"Zwischen 2007 und 2016 wurden in Spanien 88 kontemplative Klöster geschlossen, Tendenz steigend. Das berichtet die spanische Tageszeitung ABC. Im Jahr 2016 forderte das Klostersterben jeden Monat ein Opfer. ABC unterstreicht, dass bei diesen Zahlen die Schließungen der apostolischen religiösen Gemeinschaften nicht einbezogen sind."
Man kennt diese Kategorie aus der österreichischen Geschichte, Kaiser
Josef II. ließ von 1782 bis 1787 über 800 kontemplative Klöster
enteignen und gründete mit dem Erlös den Religionsfonds, der bis
ins 20. Jahrhundert der Finanzierung im kirchlichen Bereich diente. In Wikipedia
werden kontemplative Klöster so beschrieben: "In der römisch-katholischen
Kirche bezeichnet man eine Ordensgemeinschaft als 'kontemplativ' oder 'beschaulich',
wenn ihre Angehörigen, die meist in der Klausur eines Klosters leben, sich
überwiegend dem kirchlichen Stundengebet und der Betrachtung (Kontemplation)
widmen."
Josef II. hat nur die Klöster akzeptiert, die produktive
Arbeit leisteten, also wo es ein aktives Leben (Vita activa) gab, was Wikipedia
so beschreibt: "In der katholischen Kirche bezeichnet Vita activa das aus
den Ordensgemeinschaften erwachsene Ideal eines Lebens, in dem eine nach außen
gerichtete Aktivität (..) eine wichtige Rolle spielt. (..Dazu) zählt
(..) Fürsorge für Hilfsbedürftige, Schwache, Kranke und Alte
sowie der Erziehung und Bildung (..)."
In einem Profil-Artikel vom
17.4.2014 hieß es über Nonnenklöster in Österreich: "Immer
weniger Frauen - schon gar nicht junge - sind bereit, sich auf ein Leben in
der Parallelwelt Kloster einzulassen. Entsprechend dramatisch sind die Zahlen:
2013 standen 149 Todesfällen 14 Neuzugänge gegenüber, vermeldete
die Vereinigung der Frauenorden Österreichs kürzlich. Nur jede Vierte
der 3942 Ordensfrauen in Österreich ist jünger als 65. Besonders die
kontemplativen Klöster, also jene, in denen nur Beten und Hausarbeit auf
der Tagesordnung stehen, leiden unter der Vergreisung."
Anmerkung:
die kirchenamtlichen Zahlen für 2013 lauteten auf 4241 Nonnen und 17 Neueintritte,
für 2015 waren es 3883 Nonnen und 10 Beitritte, was ein jährliches
Minus von ca. 180 ergibt, in zwanzig Jahren müsste der Nonnenbestand gegen
null tendieren...