Khol und die Kirche

Der Alt-ÖVP-Politiker Andreas Khol äußerte sich in der aktuellen Ausgabe vom FALTER kritisch über die katholische Kirche, hier ein recht gelungener Ausschnitt aus dem Interview:

 

Khol fasst die viel diskutierten innerkirchlichen Probleme sehr treffend zusammen: Es steht davon nix in der Bibel! Wie auf atheisten-info ja schon seit Jahren zu lesen steht, hat der christliche Obergott Jesus die Ehelosigkeit und damit die Sexlosigkeit nur Kastraten zugemutet, der Zölibat ist daher nach der Bibel so wie er katholisch angeordnet wurde, gar nicht möglich, die Priester müssten sich anlässlich der Priesterweihe verschneiden (lassen). Dass es keine weiblichen Priester geben darf, steht auch nirgends und eine Mitsprache des Kirchenvolkes bei der Auswahl der Hierarchen ist dort auch nicht untersagt.

Aber jetzt kommt wieder der Widerspruch: Bei den Protestanten ist das alles so: Kein Zölibat, weibliche Priester und Wahl der leitenden Funktionäre! Und trotzdem verlieren in unseren Breiten die Protestanten mehr Mitglieder als die Katholiken, siehe das schöne Beispiel Deutschland, wo die beiden Kirchen in ähnlicher Größe sind. 1990 bei der Eingliederung der DDR in die alten BRD gab's nach offizieller Statistik 28.252.000 katholische und 29.422.000 protestantische Kirchenmitglieder, 2018 waren es 23.002.128 und 21.140.599, die Katholiken haben in diesen 28 Jahren somit nur gut fünf Millionen Mitglieder verloren, die Protestanten gut acht Millionen, denn die protestantische Weltoffenheit lässt die Leute leichter entweichen...

Und wenn der Khol ein protestantischer Reformer wäre, dann hätte er zwar auch keinen vatikanischen Orden, wäre aber vielleicht Oberkirchenrat geworden. Irgendwie unterhaltsam diese kirchlichen Bemühungitäten, obwohl sie letztlich zwecklos sind...

Und die Frohbotschaft des obigen Interviews  ist der Schlusssatz!