Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich mich seit Jahren - und oft recht
leidenschaftlich - mit dem Themenkomplex Staat-Religion beschäftige. Wer mich
schon länger kennt weiß aber auch, dass ich bisher parteipolitisch nicht
dingfest gemacht werden konnte. Mit meiner Kandidatur für die Liste-Pilz NÖ als
Nr. 1 im Wahlkreis Waldviertel verliere ich nun meine parteipolitische
Jungmännlichkeit. Doch für einen guten Zweck: mein erstes politisches Zuhause
bietet mir die Möglichkeit, mich für jene Themen, die mir besonders wichtig
sind, auf einer neuen - und für mich sehr spannenden - Ebene einzusetzen. Und
dies werde ich fortan, der Sachlichkeit und den Grundrechten verpflichtet, auch
tun. Ohne Maulkorb, ohne Klubzwang und ohne dem üblichen Taktieren, das einen
(österreichischen) Politiker so oft kennzeichnet. Es wird allerdings nicht
ausschließlich bei der mangelnden Trennung von Staat und Religion hierzulande -
meines Erachtens einer der größten Schönheitsfehler unserer Demokratie -
bleiben, denn es gibt auch andere Bereiche, die nach mehr FAIRNESS schreien.
(Ja, ich weiß, soeben hat die FPÖ dieses Wort entdeckt und für ihren Wahlkampf
missbraucht, das ist mir aber egal).
Es kann gut sein, dass ich gelegentlich
mit Positionen, die andere Kandidaten der Liste-Pilz vertreten, nicht
einverstanden sein werde. Anderseits gilt es aber auch nicht, meine Meinung den
neun Kolleginnen und Kollegen aufzuzwingen. Und dies ist auch gut so und liegt
in der Natur der Sache: die Liste-Pilz versteht sich nämlich als Summe der
einzelnen Kandidaten und dies ist wesentlich mehr, als irgendein Parteiprogramm,
das überwiegend von Werbeagenturen oder Spin-Doktoren ausgebrütet wurde. Ich
lade euch daher herzlich ein, auch auf die einzelnen Programme meiner
MitstreiterInnen einen näheren Blick zu werfen (demnächst online abrufbar), denn
sie meinen es sehr ernst.