"Die EKD wird ihren Zuschuss für die Evangelische Nachrichtenagentur
idea in den nächsten zwei Jahren kürzen und ab 2020 schließlich
vollständig streichen. Das geht aus dem Haushalt für 2018 hervor,
den die Synode am 15. November in Bonn verabschiedet hat. Demnach wird der EKD-Zuschuss
für idea von bislang 132.000 Euro jährlich auf 90.000 Euro im Jahr
2018 und auf 60.000 Euro im Jahr 2019 gekürzt werden. Ab 2020 soll die
seit den 80er Jahren gewährte Finanzspritze entfallen. Die entsprechende
Vorlage hatte der Haushaltsausschuss erarbeitet. Das EKD-Ratsmitglied, Andreas
Barner (Ingelheim bei Mainz), begründete die Streichung bei der Vorstellung
des Haushaltes damit, dass die EKD ihren Förderschwerpunkt im Bereich der
evangelikalen Publizistik neu ausrichte. (..) idea ist das einzige evangelische
Medienwerk, dessen Zuschuss gekürzt wird. (..) Zum Vergleich: Das Gemeinschaftswerk
der Evangelischen Publizistik (GEP) erhält im kommenden Jahr 12,159 Millionen
Euro (2017: 11,975 Millionen Euro)."
Die "Evangelische Kirche
in Deutschland" (EKD) dreht also einer evangelikalen Homepage den Geldhahn
zu, weil man den "Förderschwerpunkt im Bereich der evangelikalen Publizistik
neu ausrichte". Welche Evangelikalen dann ab 2020 die eingesparten
idea.de-Gelder bekommen sollen, war dem Text nicht zu entnehmen. Die Protestanten
sind ja hierarchisch sehr flach organisiert, sie haben keinen Papst, die Bischöfe
und Pfarrer werden gewählt, die EKD ist ein Zusammenschluss von 20 lutherischen,
unierten und reformierten Kirchen, die sind allerdings ziemliches Schmelzwasser,
von 2002 bis 2016 gingen rund 17 % der Mitglieder und 14 % der Gemeinden verloren.
Die Evangelikalen haben jedoch Zuwächse. Aber auf kleiner Flamme, der Mitgliederbestand
wird zurzeit auf etwa 1,3 Millionen geschätzt. Die EKD tritt eher durch
Unverbindlichkeit als durch Glaubenseifer in Erscheinung, glaubenseifrige Protestanten
sehen sich dadurch bei den Evangelikalen besser aufgehoben, wie auch ein Posting
zum obigen idea-Artikel zeigt: "Vielleicht könnte aus idea eine 'Medien-Genossenschaft
evangelikaler Christen' werden? Da wäre ich gerne dabei! Und dann gibt
es Zunder gegen den Abfall der EKD von Christus."
Konkurrenzeinrichtungen
zu fördern, ist aber wohl auch nachvollziehbarer Weise nicht unbedingt
ein großes Interesse, das die EKD haben kann, Religion wird eben von Jahr
zu Jahr in der europäischen Bevölkerung weniger wichtiger. Und eine
evangelikale Homepage mit 132.000 Euro pro Jahr zu subventionieren, zeigt andererseits,
dass man offenbar evangelikal auch Geld verdienen kann. Echte Evangelikale
müssten doch eigentlich ihre Frohbotschaft vom Jesus auch in freiwilliger
unentlohnter Tätigkeit verbreiten können.
So,
das genügt für heute, over and out!