Ein besonders guter Gutmensch...

... ist der deutsche Weltenretter Ruben Neugebauer. Er trat am 17.8.2018 im ORF-Europajournal auf und erklärte den Radiohörern die Welt.

Die ORF-Journalistin Cornelia Krebs stellte ihm dabei keine einzige auch nur minimalst kritische Frage, er hatte völlige gutmenschliche widerspruchslose Predigtfreiheit. Im ORF-Text zur Sendung heißt es: "Er hat die deutsche NGO Sea Watch mitgegründet und aufgebaut, ist ihr Sprecher, Koordinator und Krisenmanager, betreut Kampagnen, fliegt und fährt aufs Meer hinaus - der 28jährige Fotoreporter und Aktivist , der sich für die Rettung von Menschenleben im Mittelmeer einsetzt. Seine Arbeit ist nicht leichter geworden: Anfangs wurde Sea Watch als humanitäres Projekt gefeiert, inzwischen kämpft die Organisation um ihren Ruf. Rechte Politiker aus ganz Europa haben sich auf NGOs eingeschossen, die Menschen aus dem Meer retten und nach eigenen Angaben lediglich reagieren - auf eine aus ihrer Sicht unmenschliche europäische Asylpolitik. Seit die Schiffe von Sea Watch in Malta festgesetzt wurden und andere, wie die "Aquarius", tagelang mit Hilfsbedürftigen an Bord umherirren, bevor sie endlich in einem europäischen Hafen anlegen dürfen, sind jedenfalls nachweislich hunderte Menschen im Mittelmeer ertrunken. (..)"

Die Frage, warum es soll viel Seenot im Mittelmeer gibt, spielte klarerweise keinerlei Rolle, dass die Schlepper ihre Kunden vorsätzlich und planmäßig in Seenot bringen und dann NGOs wie "Sea Watch" von den afrikanischen Küsten Seereisen nach Italien unternehmen, statt die vorsätzlich Schiffbrüchigen in einem in der Nähe liegenden afrikanischen Hafen abzuliefern, spielte beim gutmenschlichen ORF nicht einmal andeutungsweise irgendeine Rolle.

Ansichten, wie sie etwa von der "Süddeutschen" am 7.8.2018 geäußert wurden, dürfen nicht im öffentlich-rechtlichen Radio erörtert werden, in der Süddeutschen hieß es u.a.:

"Naive Vorstellung, genährt durch Fernsehbilder vom reichen Europa - Zunächst erfüllt die überwältigende Mehrheit der Ankömmlinge - es sind fast nur junge Männer - in keiner Weise die Kriterien der UN-Flüchtlingskonvention. Die Befragungen durch die Behörden ergeben ein klares Bild: Fast niemand macht politische Verfolgung geltend, fast alle kommen aus der Mittelschicht und hoffen auf raschen Wohlstand.
Diese völlig naive Vorstellung wird genährt durch Fernsehbilder vom reichen Europa, durch die über das Internet verbreitete Propaganda von Schlepperorganisationen, und letztlich wird sie auch gefördert von vielen afrikanischen Regierungen, für die der Auslandsverdienst der jungen Generation zum volkswirtschaftlichen Überlebensplan gehört. Viele Migranten sehen den 'Sprung über den Zaun', also die Überwindung der Grenzanlagen um Ceuta und Melilla, als Mutprobe in alter Tradition: Es ist der Beleg, ein Mann geworden zu sein. (..)"

Solche Dinge wahrzunehmen, ist politisch unkorrekt, weil es ist unabdingbare Gutmenschenpflicht, die Welt zu retten, darum ist es nicht möglich der Realität ins Auge zu sehen, weil sonst könnten Gutmenschen wie der Ruben Neugebauer ihren Weg zu allerbesten Bestmenschen nicht fortsetzen! Die Asylpolitik hat seit Jahren den rechten Parteien den Weg geebnet, denn die Sozialdemokratie befasst sich zwar mit Willkommenskultur, aber kaum noch mit den Problemen ihrer früheren Wähler im Neoliberalismus und diese werden dadurch zu bösen Protestwählern! In Österreich wählen die Arbeiter heute mehrheitlich die FPÖ, die tut zwar auch für die Arbeiter nichts, aber sie meint zumindest, es sei nicht allgemeine Bürgerpflicht, die Welt zu retten.

Das Gratisblatt "HEUTE" meldete nun zur Migration per künstlich herbeigeführten Seenöten am 19.8.2018 u.a. das Folgende:
"Bundeskanzler Sebastian Kurz lässt aufhorchen: Er möchte, dass künftig keine Flüchtlingsschiffe mehr in der EU anlegen dürfen. Über diesen drastischen Schritt habe Kanzler Kurz mit dem maltesischen Regierungschef Joseph Muscat in einem Telefonat gesprochen, hieß es am Sonntag aus dem Bundeskanzleramt. Kurz und sein Kollege aus Malta seien sich in diesem Punkt einig. Schiffe aus Nordafrika müssten an der EU-Außengrenze gestoppt werden und somit gar nicht erst auf europäisches Land kommen."

Zitiert wird dazu der italienische Innenminister Matteo Salvini: "Entweder entscheidet sich Europa Italien ernsthaft zu helfen, angefangen zum Beispiel bei den 180 Einwanderern an Bord des Schiffes 'Diciotti', oder wir werden gezwungen sein, das zu tun, was das Geschäft der Menschenhändler für immer beendet. Das heißt, die auf See aufgegriffenen Menschen zurück nach Libyen zu eskortieren."

Die EU wird sich voraussichtlich nicht erweichen lassen, denn die meisten europäischen Staaten waren von der massiven Migration per Asylrecht nicht so sehr betroffen wie die Mittelmeerstaaten und Österreich, Deutschland und Schweden, die von Gutmenschen regiert wurden, was sich in Österreich derweilen geändert hat. Da regiert jetzt Bösmensch Kurz in Koalition mit der FPÖ, die grünen besten Gutmenschen sind nicht einmal mehr im Parlament, weil Zweidrittel ihrer Wähler von 2013 nicht ausreichend gutmenschlich dafür waren, weiterhin gutmenschengrün zu wählen. Wenn, wie zu erwarten, eine allgemeine Verteilung der von NGOs aus künstlich herbeigeführter Seenot Geretteten auf die gesamte EU weiterhin nicht organisierbar ist, dann wird Italien das tun, was Salivini ankündigt. Und die EU-Staaten werden in aller Heimlichkeit froh darüber sein, wenn dann der Schlepperschwindel mit der künstlichen Seenot aufhört.

Wenn politische Parteien sich nicht um die Realität kümmern, also um seit Jahren völlig vernachlässigte Probleme, die sich durch das sich ständig verschärfende neoliberale Ausbeutungssystem ergeben, um die ständig steigende Abneigung bei größten Teilen der autochthonen Bevölkerung gegen die Zuwanderung, dann wird der "Rechtspopulismus" weiterhin populär sein und noch populärer werden. Weil die politisch korrekte Lehre, die heutigen Zeiten verlangten unpopuläre politische Entscheidungen und alles was im Volke populär werden könnte, sei unmoralisch, unkorrekt und darum abzulehnen, schafft eben den Rechtspopulismus! Das Einzige, das dagegen noch helfen könnte, wäre eine linke Politik, die im Volke populäre Wirkungen hat...