Christenfreundliche Atheisten?

Über solche berichtete der KURIER am 9.9.2017:

"Atheisten sind netter zu Christen als umgekehrt
Atheisten verhalten sich gegenüber Christen viel fairer, als es Christen gegenüber Menschen ohne eine Religionszugehörigkeit tun. Doch die Gründe für dieses Verhalten  sind ungewöhnlich. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Ohio University.
Der Hintergrund: Immer mehr Menschen kehren den Religionen den Rücken und leben als Atheisten. Diese am stärksten wachsende Gruppe rückt zunehmend in den Fokus von Forschern, die das Verhalten mit den jeweils anderen untersuchen.
Für die Studie, die im Fachmagazin Journal of Experimental Social Psychology veröffentlicht wurde, mussten in Summe mehr als 500 Teilnehmer ein Wirtschaftsspiel in mehreren Runden spielen, das an die Forschungsanforderungen angepasst worden war.  In jeder Phase des Spiels ging es um Geld, das die Teilnehmer ihren Spielpartnern überantworten. Zum Teil wurde ihnen gesagt, ob sie gegen Christen oder Atheisten spielen, zum Teil nicht. In ihrer Auswertung kamen die Forscher zum Schluss, dass Atheisten deswegen fairer gegenüber Christen verhalten, weil sie damit Vorurteile kompensieren wollen. Atheisten wird besonders häufig nachgesagt, dass sie sich unmoralisch verhalten würden."

Na, da sollte unsereiner vorsichtiger sein! Weil wir haben es gar nicht notwendig, Moral nachweisen zu müssen! Wir sind speziell keine Heuchler und Lügner, außer es geht um heikle Verhältnisse, also z.B. der alten ewig kirchgängigen Tante wird man nix vom Atheismus erzählen, auch wenn sie keine Erbtante ist, weil sonst macht sie sich noch Sorgen, weil der Neffe dereinsten in der Hölle schmoren muss. Aber heutzutage ist der Unglaube ja eh den meisten Leuten wurscht, der normale Katholik lebt auch nicht anders als unsereiner: er betet nicht und er geht nicht in die Kirche! Ohne dass wir ihn deswegen anagitieren mussten!

Aber die Untersuchung war ja in den USA, dort gibt's zwar inzwischen auch etwa gleich viele Konfessionslose wie in Österreich, aber es gibt dort noch deutlich mehr tatsächlich praktizierende Christen, deswegen haben die dortigen Atheisten wahrscheinlich das Bemühen, ihre Moralität nachzuweisen.

Im menschlichen Zusammenleben ist das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft ein schon altgeschichtliches, das war evolutionär entstanden, denn nur Gemeinschaften hatten Überlebenschancen, der Rübezahl ist nur eine Sagengestalt. Das sieht man hierzulande ja auch deutlich im Islambereich, solche Volksgemeinschaften gab's in unseren Breiten letztmalig in der NS-Zeit, in der autochthonen Bevölkerung tritt das nur fallweise in Erscheinung: wenn sich Menschengruppen nicht mehr wahrgenommen fühlen und dann z.B. 85% der Arbeiter bei der Bundespräsidentenwahl den FPÖ-Kandidaten wählen, weil sie sich nirgendwo mehr zugehörig fühlen.

Unsereiner hat auch wenig Bedürfnis, sich zu organisieren, fast alle Konfessionslosen in Österreich haben nur was Überflüssiges auf der BH oder beim Magistrat abgegeben, für einen Religionslosenverband haben sie so wenig Bedarf, wie Nichtraucher für einen Nichtraucherverband.

Und dass unsereiner einer ist, der dem Auftrag Immanuel Kants folgt, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, statt irgendwelchen Predigern zu vertrauen, das gibt ja dem Selbstwertgefühl genug Aufwertung!

Wir sind nicht wie jene dort! Blast die Posaunen!