Der Papst schafft Zölibat nicht ab

Um Punkt 12 Uhr am 12.2.2020 veröffentlichte der Vatikan ein 111 Punkte umfassendes Papier zur Bischofssynode zu Amazonien vom Oktober 2019. Es hatte die Hoffnung bestanden, dass der Papst für Gebiete mit besonders argen Priestermangel die Weihe von "viri probati", also von bewährten Männern, die auch verheiratet sein dürften, zu Priestern gestatten könnte.

Der Papst hat in seiner langen Schrift dieses Thema mit keinem Wort direkt angesprochen, die bei der Synode vorgeschlagene Weihe von verehelichten Diakonen zu Priestern wird überhaupt nicht erwähnt, er sagt also weder "ja", noch "nein" dazu! Wenn sich wer die Arbeit machen will, das ganze inhaltsleere päpstliche Geschwafel zu lesen, hier der vatikanische LINK dazu!

Ein bisschen konkret wird der vatikanische Franz nur im Punkt 93: "Es geht also nicht nur darum, eine größere Präsenz der geweihten Amtsträger zu ermöglichen, die die Eucharistie feiern können. Dies wäre ein sehr begrenztes Ziel, wenn wir nicht auch versuchen würden, neues Leben in den Gemeinden zu wecken. Wir müssen die Begegnung mit dem Wort und das Wachstum in der Heiligkeit durch verschiedene Laiendienste fördern, was eine biblische, dogmatische, spirituelle und praktische Ausbildung als auch verschiedene Programme zur Fortbildung voraussetzt."
Die Kirche Amazoniens brauche mehr Ständige Diakone sowie Ordensleute und Laien, die regelmäßig wichtige Aufgaben in den Gemeinschaften übernehmen. Allerdings ist der Papst gegen weibliche Diakone, er lehnt es ab, Frauen zu klerikalisieren. Laien dürften mehr Funktionen übernehmen.

Da kann man zusammenfassen: Unsereinem kann es ja egal sein, ob die katholische Kirche zuwenig Priester hat und die vorhandenen schon beträchtlich überaltert sind, wir sind ja nicht katholisch und tragen sonntags keinen Dreck in die Kirchen. Und das wesentliche katholische Problem ist ja - speziell in vielen entwickelten Gesellschaften - der Gläubigenmangel. Wenn z.B. in Österreich innerhalb von 15 Jahren der Sonntagsmessbesuch um vierzig Prozent gesunken ist, dann hilft das zwar gut gegen den Priestermangel, aber schadet der Kirche elementar! Die Religionsfreiheit wird in den kommenden Jahren auch gesellschaftlich deutlicher wahrnehmbar werden!