Das gab am 20.1.2018 kath.net bekannt, man stellte dazu ein Sonntagspredigt
von Prof. Josef Spindelböck online. Über diesen heißt es
im Lebenslauf auf Wikipedia: "Seit 2003 ist Josef Spindelböck Dozent
für Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten,
bereits seit 2001 ist er Gastprofessor für Moraltheologie am Internationalen
Theologischen Institut für Studien zu Ehe und Familie (ITI). 2005 erfolgte
seine Habilitation an der Katholischen Universität Lublin (KUL) im Fach
Moraltheologie. Mit Wirksamkeit ab dem Studienjahr 2008/2009 wurde Spindelböck
von Bischof Klaus Küng zum ordentlichen Professor für Moraltheologie
an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten ernannt."
Die
Sonntagspredigt ist für den 21.1. und befasst sich mit dem Evangelium Mk
1,14-20. Dort heißt es im Vers 15: "Die Zeit ist erfüllt,
das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!"
Danach folgt die Rekrutierung der ersten Jesusjünger, Jesus verspricht,
sie zu Menschenfischern zu machen. Was predigt der Herr Spindelböck über
das nahe Himmelreich? Und was hat ein Atheist dazu zu sagen?
Spindelböck:
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Als
Christen sind wir überzeugt davon, dass Gott uns nicht fern ist. Die menschliche
Geschichte kennt gewiss viele Wirrungen und Verirrungen, und dennoch ist Gott
der unsichtbare Wegbegleiter, der uns immer wieder in unserem Gewissen auf das
Gute hinweist und uns durch seine machtvolle Gnade einlädt zu Umkehr und
Glauben!
Atheistischer Kommentar: Ja, die ärgste Irrung und
Verwirrung ist es sicherlich, dass das Aufkommen der Wissenschaft nicht naturwüchsig
zum Verschwinden der Religionen führte. Das hatte seine Ursache im Anhalten
der irdischen Allmacht von organisierten Religionen und in der lange Zeit sehr
dürftigen Verteilung des Wissens unter dem Großteil der Menschen. Da
jedoch diese Verwirrungen laufend besser werden, verschwinden auch die eingebildeten
göttlichen Wegbegleiter aus immer mehr Köpfen.
Spindelböck:
Auf einzigartige Weise hat sich der allmächtige und gütige Gott
kundgemacht, als er seinen Sohn zu uns sandte: Das ewige Wort Gottes ist Mensch
geworden. Zu Weihnachten haben wir die Geburt des Erlösers aus der Jungfrau
Maria gefeiert. Gott tritt ein in unsere menschliche Geschichte; er nimmt Anteil
an unserem Los und Schicksal. Er zeigt durch seine Gegenwart, dass wir ihm nicht
gleichgültig sind, sondern dass er sich in seiner Liebe mit uns verbindet.
Wahrhaftig:
Im Kommen des Erlösers, in der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist das
Himmelreich zu uns gekommen. Jesus verkündet es seinen Zuhörern, als
er zu öffentlich zu predigen beginnt: "Die Zeit ist erfüllt,
das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!" (Mk
1,15)
Atheistischer Kommentar: Dieses System hat funktioniert
solange den Menschen mit der Androhung von irdischen und himmlischen Strafen
die Unterwerfung unter die Christenlehre eingehämmert wurde, das funktioniert
hätte nimmer und die tatsächlich praktizierenden Christen sind eine
ständig schrumpfende Restmenge. Lustig ist auch der Markustext, der verkündet,
das Reich Gottes sei nahe. Warum sind dann seit dieser Verkündigung schon
fast 2000 Jahre vergangen? Der Jesus hat ja seinerzeit gesagt, das Weltende
werde zu Lebzeiten der damaligen Zuhörer seiner Predigten kommen. Ums Jahr
30 war das Gottesreich nahe, ab 380 wurde den Menschen die römisch-katholische
Staatsreligion aufgezwungen, das Mittelalter war ein Erdenreich Gottes und jetzt
ist es wieder nahe? Man kann aber heutzutage sagen, wir sind immer weiter weg
von einem Gottesreich, wir leben im Säkularismus!
Spindelböck:
Mit diesen Worten ruft Jesus seine Zuhörer ähnlich wie der Prophet
Jona in die Entscheidung: Ihr Leben kann und darf nicht so weitergehen wie bisher.
Die Zuhörer Jesu (und auch wir!) sind eingeladen, ein mutiges und vertrauensvolles
Ja zu Gott und seinem heiligen Willen zu sprechen. Denn nur dann kann die Liebe
Gottes auch bei uns ganz persönlich ankommen.
Atheistischer Kommentar:
Ja, solche Einladungen werden heute zwar gerne ausgesprochen, aber sie kommen
bei der Masse der Menschen nicht an, weil die sitzen ja sonntags nimmer in der
Kirche und sie lesen auch das Kirchenblatt nimmer. Der SONNTAG - die Zeitung der Erzdiözese Wien
hat eine geprüfte Auflage von 18.300, die FURCHE hat knapp 16.000. Laut Gebrauchsanweisung
von Herrn Spindelböck bekommt man die Gottesliebe durch religiöse
Unterwerfung, ja sagen zu Gott & seinem Willen. Danach kann man sich Gottesliebe
einbilden...
Spindelböck: Wir sind nicht einfach dem ewigen
Kreislauf der Natur ausgeliefert; auch ist die Menschheitsgeschichte keinem
blinden Schicksal unterworfen oder einem freien Spiel unkontrollierbarer Kräfte.
