Erzdiözese
bezahlte damals nur zweimalig Unterhalt. Weitere Betroffene: "Kardinal
Schönborn steht nicht zu seiner Verantwortung".
(Hollabrunn,
Wien, 16.5.18, PUR) Im Falle eines Pfarrers, der vor 23 Jahren im
Schwesternkloster Hollabrunn eine Minderjährige geschwängert hat,
schlagen die Wellen der Empörung hoch. Die Frau gibt an, damals zur
Adoptionsfreigabe gedrängt worden sein, was sie bis heute psychisch
schwer belastet. Verärgerung löst bei ihr die Darstellung der Erzdiözese
Wien aus:
- erst nachdem die heute 41jährige Clara D. gemeinsam
mit der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt an die Öffentlichkeit
ging, wurde der Pfarrer suspendiert – er war bis heute in der
kirchlichen multikulturellen Jugendarbeit aktiv. Lt. Büro Schönborn
wurde der Pfarrer angeblich schon am 4.5.18. „beurlaubt“. Zugestellt
soll das Schreiben aber dann doch erst am letzten Wochenende worden
sein. -Auch hier dürfte die Öffentlichkeit falsch informiert worden
sein.
- die Erzdiözese ging von einer „einvernehmlichen Affäre“
aus, tatsächlich muss jedoch von Einschüchterung Minderjähriger sowie
Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses gesprochen werden.
-
letzteres kann entgegen der Behauptung des Büros Schönborn sehr wohl
strafrechtlich relevant sein, deswegen die Plattform auf Wunsch der
Betroffenen nun Strafanzeige erstattet.
Wenn die Erzdiözese
behauptet, das „Verhältnis“ habe nur ein paar Monate gedauert, so ist
dem entgegenzuhalten, dass es jedenfalls im April 94 begonnen hatte, und
auch nach der unfreiwilligen Adoptionsfreigabe noch weitergegangen ist.
Und im Jahr 1996 war sie -nach ihren Angaben- nochmals mit Drillingen
von dem Pfarrer schwanger (!), es wurde ein Schwangerschaftsabbruch
vorgenommen. Aktuell geht die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt
dem Verdacht der illegalen Eizellenentnahme an Clara D. nach.
Wie sehr Kardinal Schönborn involviert ist, zeigt das Video-Interview von Clara D.
Wenn
der schwer in Bedrängnis geratene Kardinal Schönborn jetzt ausrichten
lässt, man habe den Pfarrer gedrängt, zu seiner Vaterschaft zu stehen,
muss festgehalten werden, dass der Pfarrer die Frau - die ihre Kinder
behalten wollte - massiv eingeschüchtert hat. Er hat ihr damals gesagt,
er könne ihr die Kinder wegnehmen lassen. Eine Unterhaltszahlung wurde
von der Erzdiözese nur zwei Mal bezahlt. Diese behielt jedoch das
Schwesternheim ein. „Für die Frau leistete die Erzdiözese bzw. der
Pfarrer überhaupt keinen Unterhalt. Überhaupt hat der Pfarrer sofort die
Adoptionsfreigabe unterschrieben, was ein Sittenbild der realen
christlichen Moral zeichnet“ erklärt Sepp Rothwangl, Obmann der
Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt.
Wie sehr Clara D. Kardinal Schönborn belastet zeigt das Video-Interview!
Schönborn
wurde schon früher von anderem Opfer beschuldigt
Derzeit
prüft die Plattform das Verhalten von Kardinal Schönborn, dem ja von
der Frau vorgeworfen wird, aktiv an der erzwungen Adoption mitgewirkt zu
haben. Denn bereits in einem anderen Fall war der Kardinal laut Aussage
einer Betroffenen in Vertuschung des Täters aus den Reihen der Kirche
involviert, wie die Betroffene in einem Interview lebhaft schildert. "Der Fall Miriam und die Kirche"
YouTube-Clip
am 29.06.2011 veröffentlicht
"Es
ist traurig, zu sehen, dass der Kardinal damals wie heute nicht zu
seiner Verantwortung steht", kommentiert Miriam die aktuellen
Ereignisse. "Damals wie heute hilft er den Opfern trotz seiner
Versprechen nicht und verursacht dadurch viel zusätzliches Leid. Eines
Tages wird Kardinal Schönborn sich vor Gott dafür verantworten müssen"
sagt Miriam, die hochreligiös ist und damals Klosterschwester werden
wollte.