Nein, es gebe in Österreich keine "Staatskirche". Man sei
auch nicht den Weg des radikalen Laizismus gegangen. Was es hier gebe, sei ein
Mittelweg, eine partnerschaftliche Zusammenarbeit "im gemeinsamen Bemühen
um das Wohlergehen der in unserem Land lebenden Menschen".
Dies erklärte
Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Dienstag beim Mittagstisch
mit den katholischen Bischöfen Österreichs. Es war das erste Zusammentreffen
in der Hofburg mit dem neuen Amtsinhaber, bei dem auch Peter Stan Zurbriggen
dabei war, der Botschafter des Papstes, den Van der Bellen nächste Woche
in Rom trifft.
Das Staatsoberhaupt erinnerte, dass die katholische Kirche
neben ihrer Tätigkeit in der Flüchtlingshilfe Trägerin wichtiger
sozialer Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altersheime und palliative Einrichtungen
sei. Auch in der Bildung werde wertvolle Arbeit geleistet. Die Kirche hüte
zudem einen großen Schatz von Kulturgütern. (..)
Van der Bellen:
"Alle Aktivitäten kommen den Bürgern zugute. Sie sind ein unverzichtbarer
Beitrag zum Gemeinwohl." Ähnlich Kardinal Christoph Schönborn:
Das Klima des Miteinanders und wechselseitiger Wertschätzung sei keine
Selbstverständlichkeit.
Soweit der PRESSE-Artikel
Ist der Herr van der Bellen tatsächlich so einfältig? Es ist
stark zu vermuten, dass es so ist, weil ja ständig irgendwelche Politiker
freudigen Herzens davon schwärmen, was die Kirchen nicht alles für
das Wohl der Allgemeinheit tun!
Auch der Bundes-van-der-Bellen glaubt
offenbar, die Kirche betreibe irgendwelche soziale Einrichtungen mit Kirchengeldern!
Er führt sogar Krankenhäuser als "soziale Einrichtungen"
an. Nein Herr Bellen, da haben Sie sich verbellt, Krankenhäuser sind Einrichtungen
des Gesundheitswesens und das Gesundheitswesen wird mit öffentlichen Mitteln
und durch die Krankenkassen finanziert. Das ist bei kirchlichen Krankenhäusern
nicht anders als bei solchen der öffentlichen Hand!
Nicht anders
ist es bei den Altersheimen und in palliativen Einrichtungen, auch hier
zahlt nicht die Kirchenkasse die Kosten, sondern das erfolgt selbstverständlich
durch die Nutzer und öffentliche Zuschüsse! Hier hat die katholische
Kirche in den letzten Jahren sogar ein neues Gewerbefeld entdeckt, man errichtet
Sterbehospize! Gleichzeitig wurde dazu verlangt, dass ärztliche Sterbehilfe
verboten bleiben und sogar verfassungsmäßig verboten werden müsste!
Denn selber sterben zu wollen, ist göttlich verboten! Dieses von Kirche
und ÖVP jahrelang geforderte Verbot der Sterbehilfe mittels eines Verfassungsgesetzes,
scheiterte im Dezember 2013, die SPÖ tat dann dabei doch nicht mit. In
die Verfassung gehört das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und einen
selbstbestimmten Tod, nicht die Pflicht zu einer Hölle auf Erden vor dem
Tod.
Bei der "wertvollen Arbeit" im Bildungsbereich, also
den katholischen Privatschulen, zahlt der Staat die Lehrerkosten und die
anderen Kosten zahlen die Eltern der Kinder! Die Kirche zahlt nichts! Und das
sind Schulen für die gehobenen Klassen, die es sich leisten können
und ihre Kinder nicht dem darniederbrechenden öffentlichen Schulwesen aussetzen
wollen, sondern ihnen eine standesgemäße bessere Bildung in migrantionslosen
Privatschulen zukommen lassen! Analphabeten mit und ohne Migrationshintergrund
werden in den öffentlichen Schulen erzeugt! Und Caritaskindergärten
werden natürlich auch von den Eltern und mit Gemeindemitteln finanziert!
Der
konfessionslose van der Bellen muss natürlich auch noch die kirchliche
Tätigkeit in der Flüchtlingshilfe rühmen, das ist schließlich
auch ein Supergeschäft unter dem Markenzeichen Barmherzigkeit und Nächstenliebe!
Die Caritas hat dazu 2015 sogar leerstehende Häuser gekauft, sie mit Asylwerbern
belegt und dann ordentliche Mieten vom Staat verlangt. Könnte sein, dass
sich in diesem Bereich der ÖVP-Kurz mit der Schließung der Balkanroute
einigermaßen geschäftsschädigend verhalten hat! Aber der Herr
Bundespräsident glaubt natürlich auch, dass in diesem Bereich die
Kirche nur kostenfreie Freiwillige stellt und selber andere Kosten übernimmt!
Van
der Bellen: "Alle Aktivitäten kommen den Bürgern zugute. Sie
sind ein unverzichtbarer Beitrag zum Gemeinwohl." Aber alle Aktivitäten
werden von den Steuern und Nutzergelder zahlenden Bürgern finanziert, für
das Gemeinwohl tragen kirchliche Einrichtungen nichts anderes bei, als alle
anderen in diesen Bereichen tätigen Einrichtungen! Niemand käme auf
die Idee, die SPÖ-nahe "Volkshilfe" würde von der SPÖ
finanziert, aber bei der kirchlichen Caritas glaubt offenbar jeder Politiker,
dort wären Kirchengelder die tragenden Säulen und nicht von anderer
Hand bezahlte Sozialdienstleistungen!
PS dazu passend: Die
r.k. Kirche hat noch freie Geschäftskapazitäten im Asylwesen in der
BRD, der Flüchtlingsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Hamburger
Erzbischof Stefan Heße sagte am 6.11. "als Christen kann es uns nicht
gleichgültig sein, wenn Hartherzigkeit an die Stelle von Solidarität
tritt und Ressentiments den Blick auf den Nächsten verdunkeln, wenn ein
Mensch in Not ist, haben wir, die wir in einem sehr sicheren, sehr soliden Staatswesen
leben, auch die Pflicht, uns dem zuzuwenden und ihm zu helfen". Zahlen
tun's eh die anderen und kirchliche Gebäude - z.B. leerstehende Klöster
- sind auch in der BRD derweilen noch nicht religiös umgevolkt, da ist
man schon vorsichtig, keine Klöster mit islamischen Parallelwelten enstehen zu lassen...