Falsche Reaktion auf Pastafari

Publiziert am 24. Oktober 2019 von Wilfried Müller auf https://www.zum-muendigen-buerger.de

Pastafari ist, wenn man die Sache persifliert und mit dem Nudelsieb verfeinert (Bild: OpenClipart-Vectors, pixabay, von ZmB umgedreht). Das Wesen des Pastafarismus‘ besteht darin, dass es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Spaghetti und Gott gibt – beides ist gleichermaßen anbetbar.

Ein Artikel bei The Converstion nimmt die Persiflage nun ernst (I, Pastafari: we all have something to learn from the Church of the Flying Spaghetti Monster). Man behandelt die Spaghetti-Freaks in vielen sekulären Staaten schließlich genauso wie die anderen Religionen, heißt es in dem Artikel, und die Gründe werden angeführt:
> Man kann nicht sagen, die Spaghettis hätten keinen Gott – sie haben einen.
> Sie haben auch religiöse Schriften.
> Man kann ihnen nicht mal vorwerfen, ihr Dogma wäre unlogisch oder an den Haaren herbeigezogen – damit wären sie nicht alleine.
> Auch die Neuheit des Pastafarismus ist kein Ablehungsgrund – Mormonentum und Scientology sind auch neu.
> Und es ist nicht ihre Aufgabe zu beweisen, dass sie eine Religion sind – die Gegner müssten beweisen, dass es nicht der Fall ist.

Also gleiche Privilegien für alle Religionen, Spaghetti-Religion inclusive.

Jemine, das ging nach hinten los. Irgendwie haben sie einen schlimmen Fall von Religionsförderung durch Nonsens-Ernstnehmen draus gemacht. Wo das Ziel doch ist, dass gar keiner Religion Privilegien zustehen. Es wird also genau das Gegenteil vom Gewünschten draus gemacht.

Es gemahnt an die Strategie des Ernstnehmens vom Islam, die von deutschen Linksgrünen sogar zu einer Kultur des Willkommens für den Islam gemacht wurde. Das ist auch Religionsförderung durch die Hintertür. Motto: Wenn wir euren muslimischen Nonsens fördern, wird unser christlicher Nonsens gleich mitgefördert, wir sind schließlich alle gegen die Ungläubigen. Besser irgendwas glauben als garnix.

So eine Haltung hat in einer Kultur der Moderne nichts verloren. Sie konterkariert die Wissenschaft und erhebt die Religion zu einem Wert an sich. Stattdessen sollten die Menschen Vernunft üben und erkennen, wie leicht Profanes zu sakralen Werten erhoben wird. Dafür steht das Nudelsieb: Sakrales (Spaghetti, Sieb, Kreuz, Bibel, Koran etc.) sind in Wirklichkeit bloß profan. Wofür es nicht steht: Dass noch mehr Profanes sakralisiert werden soll!

Wilfried Müller

Weitere Links dazu:
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