Islam und Evangelikalismus

Damit beschäftigte sich am 18.3.2018 die das christliche Medienmagazin "promedia", man titelte so

SPD-Politiker
"Islam gehört so wenig zu Europa wie evangelikaler Fundamentalismus"
und führte danach aus:

Für Aufsehen sorgt der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth mit einer Nachricht, die er über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitete. Der Sozialdemokrat antwortete auf die von Bundesinnenminister Horst Seehofer losgetretene Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehört.
Gehört der Islam zu Deutschland oder nicht? Diese Frage beschäftigt gerade Deutschland. Der neue Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte diesbezüglich eine alte Debatte neu losgetreten. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth verbreitete nun über seinen Twitter-Account, dass der Islam genauso wenig zu Deutschland gehöre wie der "evangelikale Fundamentalismus". Der gehört genauso wenig zu Deutschland wie der evangelikale Fundamentalismus. Michael Roth MdB

Promedia schreibt selber nix dazu. Aber der Roth hat recht! Denn wir leben in Europa weder islamisch nach evangelikal, wir leben säkular! Und jedweder religiöse Fundamentalismus ist nichts aus unserer Zeit, sondern ein Überbleibsel der Vergangenheit, aus Zeiten wo es noch ein Opium des Volkes brauchte. Darum hier wieder einmal das berühmte Marx-Zitat: "Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes."

Im heutigen Sozialstaat sind zwar auch ständig Verschlechterungen zu erleben, weil die Profitrate der herrschende Gott ist, aber direkt ins Elend führt der neoliberale Weg doch noch nicht. Darum ist das wirkliche Elend nimmer der Produzent des religiösen Elends und der Protest der seinerzeitigen Arbeiterbewegung gegen das wirkliche Elend, plus das Interesse der Produzenten für einen zunehmenden Käufermarkt, plus die Verbesserungen im Gesundheitswesen, in den Wohnverhältnissen, in der Alterssicherung usw., hat den Seufzern der bedrängten Kreatur die Alltäglichkeit genommen, der Sozialstaat gab der Welt ein Herz und die Veränderungen im Bildungswesen schränkten die geistlosen Zustände doch ein.

Und darum leben wir in einer säkularen Welt, die allerdings konkret durch den Islam und seine philoislamistischen Apologeten ständige Bedrohungen erlebt, aber die paar Handvoll evangelikal Entrückter sind keine Bedrohung, sondern bloß eine seltsame Außenseitererscheinung. In Europa hat die Aufklärung gesiegt, der Islam ist der aktuelle Kontrapunkt dazu, mit dem eine sehr kritische Auseinandersetzung notwendig ist, der Islam gehört mit Sicherheit nicht zum aufgeklärten Europa, sondern passt zur überwundenen religiösen Vergangenheit der religiösen Opiate. Dorthin passen auch die Evangelikalen, die jedoch maximal lästig und nicht wirklich gefährlich sind...