Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Nikolaus Schneider, hat einen massiven Einfluss der Kirchen als Folge
des Missbrauchsskandals konstatiert. "Wir verlieren im Turbo-Modus",
sagte Schneider Bislang habe es die Menschen selbst unter den Bedingungen einer
fortschreitenden Säkularisierung zumindest noch interessiert, was die Kirchen
zu wichtigen Fragen des Zusammenlebens sagen. Der Missbrauchsskandal führe
jetzt dazu, "dass die Menschen das nicht einmal mehr hören wollen
und den Kirchen sagen: 'Ihr solltet besser mal die Klappe halten! Ihr genügt
ja bis in die höchsten Hierarchiestufen hinauf nicht einmal euren eigenen
Normen!'" Schneider bezeichnete diese Reaktion als sehr nachvollziehbar.
Sie erschwere aber "die Situation enorm".
Ja, der sieht
der Herr Schneider wohl der Realität richtig ins Gesicht! Wobei es
bemerkenswert ist, dass das bei den evangelischen Kirchen noch stärker
auftritt als bei der katholischen. Was wohl am protestantischen Liberalismus
liegt, man ist dort wesentlich weltoffener und dadurch auch deutlich beliebiger
und unverbindlicher, in der BRD gehen heute etwas über drei Prozent der
Protestanten sonntags in die Kirche, bei den Katholiken sind es immer noch um
die zehn Prozent, auch Mitglieder hat man bei den Evangelischen deutlich mehr
verloren, zur Zeit der Eingliederung der DDR in die BRD hatten man 29.422.000
Mitglieder, 2017 waren es nur noch 21.535.858, bei den Katholiken lauten diese
Zahlen 28.252.000 und 23.311.321, die Verluste in diesen 27 Jahren betrugen
daher bei den Protestanten 27 %, bei den Katholiken nur 17,5%. Einen Zusammenhang
gab es natürlich auch mit dem DDR-Mitgliederbestand, dort waren die Katholiken
eine Minderheit, als dann die westdeutsche Kirchensteuer auch in Ostdeutschland
eingeführt wurde, verloren deswegen die Protestanten weitaus mehr Mitglieder
als die Katholiken.
Dafür steht die katholische Kirche mit ihren
Missbrauchsbräuchen und ihren weltfremden Moralansichten doppelt im Heuchlerlicht,
bei einer Befragung der Kirchenmitglieder im Jahre 2014 nahm nur eine kleine
Minderheit der Mitglieder teil und die sagten mit deutlicher Mehrheit, dass
Lehre und Leben auseinander driften, immer noch existierende katholische Vorschriften
wie kein Sex vor der Ehe, kein Zusammenleben ohne Trauschein, keine Verhütungsmittel,
keine Ehescheidungen, Zölibat für Geistliche wurden mit Riesenmehrheit
abgelehnt. Das entwickelt sich natürlich Jahr für Jahr positiv
- also antikirchlich - weiter!
PS: Das ist die Info Nr. 4.500, das sind etwa einskommadreiunddreißig Stück pro Tag seit Dezember 2009!