Wo bleibt ein Terrorbekämpfungsplan?

Aussendung von Amer Albayati vom 18.8.2017:

Es fehlt ein effektiver gemeinsamer europäischer Terrorbekämpfungsplan

Der von der Terrororganisation des sogenannten Islamische Staates - IS -angekündigte 5. Plan, der offene Krieg gegen die Ungläubigen mit einfachen Mitteln, wie durch geliehene Autos oder mit Messer, ist schon längst grausame Realität geworden, trotzdem fehlt ein effektiver gemeinsamer Plan zur ernsthafte Bekämpfung des Terror in Europa.

Nach jedem Terror hören wir von den Politiker nur Verurteilungserklärung, dann wird in aller Gelassenheit gewartet, bis der nächste Terror in Europa passiert, anstatt dem Terror entgegenzutreten auf Basis eines einheitlichen Terrorbekämpfungsplans für ganz Europa, der leider bis jetzt nicht existiert.

Wenn man die Wurzeln nicht erkennt, kann man nicht den Terror nicht richtig bekämpfen!

In den Rahmen eines effektiven Plans zur Bekämpfung des Terror gehört, dass jedes europäische Land seine Hausaufgaben machen muss: Bekämpfung des fundamentalistisch-extremistischen Salafismus, der Muslimbrüder und ihrer dubiosen Organisation als Ziehmutter alle radikalen Islamisten und Terrororganisationen.

Wertevermittlung im Kinderalter beginnen in den islamischen Kindergärten, Schulen und Moscheenvereine, was durch die Isolation der Kinder und Jugendlichen dazu führt, dass Parallelgesellschaften entstehen.

Zu thematisieren und zu stoppen sind auch Christenverfolgungen, Antisemitismus und überhaupt der Hass gegen alle Andersdenkenden wie Humanisten usw.

Unsere Warnungen (5. Welle des Terrorismus) haben sich wieder bestätigt!
Deshalb wiederholen wir: die Initiative Liberaler Muslime Österreich - ILMÖ verurteilt den Terror!

Dr. Thomas Tartsch sagt zur aktuellen Lage:

Ungewöhnlich schnell hat DAESH über sein Sprachrohr 'Amaq die Verantwortung für den Anschlag in Spanien vom 17.8. übernommen, der nach Eigenaussage von DAESH von Soldaten des Islamischen Staates ausgeführt wurde. Bei früheren Anschlägen dauerte es mitunter Tage, bis 'Amaq solche Bekennernachrichten verbreitete.

Sollten die laufenden Ermittlungen Zusammenhänge und Verbindungen zwischen Attentätern und DAESH ergeben, könnte dies ein Hinweis aus die verzweifelter werdende Lage von DAESH Core in Syrien sein, wo die Reste des Kalifates demnächst fallen werden.

DAESH hat daher dringend mediale Erfolgserlebnisse benötigt, um von seiner realen Lage abzulenken. Und eventuelle Anhänger in Westeuropa zu weiteren Attentaten zu animieren.

Die Frage bleibt, ob jetzt weitere Anschläge in Westeuropa in kurzer Frequenz folgen werden.

Spanien selbst war schon am 11.03.2004 Ziel einer Large-Scale Attack auf mehrere Züge in Madrid (M-11-style Attacks), wobei 191 Soft Targets starben. 2008 wurde in Barcelona ein M-11-style Attack verhindert.

In den letzten Jahren hat sich das Land, insbesondere durch seine geografische Nähe zu Nordafrika, zu einem europäischen Hotspot des global agierenden Salafi Dschihadismus entwickelt, wobei die spanischen Sicherheitsbehörden in der Vergangenheit mehrere Anschläge verhindern konnten.

Trotzdem wurde Spanien, nach Frankreich, bisher am schwersten vom Salafi Dschihadismus (und dem Terrorismus der ethnisch-separatistischen ETA, die den bewaffneten Kampf inzwischen aufgeben will) getroffen. Und ein Ende bez. des Salafi Dschihadismus ist für Spanien nicht absehbar.

Wie für jedes westeuropäische Land, da der Salafi Dschihadismus auf nationaler, europäischer und globaler Ebene eine der Hauptherausforderungen der nächsten Jahrzehnte bleibt.

www.thomastartsch.org

Hier Links zu diesem Themenkreis:

Hat Europa den Terror gezüchtet!?
Der Krieg des IS
Wir haben Seiten Jahren immer von blutige Terror gewarnt, aber leider hat keine gehört
Kepel/Albayat/Tartsch: Zerstörung Europas durch religiös unterfütterte Bügerkriege postheroischer Gesellschaften
Albayati/Tartsch: Gegen die Angst in der Diskussion über die Thematik "Islam und Gewalt" – Verbot der radikalen Islam-Szene notwendig