Syrien: Katholische Würdenträger stützen Sanktionskrieg

Nach Beginn des Syrienkriegs erließ die EU massive "Strafmaßnahmen" gegen Syrien. Unter diesen leidet vor allem die syrische Zivilbevölkerung. Das beklagen auch die syrischen Kirchen - und stoßen damit bei den deutschen katholischen Würdenträgern auf taube Ohren.

Das Totalembargo gegen den Irak von 1990 bis 2003 sollte den politischen Verantwortlichen eigentlich eine Lehre sein: Unter anderem fanden durch die sogenannten "Strafmaßnahmen" 500.000 Kinder den Tod. Politisch bewirkt hatten sie im Gegensatz dazu - wie so oft zuvor und danach - wenig.

Auch im Fall Syriens setzt die transatlantische Gemeinschaft auf Sanktionen, um Druck auf das "Assad-Regime" auszuüben und dieses zu "Zugeständnissen" zu bewegen. 2011 beschloss die EU einseitige Wirtschaftssanktionen gegen Syrien - um sie seitdem ein ums andere Mal zu verlängern. Dagegen protestierten neben diversen zivilgesellschaftlichen Gruppen auch die Oberhäupter der syrischen Kirchen und wandten sich mit ihrem Appell an die verantwortlichen westlichen Staaten.

Die Würdenträger der deutschen katholischen Kirche wollen von derlei Fundamentalkritik jedoch nichts wissen. Demnach ist man sich zwar der Tatsache bewusst, dass "Sanktionen die Bevölkerung treffen", auf der anderen Seite würde eine Lockerung der Sanktionen nur "Assad stärken". Für die katholischen Hirten ein "Dilemma", für viele Syrer ein weiterer Stoß ins Elend.

Dass die syrische Regierung ohnehin auf der Siegerstraße ist und die Sanktionsregime darüber hinaus gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen, spielt für die katholischen Kirchengranden hierzulande offensichtlich keinerlei Rolle.