Weihnachtsappelle: Kirchen bedauern nachlassenden Glauben
"Zu
Weihnachten haben die Kirchen in Deutschland die nachlassende Gläubigkeit
bedauert und die Menschen zu mehr Gottvertrauen aufgerufen. 'Gott wird aus dem
Lebensband einer Gesellschaft, eines Landes, des täglichen Lebens herausgeschnitten',
sagte der evangelische Landesbischof Hannovers, Ralf Meister(..).
Der Präses
der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, betonte in seiner Video-Weihnachtsbotschaft:
'Das Christfest heißt: Unsere Welt ist kein gottverlassener Ort. Gott
lässt uns nicht allein.' Und: 'Gott ist nahe.' (..)
Landesbischof Meister
kritisierte, Gott sei heutzutage nicht mehr als traditionelle Kraft in der Mitte
der Gesellschaft verankert. Dabei sei Weihnachten gerade das Ereignis, wo Gott
den Menschen nahe kommt und 'uns einen neuen Erfahrungsraum schenkt'.
Der
Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard
Marx, sagte in seiner vorab veröffentlichten Predigt, das Weihnachtsfest
gebe eine Antwort auf die Frage, was die Gesellschaft zusammen halte. 'Wenn
ich glaube, dass Gott in Jesus der Bruder aller geworden ist, stärkt das
meine Verbundenheit und Offenheit, meine Bereitschaft zur Solidarität und
zum Miteinander'."
Was lernt unsereiner daraus? Das was unsereiner eh schon länger weiß: Das große Glaubensschiff ist schon lange versunken, man kann glauben, muss das aber sogar in St. Willibald im Walde nimmer! Und das wird von Jahr zu Jahr je nach Sichtweise besser / schlechter...
Und für die Solidaritätspredigt des Bischofs, der merkwürdigerweise
"Marx" heißt: Solidaritätslied - Bert Brecht, gesungen
von Ernst Busch
Entchristlichung macht die Demokratie instabil
"Entchristlichung trägt dazu bei, dass die Demokratie instabil
wird. Diese Befürchtung äußert der katholische Passauer Bischof
Stefan Oster in einem Interview mit dem Deutschlandfunk (Köln). Nach seinen
Worten gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen dem christlichen Fundament
einer Gesellschaft und einer funktionierenden Demokratie. Es sei kein Zufall,
dass in den allermeisten Ländern, in denen diese Staatsform funktioniere,
eine christliche Kultur vorangegangen sei. Sie achte die Menschenwürde
und die Freiheit des Einzelnen. Wenn es zu einer breiten Entkonfessionalisierung
komme - wie man sie jetzt in Deutschland erlebe - dann breche etwas 'von diesem
Fundament weg, 'das uns eigentlich trägt'. Oster macht sich deshalb Sorgen
um die Demokratie. Er bejaht ferner die Frage, ob die CDU/CSU ihr ‚C‘ stärker
betonen soll. Es komme aber vor allem auf 'ein echtes Leben aus dem Glauben'
an. Es habe keinen Wert, sich das ‚C‘ nur auf die Fahnen zu schreiben. 'Aber
Bekehrung kann man nicht verordnen', so der Bischof."
Ja, das hat der Herr Bischof gut beobachtet! Den traditionellen demokratischen
Staaten ging das Christentum voraus!
Und um die Herrschaft des Christentums
zu überwinden, benötigte man demokratische Errungenschaften,
um die lange - speziell auch gegen die Kirchen - gekämpft werden musste!
In der Liste
der Irrtümer, die Papst Pius IX. 1864 herausgab, heißt der letzte
Punkt der Irrtümer: "80. Der Römische Papst kann und muss sich
mit dem Fortschritt, dem Liberalismus und der modernen Zivilisation versöhnen
und vereinigen"!
Ja, und bis heute ist diese katholische Wahrheit aufrecht!
Keine Versöhnung mit der modernen Zivilisation! Und dann wundert sich ein
Bischof, wenn die Entchristlichung zunimmt. Nichtreligiös zu sein, gehört
nämlich dummerweise zu den demokratischen Grund- und Freiheitsrechten.
Und wie der Herr Bischof seufzend feststellte: "Aber Bekehrung kann man
nicht verordnen". Seit 1975 der spanische Klerikalfaschist Franco gestorben
ist, geht das in Europa nicht einmal mehr in Niederösterreich so ganz...
Ein Großteil des Protestantismus ist im Eimer
"Ulf Poschardt, der Chefredakteur der 'WeltN24'-Gruppe, hat mit einer
Twitternachricht Kritik an den Weihnachtspredigten in deutschen Kirchen geübt.
'Wer soll eigentlich noch freiwillig in eine Christmette gehen, wenn er am Ende
der Predigt denkt, er hat einen Abend bei den Jusos bzw. der Grünen Jugend
verbracht?', twitterte Poschardt . Sein Tweet wurde von vielen geteilt und heiß
diskutiert. Später legte Poschardt nochmals nach und kritisierte ganz konkret
die Protestanten in Deutschland: 'Wie im Eimer ein Großteil des Protestantismus
ist, merkt man, wenn diese Konfession nicht mehr zwischen Glaube und Politik
trennen kann oder will'."
Ja, das ist das Problem der Protestanten! Sie haben bemerkt, dass sie nicht
in einer klösterlichen Phantasiewelt leben wie viele katholische Kleriker,
sondern in einer ganz gewöhnlichen säkularen Welt mit ihren Problemen,
Sorgen, Ängsten, Ärgernissen, bzw. Freuden, Hoffnungen und Erwartungen.
Und nachdem die politische Linke mit dem Konkurs des Sowjetunion großteils
in den neoliberalen Ausgleich gegangen ist, sind bloß noch auserwählte
selbstgeschöpfte Hochmoralisierer wie die erwähnten Jusos und Grünen
im vermeintlich linkspolitischen Geschäft. Diese haben allerdings keinen
Funken einer Ahnung mehr davon, wie heute der Klassenkampf der Konzerne von
oben nach unten verläuft, weil unten nix mehr ist, das sich wehrt, aber
sie kennen sich gut im Almosenbereich aus! Sie retten die ganze Welt almosig
und wundern sich dann zusammen mit den Protestanten, dass das keinen Zuspruch
findet...