"Das 500. Reformationsjubiläum hat kaum Interesse am Glauben geweckt.
Das hat eine Umfrage (..) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur
idea ergeben. Dabei ist das Lutherjahr mit vielen regionalen und nationalen
Veranstaltungen, Konzerten, Gottesdiensten und Ausstellungen gefüllt. Dazu
zählen etwa der 'Europäische Stationenweg', das 'Pop-Oratorium Luther'
und die 16-wöchige Weltausstellung Reformation in Wittenberg, die rund
20 Millionen Euro kostete. Doch nur zehn Prozent der Befragten haben sich von
dem vielfältigen Angebot geistlich inspirieren lassen und sich aufgrund
des Jubiläums mit Glaubensfragen befasst. (..) Eine Veranstaltung im Rahmen
des Reformationsjubiläums haben neun Prozent der Befragten besucht. Die
meisten von ihnen entschieden sich für einen speziellen Reformationsgottesdienst
(12 Prozent). 8,1 Prozent besuchten Ausstellungen, 7,9 Prozent die Lutherstadt
Wittenberg. Der Wartburg (Eisenach) – dort übersetzte Martin Luther (1483–1546)
das Neue Testament ins Deutsche – statteten 2,2 Prozent der Befragten einen
Besuch ab. Der Umfrage zufolge ist das Reformationsjubiläum unter jüngeren
Deutschen kaum bekannt: Weniger als die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen
(48 Prozent) hat bislang etwas vom Lutherjahr gehört. (..)"
'
Das
überrascht unsereinen recht wenig, weil die Protestanten sind weitaus überwiegend
säkular ausgerichtet und befassen sich im Alltagsleben nicht mehr mit Religion,
man heiratet vielleicht noch kirchlich und lässt sich unter kirchlicher
Mitwirkung begraben, aber ansonsten herrscht die religiös tote Hose. Da
war es eigentlich schon eine ungewöhnliche Steigerung, dass zehn Prozent
sich überhaupt mit dem Luther-Jubiläum befassten, weil zur üblichen
Sonntagsmesse kommen in Deutschland nur noch um die drei Prozent und das wird
auch jedes Jahr weniger, der protestantische Gott ist praktisch tot, der
katholische siecht noch dahin, aber eine Auferstehung wird's für beide
nimmer geben...