Kurz, der neue Hitler...

... mit dieser Tendenz stellte das deutsche Satiremagazin "Titanic" bereits am 23.8.2017 Sebastian Kurz dar:

Portrait: Sebastian Kurz - der "Next Generation Führer" aus Österreich

Zum Gespräch verabredet war man eigentlich in seinem Lieblings-Blowjob-Kaffeehaus, doch schließlich trifft man ihn spätnachts volksnah vollgesoffen am Tresen in einer abgeranzten Wiener Kneipe - und schon das zeigt: Der Außenminister Österreichs und baldige Alleinherrscher Sebastian Kurz ist mehr als nur der Christian Lindner der Alpen. Das 30jährige Politiktalent avancierte längst zum Stern am Hatespeech-Himmel, indem er mit dem Charisma eines grundperversen Lehramtsstudenten NGOs vorwarf, sie sorgten im Glauben, karitativ zu handeln, mit ihren menschenverachtenden Hilfsaktionen auf hoher See für Chaos und Zerstörung. Umgekehrt versteht sich der an Philosophen wie Benito Mussolini und Axel Stoll geschulte Dialektiker Kurz als Kraft, die Böses will und Gutes schafft, löst der Tod doch bekanntlich alle Probleme und befreit Flüchtende von sämtlichen Sorgen. Wäre Sebastian Kurz ein Bayer, er hieße Horst Seehofer.
Kurz wuchs im Wiener Gemeindebezirk Meidling auf und lebt heute noch dort, er ist ein Provinzheld gefangen im Körper eines Städters. Seine Lieblingswörter sind "Ausländer" und "raus". Hört man sich in Meidling um, gibt es nur eine Meinung: Dieser ÖVP-Mann ist das menschgewordene Österreich; schenkt er der Nation doch endlich wieder ein Gesicht, vor dem sich die ganze Welt fürchtet. Gerüchte, denen zufolge Kurz’ Großmutter ein Techtelmechtel mit dem früher sexuell umtriebigen Austropop-Künstler Adolf Hitler hatte, aus dem wiederum Kurz’ Vater und letztlich Kurz selbst hervorgegangen sein soll, gibt es nicht.
Getrieben vom Wahn und geisteskrank angespornt vom Gedanken, nach der österreichischen Parlamentswahl am 15. Oktober ein noch jüngerer Diktator als Kim Jong-un sein zu können, schießt Kurz gegen alles, was sich außerhalb seines Landes bewegt, scheut aber auch vor Verbalattacken nicht zurück. Den türkischen Präsidenten Erdoğan warnte Kurz davor, sich in den österreichischen Wahlkampf einzumischen. Andernfalls würde Kurz sich in die türkische Politik einmischen. Solche Drohungen sind es, die diesen Mann zum Goldstück Europas machen.
Kurz hat alles, was so ein "Next Generation Leader" braucht, zu dem ihn das "Time"-Magazin ernannte: Er sieht auch im Offline-Leben immer so aus, als hätte irgendwer den Instagram-Filter "Depperter Lackaffe" aktiviert, er sammelte erste rechtsradikale Erfahrungen im Bundesheer und hat sein Studium bis heute nicht abgeschlossen. Wer glaubt, die Wahl in Deutschland sei langweilig und deprimierend, der sollte den Blick nach Österreich wenden. Dort sagt man sich, ehe man defätistisch sein Kreuz und dem eigenen Dasein ein Ende setzt, kurz und gut: Kurz und gut.

Soweit der Artikel - Die folgende Illustration stammt auch von Titanic, sie wurde dort am 16.10. veröffentlicht:

Wenn die ungebremste Zuwanderung nach Europa gebremst wird, dann kann der Täter nur ein neuer Hitler sein, der rechtzeitig erschossen werden muss! Das ist eine neue und bisher unbekannte Variante gutmenschlicher Lehren!

Im STANDARD hieß es dazu am 16.10.:

"Baby-Hitler" Kurz "töten": Ermittlungen wegen "Titanic"-Tweets

Das Satiremagazin hat ein Foto mit einem Fadenkreuz über Sebastian Kurz getwittert Die österreichische Nationalratswahl ist auch am deutschen Satiremagazin "Titanic" nicht vorbeigegangen. Mit einem Bild von Sebastian Kurz (ÖVP) lotet das Magazin im Netz nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks aus, sondern auch rechtliche. Auf dem Sujet ist ein Fadenkreuz über Kurz zu sehen – daneben der Schriftzug "Endlich möglich: Baby-Hitler töten!". Das Bild könnte nun rechtliche Konsequenzen haben. Auf Twitter schrieb die Polizei Wien, dass man das Foto schon an die zuständige Stelle weitergeleitet habe. Auf Nachfrage des STANDARD heißt es, dass das Foto an das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung übermittelt wurde und Ermittlungen eingeleitet wurden. Laut "Titanic" wurden die Verantwortlichen des Magazins bisher noch nicht kontaktiert.

Dazu auch ein bissschen Leserecho auf der Titanic-Site:
David R. aus Googlemail

"Sie sind oft witzig,das gebe ich zu - aber unterm Strich doch auf typisch deutsche Weise feige und mutlos. Auf Sebstian Kurz einzudreschen kostet nichts. Packen Sie doch mal das Thema Islam an! Ich weiß, da gehen Sie nicht ran. Das könnte ja wirklich gefährlich werden. Ergo: schauen Sie demütig zu den Kollegen von CHARLIE!"
Die meisten Mails hatten ähnliche Aussagen, gelacht haben über das Mordbild offenbar die Titanic-Leser nicht...

PS: Das Endergebnis der Nationalratswahl liegt nahezu vollständig vor, es sind nur noch 36.000 Briefwahlstimmen offen, die aus regionalwahlkreisfremden Wahllokalen stammen, hier die Tabelle:

Den Grünen fehlen auf vier Prozent noch knapp 12.100 Stimmen, es müsste also der Grünstimmenanteil an den o.a. 36.000 Briewahlstimmen mehr als ein Drittel betragen, was irreal ist! Die SPÖ ist Zweiter, die Grünen sind draußen.
Die Mandate verteilten sich aktuell so: