Wehret den "Einzelfällen"

Wilfried Müller am 6. September 2018 auf www.wissenbloggt.de

In der Medienlandschaft gibt es Unerfreuliches zu besichtigen. Je nachdem, welches Medium man sich anschaut, wird die Causa Chemnitz ganz anders dargestellt. Die einen schreiben von Pogromstimmung, Randale und Hetzjagd auf Immigranten, und der Messermord von Chemnitz wird als "Totschlag" heruntergespielt (Bild: PublicDomainPictures, pixabaxy).

Die anderen reden von Protesten friedlicher Bürger gegen einen Mord, auf denen die Hooligans surfen. Der Generalstaatsanwalt kennt keine Hinweise auf eine Hetzjagd, der Ministerpräsident auch nicht, aber die Bundeskanzlerin behauptet genau das. Immer wieder wird der Mord nicht bloß als Totschlag verharmlost, sondern auch als "Einzelfall".

Bei wissenbloggt wird nur das Einzelfall-Thema angegangen. Hier kann nun keine Untersuchung stattfinden, wer in der unerfreulichen Chose inwieweit recht hat, und was man eigentlich über die Täter weiß. Wie sich herausstellte, sind die Angaben zur Person falsch oder auch nur die Pässe, und die Vorgeschichte aus Abschiebungsvermeidung und sonstigem Missbrauch wirft ein Schlaglicht auf deutsche Permissivität und Inkompetenz. Damit setzen sich hoffentlich andere auseinander.

Wenn in diesem Artikel den "Einzelfällen gewehrt werden" soll, ist das nicht im Sinn von Kriminalitätvermeidung gemeint, sondern im Sinn korrekter Berichterstattung. Mord und Totschlag sind nämlich alltäglich in Deutschland, und die Immigranten haben ihren Anteil daran. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Das Zahlenwerk mit seinen 3276 Zeilen allein in Tabelle 61 ist schwer durchschaubar, deshalb sind hier die wesentlichen Zahlen herausgezogen (Die Spalte Asyl heißt in der PKS "Nichtdeutsche Tatverdaechtige – Asylverfahren", das sind alle Arten von Füchtlings-Immigranten):


Der Faktor gibt Auskunft darüber, um wieviel die Gruppe gegenüber ihrem Anteil an der Gesamtheit überrepräsentiert ist. Werden Nichtdeutsche und "Asyl" getrennt gelistet, stellen sich die Ausländer ohne Aslyzusammenhang etwas besser dar: 2,0 Tötungen (entsprechend 28%) pro Tag bei 10% der Bevölkerung ergeben Faktor 2,8.

An jedem durchschnittlichen Tag gibt es 4,4 Tötungen durch Deutsche und 2,0 durch Ausländer ohne Asylzusammenhang, bei letzteren also im Verhältnis 2,8-mal so viele pro Person. Durch Personen mit Asylzusammenhang gibt es 1,1 Morde und Totschläge pro Tag.

Mithin sind solche Tötungsdelikte inzwischen alltäglich. Sie sind keine Einzelfälle, und sie kommen 6,8-mal so häufig pro Person vor wie bei Deutschen.
Einerseits ist das dem hohem Anteil von jungen Männern zuzuschreiben, aber
andererseits ist so ein hoher Faktor für "Schutzsuchende" in einem Land, das sie aufnimmt und rundum alimentiert, ganz schön viel.

Bis hierher erweckt die Auseinandersetzung mit dem Thema schon ein betrübliches Bild. Besonders ungut ist die mediale Aufbereitung. Große Mainstreammedien sind sich nicht zu schade zum Manipulieren, Desinformieren und Betrügen – nicht nur in Einzelfällen. Am 5.9. liefert die SZ wieder mal ein Paradebeispiel: "Weit mehr als eine Million Flüchtlinge sind seit 2015 nach Deutschland gekommen, viele Hunderttausend dürfen bleiben. …" heißt es auf der Titelseite, und im Inhalt wird an der Wir-schaffen-das-Legende gearbeitet.

Realität ist nun aber, dass seit 2015 über 2 Millionen Flüchtlings-Immigranten gekommen sind (bis 2017 schon 1,8 Millionen), und dass bis dato niemand von ihnen bleiben darf, denn es geht ja alles über Asyl-, Flüchtlings- und subsidiären Schutz sowie Duldungen und Abschiebeaussetzungen, was alles befristet ist. So wie es ausschaut, werden allerdings zwei Millionen dableiben, ob sie dürfen oder nicht. Plus die 300.000, 400.000 oder 500.000, die jedes Jahr dazukommen.

Nachtrag zur letztgenannten Zahl: Das sind 200.000 Zuwanderer plus geschätzt 100.000-200.000 Familiennachzug (wb-Link Familiennachzug) plus geschätzt 50.000-100.000 Kinder (wb-Link Geburtenzahlen, es wird ein Viertel bis die Hälfte der 184.700 Geburten von ausländischen Müttern angenommen). Diese Zahlen müssen geschätzt werden, weil das Bamf sie geheimhält. Im Grunde wird auch die Zahl der Zuwanderer verschleiert, weil die Einwandernden aus Relocation und Resettlement migrationsmathematisch rausgerechnet werden, und weil diejenigen nicht mitgezählt sind, die woanders erfasst werden und dann doch nach Deutschland kommen.

Medien-Links:
1. Mehr als 10 Millionen Ausländer in Deutschland (Destatis-Pressemitteilung Nr. 227 vom 30.06.2017).
2.
Das Bundesamt in Zahlen 2017 Asyl (Bamf). 2016 ca. 1,6 Mio., 2017 kamen ca. 200.000 dazu.
3. Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 (Tabelle 61) Nichtdeutsche Tatverdächtige nach dem Anlass des Aufenthaltes – csv (csv, 406KB) (falls der Link nicht funktioniert kommt man auch so zu Tabelle 61).