Von einer solchen sprach Papst Franz bei seinem Aufenthalt in Chile, der
ORF berichtete am 19.1.2018 im Morgenjournal:
"Papst Franziskus
ist von Chile nach Peru weiter gereist. Der Besuch in Chile war dominiert von
einem Missbrauchsskandal. Ein Priester wurde deswegen 2011 seines Amtes enthoben,
doch Franziskus setzte später einen umstrittenen Bischof ein, der von der
Affäre gewusst und sie vertuscht hat. Franziskus traf sich mit Opfern und
bat sie um Vergebung, doch kurz vor der Abreise brüskierte er sie durch
die Aussage, sie würden den Bischof böswillig verleumden."
Am
17.1. hatte es in einer ORF-Meldung zum Treffen des Papstes mit Opfern geheißen:
"Opfervertreter kritisierten die Erklärung des Papstes als unzureichend.
Nur um Verzeihung zu bitten genüge nicht, sagte Juan Carlos Claret von
der Laienvereinigung in Osorno. 'Der Papst muss mit konkreten Taten gegen den
Missbrauch in der chilenischen Kirche vorgehen.' Die Debatte über sexuellen
Missbrauch in der katholischen Kirche in Peru konzentriert sich auf den heute
87 Jahre alten Priester Fernando Karadima, der 2011 wegen Vergehen an Minderjährigen
verurteilt worden war. Die Debatte lebte auf, als Papst Franziskus einen geistlichen
Zögling Karadimas, Bischof Juan Barros, zum Leiter der südchilenischen
Diözese Osorno ernannte. Barros wird beschuldigt, Übergriffe Karadimas
vertuscht zu haben. Erwiesen ist dies nicht."
Im spanischsprachigen
Wikipedia-Text zu Karadima heißt es zu Barros und anderen Karadima-Zöglingen:
"Einige von denen, die von Karadima ausgebildet wurden, bekleiden Positionen
in der gegenwärtigen Hierarchie der chilenischen Kirche, wie Juan Barros
(Bischof von Osorno), Andrés Arteaga (Weihbischof von Santiago), Horacio
Valenzuela Abarca (Bischof von Talca) und Tomislav Koljatic Maroevic (Bischof
von Linares). Viele von ihnen (besonders Barros) sind in Kontroversen verwickelt
worden, als sie von Karadimas Opfern des Versteckens und der Mittäterschaft
bei den Misshandlungen beschuldigt wurden".
Über die Schändungstaten
von Karadima heißt es im spanischen Wikipedia: "Im Jahr 2004
reichten einige Gemeindemitglieder und ehemalige Priester der Pfarrei El Bosque
formelle Beschwerden gegen Fernando Karadima1 vor der kirchlichen Autorität
über Missbrauchshandlungen ein, die aufgrund ihrer politischen und geschäftlichen
Beziehungen in Chile Aufsehen erregten. Nach mehreren Jahren der Verspätung
wurde eine Beschwerde von den Vereinigten Staaten eingereicht, dank einer Organisation,
die sich der Untersuchung priesterlicher Misshandlungen widmete. Es gab große
Aufregung, als einer der Beschwerdeführer, der Arzt James Hamilton, in
der chilenischen Fernsehsendung Tolerancia Cero (Null Toleranz) erschien und
eine öffentliche Beschwerde einreichte. Eine kanonische Untersuchung wurde
durchgeführt und Karadima wurde der Anklage für schuldig befunden,
was zur Wiederaufnahme seines Strafverfahrens in Chile führte. Am 8. September
2013 tauchte James Hamilton wieder im Programm auf und deutete an, dass die
ursprüngliche Beschwerde wegen Verjährung erneut gemacht werden musste
und dass er von hohen Prälaten erpresst wurde, um ihn davon abzuhalten,
sie zu präsentieren."
Am 3.5.2015 meldete der Deutschlandfunk
zur Bischofsbestellung von Barros: "Unter Chiles Katholiken tobt die
Debatte über den Umgang mit sexuellem Missbrauch von Kindern durch Priester.
Besonderes Aufregen erzeugt derzeit die Ernennung Juan de la Cruz Barros zum
Bischof. Der katholische Geistliche soll schwere sexuelle Vergehen gedeckt haben.
Tumulte und Handgemenge in der modernen Kathedrale von Osorno, im Süden
Chiles. Aufgebrachte Katholiken protestierten lautstark, als dort Ende März
sein Amt als Bischof antrat."
In einem kath.press-Bericht
vom 16.1. heißt es über Barros: "Im Oktober 2015 sagte Franziskus
in einem spontanen Wortwechsel mit Barros-Kritikern am Rande einer Generalaudienz
in Rom, die Diözese leide "aus Dummheit". Ein Handy-Video des
Disputs landete im Netz. Seither wird die Debatte auch um das Ansehen des Papstes
geführt. Der Anteil derer, die die Institution Kirche als vertrauenswürdig
bezeichnen, sank seitdem auf 36 Prozent."
Ja, wenn der Herr Papst
einen aus dem Kreis des Kinderschänders Karadima stammenden Geistlichen
zum Bischof ernennt, dann ist nicht diese Bischofsernennung, sondern die Kritik
daran eine Dummheit! Und wenn die Leute nicht aufhören, das zu kritisieren,
dann wird eine Verleumdung daraus!