Nach Diözesen geordnete Mitgliederbestands- und Austrittsauflistung
der katholischen Kirche zum Jahresende 2018:
(siehe
auch Teil 1!)
Der
Mitgliederrückgang macht etwa 1,2 % aus, 2018 war das Minus größer
als die Austrittszahl, das bedeutet Wanderungsverluste oder Sterbeüberschuss,
vermutlich beides. Der katholische Bevölkerungsanteil liegt jetzt bei rund
57 %, zur Jahrtausendwende waren es noch rund 74 %, es sind somit jährlich
um etwa ein Prozent weniger, bis die r.k. Kirche weg ist, dauert es somit nur
noch etwas mehr als 57 Jahre...
Zeitgleich mit den Austrittszahlen
von 2018 wurden auch die allgemeinen Statistiken der katholischen Kirche von
2017 veröffentlicht, es geht dabei um Taufen, Firmungen, Trauungen
und Begräbnisse:
2017
gab es in Österreich 87.258 Geburten, der Anteil der katholischen Taufen
lag also bei 56 Prozent, somit ca. zwei Prozent unter dem Anteil der katholischen
Bevölkerung. Was mit den Geburtenraten zusammenhängt, die im Bereich
der nichtautochthonen Bevölkerung höher ist. Gegenüber 2016 ist
die Zahl der Inländer von 7,431 Mio. auf 7,426 Mio. zurückgegangen,
der Anteil der Ausländer von 1,342 auf 1,396 Mio. gestiegen. Trauungen
gab es 2017 in Österreich 44.981, davon waren somit nicht einmal 25 % katholisch.
Das hängt direkt mit dem katholischen Scheidungsverbot zusammen, rund 30
% der Ehen waren Zweitehen. Das bedeutet aber, dass auch von den Erst-Ehen nur
knapp 35 % katholisch waren! Was wiederum damit zusammenhängen kann, dass
bei weiteren 30 % zumindest ein Partner nicht aus Österreich war.
Unterhaltsam
sind die Zahlen der neuen Priester, Mönche und Nonnen, sieben Weltpriester,
acht Ordenspriester, drei Diakone, zehn Mönche und elf Nonnen. Der Bestand
ging 2017 bei den Diözesanpriestern um 36 auf 2.096 zurück, bei den
Ordenspriestern um 57 auf 1.458, bei den Diakonen um 7 auf 712, bei den Mönchen
um 7 auf 455 und den Nonnen um 115 auf 3.715 zurück, die Zahl der Pfarren
verringerte sich um 14 auf 3.038.
Nochmals zum sonntäglichen Messbesuch, der lag 2017 bei rund
558.000, das sind um 12.000 oder 2,1 % weniger als 2016, knapp elf Prozent der
Kirchenmitglieder gehen sonntags in die Kirche. Seit 2003 sank der damalige
Kirchenbesuch von 869.000 um knapp 36 %, der Prozentanteil der Kirchgeher lag
damals bei gut 15 %, der Anteil ging somit um rund 28 % zurück, der
Mitgliederbestand jedoch nur um elf Prozent, Leute, welche die katholische Religion
praktizieren, schwinden somit deutlich schneller als die bloß Kirchenbeitrag
Zahlenden, hochgerechnet bis 2050 ging dann in diesem Jahr nur noch ein Prozent
der Kirchenmitglieder in die Sonntagsmesse...
Hier
die Zahlen im Vergleich zu 2016, bei den Firmungen gab es ein Minus von
rund sechs Prozent, obwohl die heranstehenden Taufjahrgänge sich zahlenmäßig
kaum geändert haben. Dass Babys immer noch in so hoher Zahl ungefragt zu
Mitgliedern der katholischen Kirche getauft werden, hängt mit dieser unsäglichen
Tradition der Babytaufe zusammen, die von der katholischen Kirche durch die
Jahrhunderte als absolute Verpflichtung verkündet wurde, weil ungetaufte
Kinder in eine Art Vorhölle kommen würden, diese Vorhölle wurde
zwar inzwischen vatikanisch abgeschafft, aber die Tradition der Babytaufe ist
weiterhin hoch, ohne diese wäre heute der Mitgliederbestand der katholischen
Kirche weitaus niedriger, wer lässt sich schließlich als mündiger
Mensch taufen? 2017 waren das 890 Leute gewesen.