Heute geht die Webseite stopchildmarriage.de
online - ein Präventions- und Unterstützungsangebot von TERRE DES
FEMMES für Mädchen und junge Frauen, die von einer Frühverheiratung
bedroht oder betroffen sind. Die Erstellung erfolgte im Rahmen eines Projektes
zum Empowerment von Mädchen, das von der Werner-Coenen-Stiftung und der
Stiftung Bündnis für Kinder gefördert wird.
Auf der Webseite
stopchildmarriage.de informiert
die Frauenrechtsorganisation niederschwellig über das Gesetz zur Bekämpfung
von Kinderehen, das im Juli 2017 in Deutschland in Kraft trat und jede Eheschließung
unter 18 Jahren verbietet. Dazu ist der Text in leichter Sprache geschrieben
und wird fortlaufend in weitere Sprachen übersetzt. Neben Deutsch werden
in Kürze auch Englisch, Arabisch, Tigrinya, Polnisch und Rumänisch
bereitgestellt.
Dadurch, dass sich die Betroffenen nun selbst informieren
und aktiv werden können, sind sie nicht mehr auf das Wissen anderer Personen
wie Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe angewiesen. Das ist auch
dringend nötig, denn noch immer ist die Umsetzung des Gesetzes sehr unbefriedigend.
"Mit Bestürzung haben wir festgestellt, dass sowohl wichtige MultiplikatorInnen
als auch Fachkräfte unzureichend informiert und zum Teil schlichtweg überfordert
sind bei Fällen von Früh- und Zwangsverheiratung", so Christa
Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES. "Wir schließen
mit diesem Angebot eine große Lücke und hoffen, dass nun auch andere
Maßnahmen wie Schulungen und die Erstellung einheitlicher Handlungsleitfäden
für BehördenmitarbeiterInnen ergriffen werden", so Stolle weiter.
Die
Dringlichkeit solcher Maßnahmen verdeutlichen die erst im November vom
Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung veröffentlichten Ergebnisse
einer Umfrage zum Ausmaß von Zwangsverheiratung in Berlin 2017. Im vergangenen
Jahr wurden insgesamt 570 Fälle von (versuchter oder erfolgter) Zwangsverheiratung
bekannt. Das sind 19% mehr als bei der letzten Befragung 2013 (460 Fälle).
Die überwiegende Mehrheit der Betroffenen ist weiblich (93%), wovon wiederum
37% minderjährig sind. Die Dunkelziffer dürfte allerdings erheblich
höher liegen.
Die Werner-Coenen-Stiftung
Die Werner-Coenen-Stiftung
ist eine unselbständige (treuhänderische) Stiftung unter dem Dach
der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin (jfsb), die als sachkundige
und erfahrene Treuhänderin die rechtliche Vertretung nach außen und
die Geschäftsführung übernimmt. Anliegen der Stiftung ist die
Qualifizierung und Weiterentwicklung von Angeboten der Jugendhilfe für
Kinder und Jugendliche in Berlin.
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Bündnis
für Kinder
Die Stiftung Bündnis für Kinder setzt klare
Zeichen gegen Gewalt. Sie unterstützen und fördern ausgesuchte Projekte
zu Gewaltprävention und Kinderschutz.Das Ziel: Kinder und Jugendliche sollen
in einer kinderfreundlichen Gesellschaft gewaltfrei aufwachsen können.
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