Und auch in unserem eigenen Leben regiert nicht der Zufall oder irgendwelchen
fremden Mächte. Nein: Das letzte Wort hat Gottes Liebe! Und dies zeigt
uns Gott, indem er Mensch wird und als solcher wirklich eintritt in unsere Geschichte.
So verwandelt er diese unsere Geschichte gerade auch dort, wo sie bisher von
Unheil, Unfrieden, Krieg und Zerstörung geprägt war zu einer Geschichte
des Heiles und der Versöhnung.
Atheistischer Kommentar: Und
wie war das dann nach dem Auftritt des Mensch gewordenen Gottes? Nix mehr mit
Unheil, Unfrieden, Krieg und Zerstörung, dafür Heil und Versöhnung?
Und alles voller Gottesliebe? Wo lebt der Herr Spindelböck? Was weiß
er über die Menschheitsgeschichte der letzten 2000 Jahre?
Spindelböck:
Gott kapituliert nicht angesichts der menschlichen Schuldgeschichte!
Er gibt uns nicht auf; er verliert nicht die Geduld mit uns, sondern zeigt sich
uns Menschen. Er offenbart sich uns in Liebe und lädt uns ein, an ihn zu
glauben und ihm zu vertrauen. Dann erfahren wir die Nähe des Reiches Gottes!
Atheistischer
Kommentar: Aha. Der Mensch gewordene Gott wurde an seinem Wirken durch die
menschliche Schuldgeschichte gehindert? Wozu ist dann der Gott Mensch geworden?
Alleine die Schuld der Kirche wäre uns zumindest durch das Nichtmenschwerden
des Christengottes erspart geblieben! Und wo offenbart der katholische Gott
heute seine Menschenliebe? Vermutlich in der Sonntagspredigt von diversen Spindelböcks.
Spindelböck:
Christen sind Aussteiger, weil sie sich vom gewöhnlichen Lauf der Dinge
nicht mehr beeindrucken lassen. Die Vergänglichkeit dieser Welt erschüttert
uns nicht mehr, denn wenn "die Gestalt dieser Welt vergeht" (1 Kor
7,31), wird Platz geschaffen für das Bleibende und Ewige. Wir fallen nicht
zurück ins Nichts, sondern Gott hält uns in seiner gütigen Hand.
So kann der Apostel Paulus die Empfänger des ersten Briefes an die Korinther
zu einer in Gott gegründeten Distanz vom Irdischen aufrufen. Einerseits
leben wir in dieser Welt, andererseits gehören wir bereits zum Himmelreich;
wir sind Bürger des Himmels und machen uns zwar diese Welt zunutze, aber
wir erwarten von ihr nicht das Heil. Unsere Hoffnung auf Gottes Ewigkeit ist
unzerstörbar!
Atheistischer Kommentar: Und wann wird nun
die Gestalt der Welt vergehen? Sie müsste laut Evangelium doch schon längst
vergangen sein, wenn das schon vor knapp 2000 Jahren nahe war! Der Spindelböck
ist vorsichtshalber schon im Himmelreich, weil seine Hoffnung aus Gottes Ewigkeit
ist unzerstörbar. Ist er krank, der Herr Spindelböck? Weil er wird
ja heuer erst 54, da hat die Ewigkeit im Durchschnitt betrachtet noch ein bisschen
Zeit.
Spindelböck: So gesehen darf uns der Lauf der Geschichte
nicht erschüttern. Auch unser eigenes Leben ist nicht der letzte Bezugspunkt
für uns. Mag es auch mitunter eintönig zugehen, mögen wir unter
Misserfolgen und Enttäuschungen leiden, mögen uns ehemals gute Freunde
im Stich lassen, mögen uns Schwierigkeiten aller Art bedrängen: wir
verlieren nicht unsere Zuversicht, die im Glauben an Gottes Liebe gründet.
Atheistischer
Kommentar: Aha. Der Spindelböck hat offenbar irdische Probleme, ihm
ist fad, er leidet unter Misserfolgen und Enttäuschungen, fühlt sich
alleingelassen und von Schwierigkeiten bedrängt. Da ist ihm natürlich
die Himmelsreichhoffnung nahe! Die Einkehr ins Himmelreich ist zwar eine vergebliche
Hoffnung, aber das wird er ja nie erfahren, weil ein Toter weiß schließlich
nicht einmal, dass er einmal gelebt hat!
Spindelböck: Nicht
das endlose Grübeln und Sinnieren vermag uns den Frieden zu geben; es hilft
auch kein ewiges Jammern, das von Selbstmitleid getragen ist. Jesus Christus
lädt uns vielmehr ein, dass wir unser Leben mit seinem göttlichen
Leben verbinden. Gott möchte auch bei uns ganz persönlich ankommen.
Wenn wir dies zulassen und wie die Jungfrau Maria aus ganzem Herzen unser "Ja"
sprechen, dann wird unser Leben neu und das Reich Gottes beginnt auch in uns
Gestalt anzunehmen. Amen.
Atheistischer Kommentar: Ja, lieber
Spindelböck, hör zum Jammern auf und freu dich des Lebens, solange
das Lämpchen glüht!
Maria Schell & Veit Relin freuen sich:
Wenn
das Lämpchen nimmer glüht, gibt's keine Ersatzfreude für die
Freude am Leben! Das ist eine wahre Wahrheit!