Vor drei Jahren, im Jänner 2016, sorgte eine Erhebung des Arbeitsmarktservice
zum Bildungsstand der anerkannten Flüchtlinge für hitzige Debatten.
Damals hieß es, die Zuwanderer seien wesentlich besser ausgebildet als
erwartet. Neue Daten zeigen allerdings nun ein anderes Bild. Denn während
damals nur eine Stichprobe mit 898 Flüchtlingen gemacht worden war, wurden
nun sämtliche 32.348 Migranten befragt, die sich in der Betreuung des AMS
befinden. Und diese sind bei Weitem nicht so gut ausgebildet, wie man ursprünglich
angenommen hatte.
Das AMS betreute im Dezember 2018 32.348 anerkannte
Flüchtlinge und subsidiär Schutzbedürftige, knapp 60 Prozent
davon leben in Wien. Was die Nationalitäten der Flüchtlinge angeht,
so bilden die Syrer die größte Gruppe, gefolgt von Personen aus Afghanistan,
Russland, dem Irak und dem Iran. Auf diese fünf Nationen entfallen in Summe
27.990 Personen, der Rest stammt aus anderen Ländern. Knapp zehn Prozent
dieser 27.990 Personen haben eine akademische Ausbildung, 67,8 Prozent sind
dagegen schlecht ausgebildet, berichtet die „Presse“ am Montag. (…)
AMS-Berater
beklagen Probleme mit Migranten
Dazu kommt noch ein weiterer Punkt, den
AMS-Mitarbeiter in einem internen Bericht im März 2018 beklagten. So gebe
es gravierende Probleme bei der Betreuung von Arbeitslosen mit nicht deutscher
Muttersprache - insbesondere die Zusammenarbeit mit Tschetschenen und Afghanen
gestalte sich schwierig. Laut einem internen Revisionsbericht würden mangelnde
Deutschkenntnisse und religiöse sowie kulturelle Gründe ein Integrationshindernis
darstellen. (…)
Aktuelle Arbeitslosenquote:
Deutsche: 4,8%
Alle Ausländer:
12,5%
EU-Ausländer aus Osteuropa: 6,8%
EU-Ausländer aus den
GIPS-Staaten Griechenland, Italien, Portugal Spanien: 8,1%
Türken: 14,2%
Ausländer
aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern: 36,0%
Aktuelle
SGB II-Hilfequote (Grundsicherung für Arbeitsuchende):
Deutsche:
6,6%
Alle Ausländer: 20,6%
EU-Ausländer aus Osteuropa: 10,5%
EU-Ausländer
aus den GIPS-Staaten Griechenland, Italien, Portugal Spanien: 11%
Türken:
19,5%
Ausländer aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern:
63,7%
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Berichte Arbeitsmarkt kompakt,
November 2018
Siehe dazu auch den ausführlichen Artikel
"Spätkapitalistische Systementwicklung" vom 29.8.2017!