Stiller Abschied vom Christentum

So titelte die Site "pro - christliches Medienmagazin" einen Artikel vom 28.7.2018, der vom Rückgang der Zahl der Kirchenmitglieder im Jahre 2017 um 660.000 berichtet. Die Austritte waren dazu nur Zweitursache, Erstursache ist inzwischen der Sterbeüberschuss, wie auch auf dieser Site ersichtlich war. Pro rechnet damit, dass 2024 weniger als die Hälfte der deutschen Bevölkerung den beiden christlichen Großkirchen angehören wird und macht sich deswegen Sorgen, weil dadurch die Kirchen "ihren Sonderstatus in gesellschaftlichen Diskussionen" verlieren könnten!

Man zitiert dazu den WELT-Autor Matthias Kamann, der die Ursachen einerseits im Austritt sieht: "Alljährlich treten Hunderttausende aus, weil ihnen das Christentum so wenig bedeutet, dass sie die Institution für entbehrlich halten und ihr kein Geld geben wollen" und andererseits im Geburtenrückgang und im Versinken der familiären Religionstraditionen: "Eine Religion, die nicht in Familien vermittelt wird, schwindet." Er erkennt sogar die Ursache dafür: Das religiöse Desinteresse! Was er auch daran erkennt, dass es keine erkennbare Bewegung zu den Freikirchen gibt, die etwa in Südamerika großen Zulauf hätten.

Kamann hat deswegen Befürchtungen, er bemängelt, dass über den christlichen Glaubensschwund und dessen Folgen kaum geredet wird und kommt zum Fazit: "Die Deutschen lassen sich beim Abschied vom Christentum auf ein ungeheures Experiment ein."

Ja, so ist das eben! Wie auf dieser Site ja ständig zu
lesen steht, ist es auch der Sozialstaat, der Religionen als "Opium des Volkes" immer überflüssiger macht, der Sozialstaat hilft beim Entzug des religiösen Opiums sehr gut! Darum sind ja auch die christlichen Parteien fortwährend gegen den Sozialstaat, aber direkt umbringen lässt sich dieser nimmer so leicht, auch wenn christliche Parteien weiter so christlich handeln, wie sie es immer gemacht haben, nämlich streng nach Mt 25, Vers 29: "Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden." Und selbst wenn christliche Parteien das tatsächlich ausleben könnten, kämen deswegen nicht die Religionen zurück, sondern wohl eher die im Neoliberalismus tief abgesunkenen Sozialdemokraten...