem grünen Milieu.
Nichtwähler,
Protestwählerinnen - das sind die 40 Prozent der Wahlberechtigten, die
Wahlen jenseits der Altparteien entscheiden können. In meiner alten Partei
haben mir nicht viele geglaubt, dass wir sie ansprechen können. Jetzt sprechen
sie mich an.
Mit diesen Menschen sind vielleicht die neuen Mehrheiten, die wir für
eine neue Politik brauchen, möglich. Das ist meine Hoffnung und unsere
Chance.