"Die katholische Kirche in Deutschland will bei Reformgesprächen ab Frühjahr 2020 in vier Foren die Themen Macht, Sexualmoral, priesterliche Lebensform und die Rolle der Frau in der Kirche diskutieren. Laien sollen dabei eine tragende Rolle spielen. Unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals haben die deutschen römisch-katholischen Bischöfe bereits im Frühjahr einen "verbindlichen synodalen Weg" zur Erneuerung der Kirche angestoßen. Mit ihm wollen sie Lehren aus dem Skandal ziehen und Vertrauen zurückgewinnen. (...)"
Das führte zur Nachschau auf der Site der deutschen Bischofskonferenz,
dort ist unter dem Titel "Der Beschluss zum Synodalen Weg" auch eine
Zusammenfassung aufgelistet, welche Aspekte beim Synodalen Weg eine Rolle spielen
sollen: Wir
wissen um die Fälle klerikalen Machtmissbrauchs. Er verrät das Vertrauen
von Menschen auf der Suche nach Halt und religiöser Orientierung. Was getan
werden muss, um den nötigen Machtabbau zu erreichen und eine gerechtere
und rechtlich verbindliche Ordnung aufzubauen, wird der Synodale Weg klären.
Der Aufbau von Verwaltungsgerichten gehört dazu.
Wir wissen, dass die Lebensform der Bischöfe und Priester Änderungen
fordert, um die innere Freiheit aus dem Glauben und die Orientierung am Vorbild
Jesu Christi zu zeigen. Den Zölibat schätzen wir als Ausdruck der
religiösen Bindung an Gott. Wie weit er zum Zeugnis des Priesters in unserer
Kirche gehören muss, werden wir herausfinden.
Die Sexualmoral der Kirche hat entscheidende Erkenntnisse aus Theologie
und Humanwissenschaften noch nicht rezipiert. Die personale Bedeutung der Sexualität
findet keine hinreichende Beachtung. Das Resultat: Die Moralverkündigung
gibt der überwiegenden Mehrheit der Getauften keine Orientierung. Sie fristet
ein Nischendasein. Wir spüren, wie oft wir nicht sprachfähig sind
in den Fragen an das heutige Sexualverhalten.