Einleitend heißt es: "Bei der bayerischen Landtagswahl
am 14. Oktober kandidiert eine Reihe bekennender Christen und kirchlich engagierter
Politiker. Das hat eine Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea ergeben.
Auf Bitten von idea äußern sie sich über ihren Glauben und ihre
Werte. Für den CSU-Generalsekretär Markus Blume (München) ist
das 'C' im Parteinamen 'sichtbarerer Ausdruck unseres Menschenbildes'. Es begreife
den Einzelnen als Geschöpf Gottes. Blume: 'Für mich ist das daraus
folgende Ringen um eine Politik aus christlicher Verantwortung aktueller denn
je: Soziale, kulturell-identitäre und ökonomische Ängste fordern
den Zusammenhalt heraus. Gerade jetzt braucht es einen Identitätsanker,
der Halt gibt und eint. Unsere christlichen Werte sind der beste Kompass für
ein gutes Zusammenleben'."
Und dann zitiert idea christliche
bayrische Politiker:
Barbara Becker (CSU): Segensreich für die Bürger wirken
Markus Rinderspacher (SPD): Mein Konfirmationsspruch "Denn das Reich
Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude
in dem Heiligen Geiste" gibt mir Halt
Diana Stachowitz (SPD): Jesus Christus ist mein Kompass
Claudia Köhler (Grüne): Der Glaube ist Ansporn für mein Leben
Peter Bauer (Freie Wähler): Christliche Werte sind mir wichtig
Wolfgang Rotter (AfD): Gebot 'Du sollst kein falsches Zeugnis reden ...'
beachten
Oswald
Greim (Die Linke): Die Mächtigen vom Thron stürzen
Die beiden
Letztzitierten zeigten sich ironiehältig, die anderen sind wirklich christlich.
Und was hilft das? Die letzten Umfragen vor der Wahl brachten folgende Ergebnisse:
CSU 33 bis 34 % - diese Partei hatte im Juni sehr christlich gehandelt, weil
man im Mai bei den Umfragen von den 47,7 % der vorigen Wahlen auf 42 % zurückgefallen
war, verfügte der CSU-Oberprediger Söder, dass in allen Ämtern
Kreuze aufzuhängen seien - was den Rückgang nicht stoppte, sondern
offenbar förderte, wie schon im August zu sehen
war. Die SPD hatte 2013 noch 20,6 %, jetzt liegt sie bei
10 bis 12 %, der heilige Geist bringt also nicht viel Freude, die grüne
Kandidatin ist neu auf der Liste und die anderen Grünen sind wohl eher
säkular als gläubig, denn die Grünen können mit deutlichen
Zuwächsen rechnen, wenn nicht bei den Umfragen zu viele potenzielle AfD-Wähler
ihre unkorrekten Absichten durch Grünantworten getarnt haben.
Na,
morgen wissen wir ja, was im vermeintlich christlichen Bayernland die Religion
noch wert ist. Wenn die Christlich Soziale Union wirklich von 47,7 auf 33/34
% fällt, also fast 30 Prozent ihrer Stimmen von 2013 verliert, dann hat
jedenfalls der HErr trotz der Kreuze in allen Ämtern nicht geholfen. Und
der Jesus-Kompass war auch nicht so recht die richtige Hilfe für die SPD,
wenn sie von 20,6 auf 10 bis 12 % fällt, also fast die Hälfte der
Stimmen von 2013 verliert, da wäre es wohl schlauer gewesen, einen in früheren Zeiten bewährten
sozialdemokratischen Kompass statt den des Jesus zu verwenden...