Gegen den 77jährige australische Kurienkardinal und Finanzchef des
Vatikans, George Pell wurde in Melbourne eine sechsjährige Haftstrafe wegen
Missbrauchs verhängt, Bell legte Berufung ein, das Verfahren ist somit
nicht rechtskräftig, es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.
Die
Verurteilung erfolgte in fünf Punkten, am schlimmsten bewertete der Richter,
dass der Kurienkardinal einen der beiden Buben 1996 nach einem Gottesdienst
zum Oralsex gezwungen habe. Von den beiden Opfern lebt nur noch ein 35jähriger,
der dazu die belastende Aussage machte.
Der deutsche Kardinal Gerhard
Müller kritisierte die Verurteilung, "wie kann jemand für eine
nicht bewiesene Tat verurteilt werden, gerade auch mit Blick darauf, dass schon
viele Menschen im Gefängnis waren, deren Unschuld sich später herausstellte?"
Die Missbrauchsvorwürfe bezeichnete er als "absolut unglaublich".
Pell ließ sich 2017 wegen der Missbrauchsvorwürfe als Finanzchef
beurlauben, der Vatikan hat bisher keine Maßnahmen gesetzt, man wartet
dort das Berufungsverfahren ab.